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Geisel-Angehörige wollen Hamas-Führer verklagen | Nahostkonflikt-Newsblog

Geisel-Angehörige wollen Hamas-Führer verklagen | Nahostkonflikt-Newsblog

Angehörige der Hamas-Geiseln ziehen vor den Internationalen Gerichtshof. Iran warnt vor einem Angriff auf den Libanon. Alle Informationen im Newsblog. Geisel-Angehörige wollen Hamas-Führer verklagen 3.10 Uhr: Angehörige der in den umkämpften Gazastreifen entführten israelischen Geiseln wollen Medienberichten zufolge vor dem Internationalen Strafgerichtshof Anklage gegen die Anführer der islamistischen Hamas erheben. Wie die israelische Nachrichtenseite "Ynet" und die "Jerusalem Post" am Samstagabend berichteten, will eine Delegation des Forums der Geiselfamilien zu diesem Zweck am Mittwoch zum Sitz des Strafgerichtshofs nach Den Haag reisen. Ziel ihrer Klage sei es, Haftbefehle gegen die Anführer der Hamas zu erwirken. Auf diese Weise wolle man den Druck erhöhen, eine Freilassung der Geiseln zu erwirken. Borell warnt vor humanitärer Katastrophe 1.12 Uhr: Angesichts der israelischen Pläne für eine Offensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens hat auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell vor einer "humanitären Katastrophe" gewarnt. "Ich schließe mich den von mehreren EU-Mitgliedsstaaten geäußerten Warnungen an", erklärte Borrell am Samstagabend auf X, ehemals Twitter. "Eine israelische Offensive auf Rafah würde eine unbeschreibliche humanitäre Katastrophe bedeuten." Außerdem würde es "zu starken Spannungen mit Ägypten kommen", das an Rafah grenzt, warnte Borrell. "Die Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln und eine Einstellung der Feindseligkeiten sind das einzige Mittel, um ein Massaker zu verhindern." Samstag, 10. Februar Israelis protestieren gegen Geisel-Politik von Netanjahu 22.06 Uhr: In Israel haben mehrere Tausend Menschen für die Freilassung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln demonstriert. Angehörige der Geiseln warfen dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, die über internationale Vermittler laufenden Verhandlungen mit der Hamas zu torpedieren. Eine Einigung könne "die Geiseln morgen nach Hause bringen", sagte die Mutter eines jungen nach Gaza verschleppten Israeli in ihrer Ansprache. "Ich habe Sie gewählt", rief sie an den Politiker Netanjahu gewandt. "Wann werden Sie mich wählen?" Teilnehmer einer weiteren Kundgebung in Tel Aviv verlangten den Rücktritt der Regierung und vorgezogene Neuwahlen. Mehrere Hundert Demonstranten blockierten später am Abend einige Hauptverkehrsadern der Küstenmetropole. Die Polizei nahm mindestens sieben der Blockierer fest. Demonstrationen für eine Geiselfreilassung gab es auch in Jerusalem und in Haifa. Irans Außenminister: Das würde "Netanjahus Ende bedeuten" 20.59 Uhr: Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hat Israel vor einem groß angelegten Angriff auf den Libanon gewarnt. "Jegliche Aktion" in Richtung eines solchen Angriffs würde "Netanjahus Ende bedeuten", erklärt Amir-Abdollahian mit Blick auf den israelischen Regierungschef bei seinem dritten Besuch im Libanon seit dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober. Das islamische Regime im Iran ist ein zentraler Verbündeter der Hamas und der Terrororganisation Hisbollah im Libanon. Die Hisbollah beschießt seit Monaten fast täglich Armeestellungen auf israelischem Gebiet, worauf die israelische Armee mit Angriffen auf die libanesische Seite der Grenze reagiert. Anfang der Woche hatten libanesische Behörden unter Berufung auf den französischen Außenminister Stéphane Séjourné erklärt, Israel könnte einen Krieg gegen den Libanon beginnen, um den Zehntausenden wegen Hisbollah-Beschusses aus dem Norden Israels evakuierten Menschen die Rückkehr nach Hause zu ermöglichen. Israel werde "niemals in der Lage sein, an zwei Fronten zu kämpfen", erklärt der iranische Außenminister Abdollahian nun. Bei seinem Besuch in Beirut traf der Chefdiplomat unter anderem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, den hochrangigen Hamas-Vertreter Ussama Hamdan und den Chef der an der Seite der Hamas kämpfenden Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, Siad al-Nachala. Israels Armee: Hamas-Tunnel unter UNRWA-Hauptgebäude gefunden 20.39 Uhr: Die israelische Armee (IDF) hat im Gazastreifen nach eigenen Angaben einen Tunnel der Terrororganisation Hamas unter dem Hauptgebäude der Hilfsorganisation der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) entdeckt. Das berichten israelische Medien, deren Journalisten an einer Führung der IDF in dem Tunnel teilnehmen konnten. Auch postet die IDF ein Video auf der Kurznachrichtenplattform X, das den Tunnel der Hamas zeigen soll. Mehr dazu lesen Sie hier . Israelische Luftwaffe will zwei Hamas-Funktionäre in Rafah getötet haben 19.18 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat in Rafah im Süden des Gazastreifens zwei Hamas-Funktionäre getötet. Einer der Getöteten sei für die Sicherheit der Hamas-Anführer verantwortlich gewesen, der andere habe als leitender Ermittler für