CSU-Parteitag: Plötzlich erhält Markus Söder sogar Lob aus der SPD
Nach dem Ärger ums Rentenpaket herrscht in der Koalition eine vorweihnachtlich friedliche Stimmung. Vor dem CSU-Parteitag erhält Söder sogar Lob aus der SPD. Die SPD hat die Rolle der CSU und ihres Parteichefs Markus Söder in der gemeinsamen Bundesregierung gelobt. "Ich freue mich, dass auch die CSU konstruktiv am Erfolg mitwirkt", sagte der parlamentarische Geschäftsführer Dirk Wiese der "Rheinischen Post". Söder habe sich kürzlich "richtigerweise sehr positiv zur Arbeit der Koalition in Berlin geäußert. Mit dieser guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit gehen wir ins neue Jahr", fügte der Sozialdemokrat hinzu. Zuvor hatte schon der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert mit seiner Einschätzung zu Söder überrascht. Der bayerische Ministerpräsident habe eine "gute Beobachtungsgabe", sagte Kühnert in der ZDF-Sendung "Lanz" und fuhr fort, Söder "erreiche die Leute". Verbrenner-Aus: Das bedeutet der Weber-Plan für Autofahrer Koalitionsausschuss: Das hat Schwarz-Rot beschlossen Moderator Markus Lanz war leicht verwirrt und erklärte: "So weit ist es jetzt gekommen, dass Kevin Kühnert Markus Söder lobt?". Lob ging Kühert zwar zu weit, aber er erklärte: "Nein, ist es nicht. Es ist ein Anerkennen, dass jemand versucht, eine Reaktion zu erreichen. Das ist das, was mir damals nicht möglich gewesen ist." Die schwarz-rote Bundesregierung hatte sich nach dem Scheitern der von der SPD vorgeschlagenen Verfassungsrichterin Frauke Brosius-Gersdorf um ein besseres Klima bemüht. Nach der Sommerpause hatten sich die Fraktionschefs Jens Spahn (CDU), Matthias Miersch (SPD) und CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann in Würzburg zu einer Klausur getroffen. In Berliner Regierungskreisen wird zudem das Auftreten von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) gewürdigt, der sich hinter den Kulissen um Lösungen bemühe. Vor dem CSU-Parteitag kann Söder aber auch anders Nach dem jüngsten Koalitionsausschuss lobte Söder die Arbeit von Schwarz-Rot. Die Regierung sei "besser als ihr Ruf", sagte er. Zuvor hatte schon der Vorsitzende Friedrich Merz vom "freundlichsten CSU-Vorsitzenden seit Jahrzehnten" gesprochen. Die Koalition hat sich nach einem holprigen Start auf mehr Kooperation eingeschworen. Auch Söder spielt im Team. Vorerst. Dass er auch anders kann zeigte er vor dem CSU-Parteitag am Freitag deutlich. Als der innerparteiliche Rivale Manfred Weber vorschnell ein Aus für das Verbrenner-Aus verkündete, reagierte Söder barsch. "Nur zehn Prozent reichen nicht", sagte Söder.