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Wirecard-Prozess: Kronzeuge Bellenhaus soll wohl frei kommen

Nach dreieinhalb Jahren in Untersuchungshaft soll Oliver Bellenhaus entlassen werden. Er ist der wichtigste Zeuge im Wirecard-Prozess. Das Landgericht München sieht wohl keinen Anlass mehr, Oliver Bellenhaus weiter in Untersuchungshaft zu behalten. Der Kronzeuge und auch Angeklagte im Wirecard-Prozess soll noch am Dienstag nach über dreieinhalb Jahren frei kommen. Allerdings unter Auflagen. Das erfuhr das "Handelsblatt" aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen. Richter, Staatsanwälte, Bellenhaus und seine Verteidiger sollen sich demnach in München darauf verständigt haben, dass der Haftbefehl gegen Auflagen ausgesetzt wird. Bellenhaus müsse seinen Pass abgeben, sich regelmäßig bei Behörden melden und dürfe Deutschland nicht verlassen. Bellenhaus und Braun beschuldigen sich gegenseitig Bellenhaus war Wirecard-Manager als im Juni 2020 bekannt wurde, dass 1,9 Milliarden Euro des Konzerns nicht existierten. Er gehörte fortan zu den Hauptverdächtigen im milliardenschweren Finanzskandal. Der Manager war zwar geständig, belastete dabei sich selbst und den bislang flüchtigen Jan Marsalek sowie den Ex-CEO Markus Braun und den damaligen Chefbuchhalter Stephan von Erffa. Alle drei weisen die Vorwürfe zurück. Bellenhaus schilderte, wie er die Zahlen gefälscht hatte – Braun hätte das gewusst und Anweisungen gegeben. Die beiden werfen sich gegenseitig vor, zu lügen. Der weitere Verlauf des Prozesses hängt davon ab, wem das Gericht letztlich glaubt.

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