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Hinten drückt der Schuh

Zur Saison-Halbzeit in der ProA stellen die JobStairs GIESSEN 46ers die drittstärkste Offensive, stehen aber im Defensiv-Ranking nur auf Platz 12 17 hin, 17 im Sinn: Wenn an diesem Samstag (19 Uhr, Castello) für die JobStairs GIESSEN 46ers die zweite Saisonhälfte der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA mit einem Gastspiel bei den ART Giants Düsseldorf beginnt, […]

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Zur Saison-Halbzeit in der ProA stellen die JobStairs GIESSEN 46ers die drittstärkste Offensive, stehen aber im Defensiv-Ranking nur auf Platz 12

17 hin, 17 im Sinn: Wenn an diesem Samstag (19 Uhr, Castello) für die JobStairs GIESSEN 46ers die zweite Saisonhälfte der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA mit einem Gastspiel bei den ART Giants Düsseldorf beginnt, dann haben die Männer von Cheftrainer Branislav Ignjatovic das Ringen um die so begehrten Playoff-Plätze weiter im Fokus. Abermals zehn Siege bei sieben Niederlagen können reichen, um das Saisonziel zu realisieren – sie müssen es aber nicht!

„Wenn wir nach den zweiten 17 Partien unter die ersten Acht kommen, dann landen wir genau da, wo wir hingehören“, ist der Serbe von Woche zu Woche bemüht, die nach der Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Robin Benzing, der Vertragsverlängerung von Publikumsliebling Stefan Fundic sowie dem Pokaltriumph gegen Erstligist HAKRO Merlins Crailsheim deutlich gestiegenen Erwartungen zu dämpfen.

Um gebetsmühlenartig zu wiederholen: „Das Unterhaus ist das stärkste und ausgeglichenste, das es je gab. An jedem Spieltag werden drei, vier Partien erst in den Schlusssekunden entschieden. Letzte Runde hatten wir dabei das Glück des Öfteren auf unserer Seite, dies Jahr eben nicht“, denkt der 57-Jährige, ohne ein Klagelied anstimmen zu wollen, an die unglücklich verlorenen Partien gegen Vechta II, in Hagen, in Kirchheim und gegen Trier, durch die die 46ers auf Rang sechs des Tableaus gelandet sind. Es wird also Zeit, eine Bilanz zu ziehen …

 

  • DIE NACKTEN ZAHLEN: Zehn Siege bei sieben Niederlagen, drei davon an den letzten drei Vorrundenspieltagen, bedeuten Platz sechs. Allerdings: Das Führungsduo aus Jena und Trier liegt bereits acht Punkte vor Gießen, der Nicht-Playoff-Platz neun (Bayreuth) ist aber nur zwei Zähler entfernt. Vergangenes Jahr lagen die 46ers zur Halbzeit auf Platz vier, hatten dabei aber auch nur einen Sieg mehr eingefahren beziehungsweise eine Niederlage weniger auf dem Konto.

 

  • DIE STÄRKEN: Die Offensive stimmt. 1480 selbst erzielte Körbe bedeuten einen Schnitt von 87 pro Partie; nur Trier (1496) und Jena (1486) treten das Gaspedal mehr durch. Mit Pointguard Duane Wilson, der im Sommer aus Nürnberg kam, zog „Frenki“ Ignjatovic den richtigen Joker als Nachfolger von Jordan Barnes aus dem Ärmel. Der 29-Jährige legte bisher im Schnitt 18,6 Punkte auf, was Rang zwei des ProA-Rankings hinter Michael Flowers (Kirchheim, 19,9) und noch vor Amir Hinton (Jena, 18,4) bedeutet. Auch bei den Assistenten stehen die 46ers in Person des Slowaken Simon Krajcovic auf dem Treppchen. Der Ex-Bremerhavener bringt es auf 5,5 Assists im Schnitt und liegt damit auf Rang drei hinter Niklas Geske (Bochum, 7,4) und Quashawn Lane (Paderborn, 6,2). Mit Stefan Fundic befindet sich ein weiterer Gießener Akteur ganz weit vorne in der Liste der besten Rebounder. Der Serbe hat in seinen bisherigen Einsätzen im Schnitt 7,8 Abpraller eingesammelt. Nur Johann Grünloh (Vechta II, 9,2), Aaron Carver (Bayreuth, 8,6) und Tom-Niclas Alte (Bochum, 7,9) waren aufmerksamer.

 

  • DIE PROBLEME: Sie liegen eindeutig im Defensivverhalten. 1440 Zähler der Kontrahenten bedeuten für die 46ers nicht nur einen Schnitt von fast 85 Gegenpunkten in jedem Match, sondern auch nur Platz zwölf im internen Zweitliga-Ranking. Sechs Clubs haben mehr Punkte kassiert als Gießen, die meisten davon Bochum (1575), die pro Partie fast 93 hinnehmen mussten. Hinten bisher am stabilsten: Die FRAPORT SKYLINERS mit durchschnittlich nur 73 gegnerischen Zählern. Auch an der Dreierlinie hakt es bei Gießen: Fast 36 Prozent aller Würfe jenseits der 6,25-Meter-Marke fanden ihr Ziel, was auf den ersten Blick positiv klingt. Da die 46ers-Kanoniere jedoch „nur“ 139 Mal abzogen, müssen sie konstatieren, dass sich lediglich Koblenz (138), Düsseldorf (133), Quakenbrück (129), Hagen (122) und Paderborn (105) weniger trauten. Auch an der Freiwurflinie sieht „Frenki“ Ignjatovic „Verbesserungspotenzial“. 293 Treffer bei 393 Versuchen bedeuten, dass Gießen bisher in dieser Runde sagen und schreibe 100 (!) Freiwürfe ungenutzt ließ. Ganz mager ist die Statistik auch bei den Rebounds, obwohl die 46ers über vier Akteure mit Gardemaß verfügen. Mit 557 eingesammelten Abprallern (183 offensiv, 374 defensiv) liegen sie auf dem vorletzten Rang, nur die Artland Dragons (551) sammelten noch weniger ein. An der Spitze: Samstag-Gegner Düsseldorf (691).

