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Bauernproteste: Hier wollen die Landwirte deutschlandweit für Chaos sorgen

Bauernproteste: Hier wollen die Landwirte deutschlandweit für Chaos sorgen

Ab Montag sind bundesweit Proteste von Landwirten geplant – teils schließen sich auch andere Branchen an. Auf vielen Straßen droht dann Chaos. Ein Überblick.Vor der geplanten Aktionswoche des Bauernverbands warnen zahlreiche Städte in ganz Deutschland vor größeren Einschränkungen im Straßenverkehr. Teils rechnen die Behörden am Montag mit Hunderten von Traktoren auf den Straßen und Autobahnen. Auch auf Ausweichstrecken könnte es Protest geben.Entzündet hatte sich die Wut der Landwirte an geplanten Kürzungen der Subventionen für die Branche im Zuge der Haushaltskrise. Angesichts der seit Dezember anhaltenden Proteste kassierte die Bundesregierung die Pläne aber mittlerweile weitgehend ein. Der Bauernverband hielt dennoch an seinen Plänen fest. Mehr dazu lesen Sie hier.Ein Überblick über die erwarteten Verkehrsstörungen durch die Proteste der Landwirte:Brandenburg ruft zu Distanzunterricht an Schulen aufMit Treckern wollen Landwirte in Brandenburg an vielen Stellen Auffahrten zu Autobahnen und Bundesstraßen blockieren. Auch zentrale Verkehrsachsen wie die A24 von Berlin nach Hamburg sind betroffen. Laut Polizei ist an weit mehr als 100 Orten mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Protestaktionen sind dem Landesbauernverband zufolge auch an Supermärkten und Tankstellen sowie vor der Staatskanzlei in Potsdam vorgesehen. Das Bildungsministerium rechnet damit, dass Schüler wegen der Straßenblockaden womöglich nicht rechtzeitig zum Unterricht kommen können. Lehrkräfte sollen daher Distanzunterricht vorbereiten.Protest am Großen Stern und am Brandenburger Tor in BerlinVon Sonntagabend, 17.00 Uhr, bis Montagabend, 22.00 Uhr, wird die Straße zwischen dem Großen Stern und dem Brandenburger Tor gesperrt. Grund ist eine angemeldete Demo mit Traktoren am Montag, wie die Verkehrsinformationszentrale am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte.- Wagenknecht, AfD, Maaßen: Die Wut wächstNach Angaben der Polizei wurde für Montag eine Kundgebung mit rund 300 Teilnehmern angemeldet. Wie viele Traktoren dabei in die Hauptstadt kommen werden, blieb zunächst offen. Unterstützt wird die Kundgebung von der Interessenvertretung der Freien Bauern, einer Interessenvertretung, die nicht zum Deutschen Bauernverband gehört.Sachsen rechnet mit AutokorsosDer Landesbauernverband in Sachsen arbeitet für die Aktionswoche mit der Vereinigung "Land schafft Verbindung" sowie dem Verein "Familienbetriebe Land und Forst in Sachsen und Thüringen" zusammen. Am Montag sind Aktionen wie Autokorsos, eine Demonstration an der Elbbrücke in Torgau und auch Proteste an Autobahnauffahrten geplant. Am Mittwoch gibt es in Dresden eine große Kundgebung.900 Traktoren in Thüringen erwartetDer Thüringer Bauernverband rechnet für Montag mit 900 Traktoren, die sich aus allen Ecken des Landes auf den Weg nach Erfurt machen werden. Der Thüringer Bauernverband hat eigenen Angaben nach zwar nicht zu Blockaden von Kreuzungen oder Straßen aufgerufen, dennoch müssten sich Autofahrer und auch Fahrgäste im Erfurter Nahverkehr auf teils erhebliche Einschränkungen einstellen, hieß es seitens des Verbands und auch der Erfurter Stadtwerke. Auch in anderen Städten Thüringens wurden Versammlungen für Montag angemeldet.Sternfahrt von Niedersachsen nach BremenDie niedersächsischen Landwirte wollen am Montag zu einer Sternfahrt nach Bremen aufbrechen. Erwartet werden bis zu 2000 Bauern mit ihren Treckern alleine in der Stadt. Auch in Braunschweig ist eine größere Kundgebung geplant.Mehrere Autobahn-Blockaden in Sachsen-AnhaltSachsen-Anhalts Landwirte wollen aus Protest an diesem Mittwoch die Auffahrten mehrerer Autobahnen blockieren. Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung" (Montag) unter Berufung auf Landesbauernverbandspräsident Olaf Feuerborn. Vorgesehen sei, an der A2, A9, A14 und einem Teilstück der A36 Blockaden zu errichten. An der A38 im Süden solle es mit Rücksicht auf die Fluthelfer keine Aktionen geben, hieß es. Grundsätzlich sollen Rettungswagen und dringende Patiententransporte immer passieren dürfen. Die Aktionen sollen um 9.00 Uhr beginnen und drei Stunden dauern. Sie seien angemeldet - derzeit warte der Landesbauernverband auf Rückmeldungen, an welchen Orten es Blockaden geben kann und wo nicht.Bauern aus Sachsen-Anhalt beteiligen sich an der bundesweiten Protestwoche, die am Montag beginnt. Es soll zwei Kundgebungen in Magdeburg und Halle geben, dazu würden Hunderte Landwirte erwartet. Für die Proteste haben sich verschiedene Interessenvertretungen der Landwirte zusammengetan. Sie kritisieren unter anderem die geplante Streichung der Beihilfe für Agrardiesel und der Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge.Autobahnblockaden in Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz könnte einer der Schwerpunkte der Proteste werden. Der Bauern- und Winzerverband will am Montag in allen 14 Kreisen Demonstrationen und Kundgebungen durchführen. Der Verband rechnet mit mehr als Zehntausend Teilnehmern.Es sei damit zu rechnen, dass im Großraum des Polizeipräsidiums Mainz mindestens 40 und damit so gut wie alle Autobahnauffahrten schon ab 6.00 Uhr blockiert würden, hieß es von der Polizei. Später sei mit Kundgebungen in Mainz, Worms und Koblenz zu rechnen.Verkehrsstörungen in Nordrhein-Westfalen erwartetIn NRW wollen die Bauern am Montag landesweit an Kreuzungen und Auffahrten den Verkehr lahmlegen. Größere Versammlung soll es in Köln, Bonn, östlich von Dortmund und Münster geben. Hier werden mehrere Hundert Zugmaschinen erwartet.In und rund um Düsseldorf: Das erwartet die Polizei wegen der Landwirt-ProtesteBonn: Traktor-Konvoi mit rund 100 Fahrzeugen angekündigtDuisburg: Polizei rechnet mit Beeinträchtigungen wegen Bauern-ProtestenDie zuständigen Polizeidienststellen warnen wegen einer großen Anzahl von angemeldeten Traktorprotesten landesweit vor Verkehrsproblemen. Diese können sich den ganzen Montag hinziehen und sowohl den Berufsverkehr als auch Schülerinnen und Schüler betreffen.Autobahnblockaden in Mecklenburg-Vorpommern Nach Informationen des Landesbauernverbands von Donnerstagvormittag wird es Protestaktionen an mehr als 50 Autobahnzufahrten geben, allerdings zeitgleich davon nur an jeder zweiten für zwei Stunden mit anschließendem Wechsel, sodass der Verkehr an den jeweils freien Anschlussstellen fließen kann. Als Zeitfenster wurde Montagmorgen, 7.00 bis 11.00 Uhr, genannt. Im Detail stimmt sich der Verband aber intern noch zu den Aktionen ab.In mehreren Städten hat die Initiative "Unternehmeraufstand MV" Autokorsos angemeldet, etwa in Neubrandenburg, Rostock, Güstrow, Wismar und Schwerin. Auch in Stralsund sind laut zuständigem Landkreis Proteste angemeldet.Kolonnenfahrten in Schleswig-Holstein Im ganzen Land soll es am Montag, Mittwoch und Freitag Demonstrationen geben, kündigte der Landesbauernverband an. Die Proteste sollen am Montag im Süden Schleswig-Holsteins beginnen. Dabei werde es durch langsam fahrende