Die Dramatikerin Yael Ronen ist eine Meisterin ihres Fachs. Nun spießt sie in „Sabotage“ an der Schaubühne in Berlin deutsche Diskurse um Nahost auf. Das ist sehr komisch, aber am Ende drängt sich ein Verdacht auf
Es beginnt mit einem Holocaust-Witz. Dimitrij Schaad steht auf der Bühne und wendet sich ans Publikum. Doch halt, das ist falsch: Hier spricht nicht Schaad, sondern die Figur Jona Lubnik, die er in Sabotage, dem neuen Stück von Yael Ronen an der Schaubühne in Berlin, verkörpert. Das ist wichtig, denn: Wir sind hier im Theater, auch wenn die Realität mit aller Macht gegen die Türen hämmert.
Er erzählt also diesen Witz – „Und keine Panik, ich bin Jude, ich darf Holocaust-Witze machen!“ –, in dem ein Rabbi sagt: „Immerhin waren wir nicht die Täter.“ Bedeutungsvolle Pause. Die klar macht, was hier der Bezug zur Realität ist: Dass „die Juden“ angeblich „Täter“ geworden sind, davon h