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Bayer Leverkusen schlägt Bayern München: Jetzt müssen sie Meister werden

Bayer Leverkusen schlägt Bayern München: Jetzt müssen sie Meister werden

Bayer Leverkusen hat den FC Bayern München nicht einfach nur bezwungen. Der 3:0-Sieg war ein Meister-Statement. Und eines, das die Liga dringend braucht. Denn: Wenn DIESES Leverkusen nicht Meister wird, dann wird es niemand in den nächsten Jahren. Außer Bayern. Und das darf einfach nicht mehr wahr sein. Vorausgeschickt: Ich habe wirklich nichts mit Bayer Leverkusen am Hut. Der Verein bedeutet mir nichts. Ich habe jeden "Vizekusen"-Witz gemacht. "Söldner-Truppe", "Pillen-Klub", ich habe nichts ausgelassen. Und ich bin auch kein Bayern-Hasser. Die bedeuten mir ähnlich wenig. Ich habe großen Respekt vor deren Dominanz, deren Siegermentalität, vor diesem "Mia san mia"-Ding". Und trotzdem: Dieses Jahr muss es enden. Die Meisterschale darf einfach nicht mehr per Dauer-Abo nach München gehen. Das muss aufhören. Jetzt oder nie! Und warum? Weil diese Liga nicht noch einen Titel dieser Bayern ertragen kann. Weil es endlich eine Erfolgsgeschichte braucht, die nicht an der Säbener Straße spielt. Die nicht auf dem Balkon über dem Marienplatz in München endet. Diese ewigen Bayern lähmen den deutschen Fußball. Schon im vergangenen Jahr, als Dortmund den Titel auf der Zielgeraden noch in Richtung Stachus schickte, weil sie den FSV Mainz nicht schlagen konnten (DEN FSV MAINZ!!!), da war der Rekordmeister eigentlich fällig gewesen. Der BVB schenkte den Titel noch her. Das darf in diesem Jahr nicht mehr passieren. Elf Jahre lang halten die Münchner Bayern den Deutschen Meistertitel bereits in Geiselhaft. Es gibt Kinder, die keinen anderen Deutschen Fußballmeister kennen als den FC Bayern . Es gibt junge Sportjournalisten, die zum Ende der Saison nie etwas anderes schreiben durften als: "Deutscher Meister? Der FC Bayern München !" Und längst nicht immer waren die Bayern so dominant, als dass sie den Titel wirklich selbst verdient gehabt hätten. Nur zu oft ist er ihnen in den Schoss geworfen worden. Und damit muss Schluss sein. Bayer Leverkusen verdient diesen Titel schon jetzt am 21. Spieltag, und die Bayern verdienen ihn schon jetzt nicht mehr. Alles in dieser Saison schreit nach einem neuen deutschen Meister. Bayer Leverkusen muss einfach am Ende ganz oben stehen. Leverkusens Spieler wie Florian Wirtz, Alejandro Grimaldo, Granit Xhaka, Victor Boniface, Exequiel Palacios und Jeremie Frimpong stehen für modernen, schwindelerregenden, aufregenden und mitreißenden Fußball. Bayern-Spieler wie Joshua Kimmich , Leroy Sané , Leon Goretzka und Serge Gnabry stehen für die bleierne Stagnation des deutschen Fußballs insgesamt. Bayer-Trainer Xabi Alonso steht für ein modernes Spielsystem und nahezu perfektes Kadermanagement. Im Vergleich dazu wirkt Thomas Tuchel wie der verzweifelte Nachhilfelehrer einer Schulklasse, die gar nicht mehr versetzt werden will. Und die am eigenen Versagen verzweifelt. Leverkusens sportliche Leitung unter Simon Rolfes hat ein Team aus jungen Wilden und hungrigen Veteranen geformt, während die Bayern-Bosse ein Ensemble in den Tiefschlaf verwaltet haben, das schon seit Jahren keinerlei Emotion mehr zeigt. Es wäre ein katastrophales Signal für den deutschen Fußball, könnte Bayer sich nicht für seinen Mut, seine Klasse und seine Kreativität belohnen und würden die Bayern trotz aller offensichtlichen Fehler im Aufbau dieser Mannschaft am Ende doch noch triumphieren. Diese Saison kann aus all diesen