Protest gegen Streichung des Co-Piloten: "Technik hat keinen Überlebensinstinkt"
Am Montag protestierten auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol Airline-Piloten gegen den Plan, Flüge mit nur einem Piloten im Cockpit durchzuführen. Die Flugzeugführer verschiedener Fluggesellschaften verteilten Flugblätter, berichtete die NL Times am Montag. Darin verwiesen sie auf Pläne von Flugzeugherstellern, insbesondere Airbus, gemäß denen der zweite Pilot im Cockpit zukünftig durch Technologie ersetzt werden soll. Die Piloten bezeichneten dies als "besorgniserregende Entwicklung in der Luftfahrt".
Laut einer Erklärung der niederländische Pilotengewerkschaft VNV würde dadurch die Sicherheit nicht verbessert. Die Gewerkschaft halte es für unerlässlich, dass zwei Piloten im Cockpit zusammenarbeiteten. Der Mensch sei der Hauptgarant für die hohe Sicherheit im Flugverkehr, so die Meinung der Pilotenvereinigung. In ihrer Erklärung hieß es:
"Internationale Studien und die Praxis zeigen, dass der Mensch der wesentlicher Faktor für hohe Sicherheitsstandards in der Luftfahrt ist. Zum Beispiel fehlt der Technik Kreativität, Belastbarkeit, Führungskompetenz, Teamarbeit und Überlebensinstinkt."
Grundsätzlich würden die Piloten neue Technologien, die der Sicherheit dienten, unterstützen. Aber nur zwei Piloten, die mit dieser Technologie zusammenarbeiteten, würden die Sicherheit vergrößern. Sowohl die Flugzeughersteller, als auch die europäische Luftfahrtbehörde EASA würden die Einsparung eines Piloten für möglich erachten, so die Pilotengewerkschaft. Die Regulierungsbehörde habe im letzten Jahr angedeutet, dass sie ab dem Jahr 2027 in begrenztem Umfang Flüge mit nur einem Piloten zulassen werde.
Die EASA halte es aktuell für "absolut unrealistisch", dass bis zum Ende des Jahrzehnts alle Flüge mit einem einzigen Piloten besetzt sein könnten. Der VNV forderte seinerseits die Luftfahrtunternehmen auf, "die Sicherheit nicht aufs Spiel zu setzen und einen Piloten nicht durch eine unausgereifte Technologie zu ersetzen."
Die niederländische Gewerkschaft startete ihren Appell gemeinsam mit anderen internationalen Pilotenverbänden. Die Interessenvertretung der Piloten forderte eine unabhängige, wissenschaftliche Untersuchung dieses Vorhabens. Dabei sollten, neben den "medizinischen und psychologischen Auswirkungen" auf die Piloten, auch Kosten und Nutzen dieser Maßnahme geprüft werden.
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