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Toni Kroos über Buhrufe in Saudi-Arabien: „Das war ganz lustig“

Toni Kroos über Buhrufe in Saudi-Arabien: „Das war ganz lustig“

Toni Kroos Real Madrid

Toni Kroos kommentiert die Buhrufe von den saudi-arabischen Fußballfans gegen sich bei der Supercopa de España gelassen. Seine Transfer-Kritik hatte der Mittelfeldregisseur von Real Madrid längst verdrängt, daher mit Ablehnung in Riad auch „gar nicht gerechnet“. Kroos meint jedoch: „Das war ganz lustig.“

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Toni Kroos Real Madrid

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Kroos gewann die Supercopa in Saudi-Arabien mit Real Madrid – Foto: Yasser Bakhsh/Getty Images

Toni Kroos: „Ich habe gar nicht damit gerechnet“

MADRID. Buhrufe rauf, Buhrufe runter: Immer dann, als Toni Kroos am vergangenen Mittwoch und Sonntag bei der Supercopa de España in Saudi-Arabien den Ball am Fuß hatte, bekam er verbal zu spüren, was die dortigen Fußballfans von ihm halten. Der 34 Jahre alte Deutsche wirkte im Halbfinale gegen Atlético, das in die Verlängerung ging (5:3), ab der 67. Minute mit, im Finale gegen den FC Barcelona (4:1) dann als Teil der Startformation bis zur 81. Minute. Kroos hatte im August Kritik an jungen Profis geübt, die ihre Karriere im europäischen Fußball zumindest vorerst aufgeben, dafür dem vielen saudischen Geld folgen.

„War etwas Neues, war auch spannend. Da konnte man sich mal in den einen oder anderen, der das öfter in Auswärtsstadien erlebt, hineinversetzen. Das war eine neue Erfahrung, ich hatte das bis dahin noch nicht. Aber ich möchte sie nicht missen“, kommentierte er das Erlebte nun im Podcast „Einfach mal Luppen“, den er mit seinem Bruder Felix aufnimmt.

„Ich habe gar nicht damit gerechnet, es nicht erwartet. Ich habe mir gar keine Gedanken gemacht. Der Hintergrund war ja, dass ich es nicht gut finde, wenn junge Spieler dort in die Liga gehen und eben auf Entwicklung, auf große Spiele, auf hohes Niveau in Europa, was sie ohne Zweifel spielen könnten, verzichten – im Angesicht des Geldes in der saudi-arabischen Liga. Das war meine Aussage damals und das ist ja schon ein halbes Jahr oder so her. Das war für mich irgendwie schon beiseite, erklärte der Mittelfeldregisseur.

„Habe dann gemerkt: Oh, das ist für dich, nur für dich“

Rückblickend ist ihm „natürlich klar: Wenn du dann da spielst, hätte man damit rechnen können. Ich habe aber jetzt gar nicht daran gedacht. Irgendwann habe ich es während des ersten Spiels mitbekommen. Ich habe das erstmal gar nicht so auf mich bezogen. Wenn du so im Spiel bist, bist du einigermaßen im Tunnel. Ich habe dann einmal in die Kurve geguckt und schon gemerkt: Oh, das ist für dich, nur für dich. Eins und eins kann ich natürlich zusammenzählen. Dann war das halt so. Ich kann aus tiefstem Herzen sagen, dass es mich nicht gestört oder meine Spielweise beeinflusst hat. Im Gegenteil: Das war ganz lustig“.

Er hat sich amüsiert und „dann zwischendurch gedacht: So, wer schafft es jetzt, länger auszuhalten? Jetzt haben sie sich natürlich auch einen ausgesucht, der hier und da mal einen Ballkontakt hat. Mit der Zeit kann es auch mal langweilig werden. Im Finale habe ich hinten raus gemerkt: Es wurde weniger (lacht). Bei der Auswechslung haben sich noch mal alle zusammengerissen, noch mal alle Kraft zusammengenommen. Man hat sich dann auch daran gewöhnt, es war dann auch zum Schmunzeln. Viel mehr war es dann auch nicht. Es hat mich tendenziell eher bestätigt in meinen Aussagen, dass ich wohl richtig lag“, so Kroos.

Toni Kroos ironisch: Real-Fans in Anführungszeichen

Bei einem genauen Blick auf die Fans musste der Taktgeber des weißen Balletts verwundert schmunzeln. „Der Witz ist ja auch: Das Stadion ist komplett weiß. Es sind alles Real-Madrid-Fans. Im Halbfinale saßen von mir aus 200 Osasuna-Fans, im Finale waren es vielleicht 1000 Barcelona-Fans. Der Rest des Stadions ist komplett weiß, also eigentlich für mich (lacht). Die mussten dann den Konflikt mit sich austragen: Eigentlich spielt er für meinen Verein aber sie haben sich gegen ihn entschieden. Sagen wir mal: 15.000 von 20.000. Das ist der eigentliche Witz, dass das alles Real-Madrid-Fans sind. ‚Real-Madrid-Fans‘, wollen wir mal nicht übertreiben“, sprach die Nummer 8 es in einem ironischen Ton aus.

Die Buhrufe und Pfiffe, die nicht nur Kroos, sondern auch seine Mitspieler jetzt erwarten, werden nicht aus heiterem Himmel kommen. Real gastiert am Donnerstag zum Achtelfinale der Copa del Rey beim Stadtrivalen Atlético. Der Spielgestalter: „Es könnte einen einfacher treffen. Wie immer wird das schwer, anspruchsvoll. Es war ja jetzt auch im Supercup so. Damit rechne ich wieder. Atlético hat vielleicht einen kleinen Vorteil. Sie sind direkt nach unserem Spiel am Mittwochabend am Donnerstag zurückgeflogen und hatten auch kein Spiel am Wochenende. Und sie stehen aufgrund der Niederlage vielleicht noch einen Tick mehr unter Druck, spielen Zuhause. Sie werden versuchen, uns das Leben sehr, sehr schwer zu machen. Meistens haben sie das geschafft. Ich hoffe, dass wir unseren Lauf jetzt fortsetzen können.“

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