Gründen eigentlich nur mit Münchner Katzenjammer und einer großen Party in Leverkusen enden. Nebenbei: Hat Leverkusen ein Rathaus? Hat es einen Balkon? Egal, die Feier muss einfach dort steigen, denn: Das Fenster für Bayer Leverkusen beginnt sich bereits zu schließen, kaum dass es aufgestoßen wurde. Ohne das Münchner Festgeldkonto, ohne katarische Scheichs und US-amerikanische Milliardäre in der Hinterhand wird Bayer 04 Leverkusen diese Truppe nicht zusammenhalten können, die am Abend die Bayern mit 3:0 zurück nach Giesing gepustet hat. Coach Xabi Alonso hat zwar dem Vernehmen nach keine echte Ausstiegsklausel in seinem noch bis 2026 laufenden Vertrag im Rheinland. Trotzdem halten sich die Gerüchte, dass Bayer ihm keine Steine in den Weg werden würde (oder könnte), sollte einer seiner Ex-Vereine anfragen: Real Madrid , der FC Liverpool - und die Münchner Bayern. Florian Wirtz wird von einer anderen Zukunft träumen als einer Karriere zwischen Wupper und Rhein. Stars wie Frimpong und Palacios werden schon bald mehr Festgehalt aufrufen, als Bayer ihnen anbieten kann, und Victor Boniface wird sich schon bald mit Stürmern wie Erling Haaland oder Kylian Mbappe messen wollen, nicht mit Niclas Füllkrug, Michael Gregoritsch oder Deniz Undav - bei allem schuldigen Respekt. So schmerzlich das für alle Fans von Bayer Leverkusen sein muss: Diese Mannschaft und dieses Trainerteam werden nach der Saison 2023/24 auseinanderfallen. Team und Staff sind schon jetzt zu groß für diesen kleinen Verein, das heißt: Jetzt oder nie! Entweder Bayer Leverkusen wird jetzt Meister und beendet die Alleinherrschaft der Münchner Bayern, oder niemand tut es. Auch in absehbarer Zukunft nicht mehr. Denn wer steht dann noch zwischen den Münchner Bayern und der Meisterschale? Borussia Dortmund , traumatisiert von der Schlappe der vergangenen Saison, seelenlos seit dem Abgang von Jürgen Klopp , konzeptionslos über die Restkarriere von Marco Reus und Mats Hummels hinaus. RB Leipzig , der allseits verhasste Brauseclub mit der zwar weitsichtigen Scoutingabteilung, der aber im europäischen Vergleich nicht mehr ist als ein Ausbildungsverein für zukünftige Superstars. Und dann noch das, was von Bayer Leverkusen übrig geblieben sein wird. Bei aller Liebe: Sie alle werden die Bayern auf Jahre nicht mehr stoppen können. Deshalb: Now or never, do or die. Das 3:0 am Abend in der BayArena hat den letzten noch notwendigen Beweis geführt: Entweder Bayer Leverkusen entreißt dem FC Bayern in dieser Saison die Meisterschale, oder sie bleibt in München. Und zwar auf Dauer. Wer soll sie den Bayern denn streitig machen können in Zukunft, sollten Xabi Alonso, Florian Wirtz, Victor Boniface, der erstarkte Jonathan Tah und der Stratege Grant Xhaka doch noch scheitern?Irgendwo in der Tegernseer Ferne kann man Uli Hoeneß schon jetzt leise lachen hören. Ich wenigstens sitze jetzt im Fanbus von Bayer 04, fast ganz vorne, direkt hinter dem Busfahrer. Ich will auf keinen Fall verpassen, wie der Titel "Deutscher Fußballmeister 2024" einmal, ein einziges Mal in einer Generation nicht nach München geht. Ich will nur einmal eine Party ohne Weißbier, ohne Lederhosen, ohne den marternden Gesang vom "Stern des Südens". Nur einmal wieder erleben, dass beim Fußball noch immer das gilt, was ihn eigentlich so aufregend macht: Man weiß nicht, wie es ausgeht. Nur dieses eine Mal. 2025 sollen sie die Schale dann von mir aus wieder holen. Auch vor Leverkusen. Von mir aus. Ich hab mit denen eigentlich sowieso nichts am Hut.

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