 

  • DER ZUSCHAUERZUSPRUCH: Nach acht Auftritten vor eigenem Publikum beträgt der Schnitt 2359 Besucher, was inzwischen nur noch Platz sieben im ProA-Vergleich hinter Trier (3753), Frankfurt (3835), Hagen (2892), Jena (2470), Münster (2520) und Bayreuth (2366) bedeutet. Die 3310 Besucher beim 69:92 im Derby gegen Frankfurt, die das erste ausverkaufte Haus seit dem 7. März 2020 darstellten, bleiben in der Osthalle weiter unerreicht. Insgesamt waren die bisherigen Heimspiele zu drei Vierteln ausverkauft.

 

  • DIE HÖHEPUNKTE: Die 46ers haben in Karlsruhe (78:77), in Dresden (88:85) und in Bremerhaven (97:90) gewonnen und damit drei letztjährige Playoff-Teilnehmer geschlagen, bei denen sie letztes Jahr noch verloren haben. Außerdem wird der Saison-Auftakt 79:73-Erfolg im Pokal gegen Bundesligist HAKRO Merlins Crailsheim in ewiger Erinnerung bleiben.

 

  • DIE ENTTÄUSCHUNGEN: Gegen die Großen der Branche kassierten „Frenkis“ Jungs ausschließlich Niederlagen. Das wurmt den Coach, der in diesem Zusammenhang sogar von einem „Qualitäts-Problem“ spricht. Das 69:92 im Hessenderby gegen die FRAPORT SKYLINERS hat Ignjatovic ebenfalls geärgert. Aber lange nicht so wie die 90:91-Niederlage zum Ende der Vorrunde gegen den personell zudem beeinträchtigen Aufsteiger RASTA Vechta II. „Diese Pleite lässt mich die eigentlich gute Benotung unserer Hinrunde leider etwas verblassen“, so der Cheftrainer in seinem Rückblick.

 

  • DAS PERSONAL: Ist auf Kante genäht. Wer aus wirtschaftlichen Gründen nur zehn Profis in seinem Kader hat, der muss darauf hoffen, dass nichts passiert. Was fast unmöglich ist, denn mit Stefan Fundic und Robin Benzing (beide Knieprobleme), Dejan Kovacevic und Duane Wilson (beide Schulterprobleme), Roland Nyama (Gehirnerschütterung), TreVion Crews (Magen-Darm) und Simon Krajkovic (Nasenbein) mussten immer mal wieder Akteure passen; und wenn es auch nur für einige Trainingseinheiten war, in denen dann nicht richtig gearbeitet werden konnte. Positiv: Der von Heimweh geplagte Lamar Norman Jr. fand in Person von TreVion Crews einen Ersatz, der gerade defensiv bisher die Erwartungen voll erfüllte und deshalb auch im neuen Jahr eine Weiterbeschäftigung fand.

 

  • DIE ZUKUNFT: Sie kann nach zuletzt drei Niederlagen doch noch einen sehr positiven Verlauf nehmen. Die kommenden vier Partien in Düsseldorf, gegen Bayreuth und gegen Bremerhaven sowie in Koblenz gelten als lösbar, so dass die 46ers sich im Falle mehrerer Erfolge in den Playoffs festsetzen könnten. Bis zum angestrebten Heimrecht (also Platz vier) in der Endabrechnung ist es allerdings noch ein weiter Weg. Grundsätzlich tritt Gießen noch neunmal zu Hause und achtmal auswärts an. Die Partien in der Osthalle gegen Jena (11. Februar), Kirchheim (3. April) und Hagen (13. April) sind echte Knaller.

 

  • DAS SAGT FRENKI: Der Serbe wird nicht müde zu betonen, dass „der fulminante Beginn mit dem Pokalsieg gegen Crailsheim einigen im Umfeld die Sinne für das wahre Leistungsvermögen meiner Truppe getrübt“ habe. „Wir sehen ja, wo Crailsheim heute steht, nämlich auf dem letzten Platz im Oberhaus. Und wir sehen auch, wo Chemnitz, wo wir in der zweiten Pokalrunde ausgeschieden sind und dafür leise Kritik geerntet haben, platziert ist, nämlich auf Rang eins in der Bundesliga. Deutlich vor Bayern München, Meister Ulm und Alba Berlin. Mehr muss ich ja wohl nicht sagen.“ „Frenki“ betont, dass er eine äußerst harmonische Truppe trainiere, die einen deutlich größeren Zusammenhalt habe als die des letzten Jahres. „Es macht großen Spaß, tagtäglich mit den Jungs zu arbeiten.“ Dass in der Liga jeder jeden schlagen kann, erklärt der Cheftrainer Woche für Woche. Um abschließend zu sagen: „Am Ende steht jede Mannschaft dort, wo sie hingehört.

 

19.01.24

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