Kolonnen zu Verkehrsbehinderungen kommen. Am Montag wollen Mitglieder des kleinen landwirtschaftlichen Vereins "Land schafft Verbindung" (LSV) vorübergehend Traktoren auf den Zu- und Abfahrten der Autobahn 7 (Hamburg-Flensburg) in Schleswig-Holstein abstellen.In Schleswig-Holstein sind nach Angaben des Bauernverbands am Montag Kolonnenfahrten in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg, Segeberg, Stormarn und im Herzogtum Lauenburg geplant. Außerdem laufe im Kreis Nordfriesland eine Aktion "Schlepper vor die Tür". Am Mittwoch seien Aktionen in Flensburg, Ostholstein, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Lübeck geplant. Zum Abschluss am Freitag wollen Landwirte aus den Kreisen Plön und Rendsburg-Eckernförde nach Kiel zu einer Kundgebung fahren.Auch schon für Montag sind nach Angaben der Polizei Demonstrationen in Flensburg und Kiel mit mehreren Hundert Traktoren angemeldet. Es werde bereits am frühen Morgen zu Behinderungen kommen. Der Kreis Schleswig-Flensburg kündigte an, dass am Montag alle Dienststellen geschlossen bleiben werden. Die Mitarbeiter seien per E-Mail erreichbar.Hamburger Polizei rechnet mit bis zu 2.000 TraktorenAm Montag werden nach Angaben der Polizei Bauern mit mehr als 2.000 Traktoren in Hamburg erwartet. Es müsse mit erheblichen Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtgebiet gerechnet werden. Auch beim Busverkehr könne es nach Angaben der Hochbahn zu erheblichen Einschränkungen kommen.Die Traktoren sollen nach den Plänen der Anmelder am Montagmorgen aus Schleswig-Holstein kommend in Langenhorn, Rahlstedt und Bergedorf die Landesgrenze passieren und zu einer Abschlusskundgebung in der Hamburger Innenstadt fahren, wie die Polizei mitteilte. Im Süden werden Trecker-Kolonnen aus dem Bereich Seevetal erwartet. Hier finden Sie eine Karte mit den genauen Routen.Hamburg: Bauern wollen Hansestadt lahmlegenDa die Versammlungsbehörde fortwährend weitere Anmeldungen erhalte, müsse im gesamten Stadtgebiet sowie auf Ausweichstrecken mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden, hieß es. "Insofern bittet die Polizei, soweit möglich, auf öffentliche schienengebundene Verkehrsmittel auszuweichen."Städte in Bayern verbieten Protestfahrten auf AutobahnBereits am Donnerstagabend kam es in Bayern zu Protestaktionen der Bauern. Für die Aktionswoche befürchten einige Kommunen große Auswirkungen, etwa auch durch Blockaden von Autobahnauffahrten. Laut dem Deutschen Bauernverband ist am Montag unter anderem eine Kundgebung in der Landeshauptstadt München geplant.An den Protesten wollen sich in Bayern auch andere Branchen beteiligen. Etwa Bäcker, Metzger und Müller hätten ihre Unterstützung der Auftaktdemonstration am 8. Januar in München angekündigt, teilte der Bayerische Handwerkstag mit. Der Protest der Lebensmittelhandwerker richtet sich in erster Linie gegen die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie sowie gegen den Wegfall der Strom- und Gaspreisbremsen, die Erhöhung der CO2-Abgabe und die neue Lkw-Maut."Da insbesondere neuralgische Verkehrsknotenpunkte mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen blockiert werden sollen, kann es zu spürbaren Verkehrsbeeinträchtigungen in der ganzen Region kommen", teilten auch die Stadt und der Landkreis Schweinfurt in Bayern mit. Es sei auch damit zu rechnen, dass die Auffahrt auf Autobahnen an einigen Stellen nicht möglich sei. Die Stadt Memmingen im Allgäu hat Protestfahrten auf der Autobahn und deren Auf- und Abfahrten vorsorglich verboten.

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