die Terrororganisation gearbeitet, heißt es in einer Erklärung des israelischen Militärs. Ein dritter, in Rafah ansässiger Ermittler sei ebenfalls getötet worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach eigenen Angaben das Militär angewiesen, einen Plan zur Evakuierung von Zivilisten aus Rafah aufzustellen. Zugleich sollten die Truppen die noch in der Stadt verbliebenen Hamas-Einheiten ausschalten. Mehr zu der möglichen Militäroffensive in Rafah lesen Sie hier. Israels Finanzminister kritisiert Herabstufung durch Ratingagentur 19.17 Uhr: Der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Israels durch die US-Ratingagentur Moody's kritisiert. Die Entscheidung, die mit dem Gaza-Krieg zusammenhänge, beruhe nicht auf soliden wirtschaftlichen Überlegungen und sei gleichbedeutend mit einem pessimistischen "Manifest", sagt Smotrich. "Die israelische Wirtschaft ist nach allen Maßstäben stark. Sie ist in der Lage, alle Kriegsanstrengungen an der Front und an der Heimatfront aufrechtzuerhalten, bis mit Gottes Hilfe der Sieg errungen ist", ergänzt er. Moody's hatte zuvor die Bonitätsnote für Israel von "A1" auf "A2" herabgestuft. Als Grund nannte die Agentur wesentliche politische und finanzielle Risiken für das Land aufgrund des Krieges mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen. Der Ausblick ist negativ, womit eine weitere Herabstufung als nächster Schritt wahrscheinlich ist. Explosionen nahe Damaskus: Israel beschießt Ziele in Syrien 8.05 Uhr: Die israelischen Streitkräfte sollen Medienberichten zufolge Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen haben. Von den Golanhöhen aus habe das israelische Militär das Umland von Damaskus unter Beschuss genommen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur (Sana) unter Berufung auf eine Militärquelle. Westlich der syrischen Hauptstadt seien heftige Explosionen zu hören gewesen. Nach syrischen Informationen sei nur ein Sachschaden entstanden. Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte hingegen mit, ein Wohngebäude westlich der syrischen Hauptstadt sei getroffen worden. Dabei seien drei Menschen getötet worden. Am Freitagabend hatte die schiitische Hisbollah-Miliz einen Raketenangriff auf eine israelische Kaserne auf den Golanhöhen für sich reklamiert. Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien . Israel will verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens. Irakische Miliz will Front gegen die USA bilden 3.40 Uhr: Nach der Tötung eines Kommandeurs einer pro-iranischen Miliz bei einem US-Drohnenangriff hat eine Rebellengruppe im Irak zur Bildung einer Einheitsfront im Kampf gegen die US-Truppen aufgerufen. Der Islamische Widerstand im Irak forderte in seiner Erklärung am Freitag andere Gruppen dazu auf, sich an der Vertreibung der US-Streitkräfte zu beteiligen. Am Mittwoch war bei einem US-Drohnenangriff der Kommandeur der pro-iranischen Miliz Kataib Hisbollah, Abu Bakir al-Saadi, in Bagdad getötet worden. Damit hatten die Vereinigten Staaten auf einen Angriff in Jordanien nahe der syrischen Grenze reagiert, wo Ende Januar drei US-Soldaten ums Leben kamen. Berichte: Israel beschießt Umland von Damaskus 2.15 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben laut Medienberichten Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Von den Golanhöhen aus habe das israelische Militär das Umland von Damaskus unter Beschuss genommen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur (Sana) am Samstag unter Berufung auf eine Militärquelle. Westlich der syrischen Hauptstadt seien heftige Explosionen zu hören gewesen. Die syrische Flugabwehr habe einige der Raketen abgeschossen. Es sei lediglich Sachschaden entstanden, berichtete Sana weiter. Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, ein Wohngebäude westlich der syrischen Hauptstadt sei getroffen worden. Am Freitagabend hatte die schiitische Hisbollah-Miliz einen Raketenangriff auf eine israelische Kaserne auf den Golanhöhen für sich reklamiert. Scholz: Israel soll Völkerrecht beachten – Zweistaatenlösung bevorzugt 0.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel aufgefordert, bei seiner Militäroperation im Gazastreifen das Völkerrecht im Blick zu behalten. Auf eine Frage nach der vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angeordneten Vorbereitung einer Militäroperation in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten sagte er am Freitag (Ortszeit) in Washington : "Die Art der Kriegführung muss den Ansprüchen, die Israel an sich selber hat, aber die das Völkerrecht auch mit sich bringt, entsprechen." US-Präsident Joe Biden und Kanzler Olaf Scholz bestehen auf einer Zweistaaten-Lösung im Nahen Osten. "Darin sind die USA und Deutschland für sich einig und wir werden ganz aktiv alles tun, um eine solche Entwicklung möglich zu machen", sagt der Kanzler in Washington nach einem Gespräch im Weißen Haus. Man müsse verhindern, dass Iran die wichtigste Regionalmacht werde, warnt Scholz mit Blick auf eine mögliche Eskalation. Freitag, 9. Februar Kreditwürdigkeit Israels herabgesetzt 23.20 Uhr: Die US-Ratingagentur Moody's hat Israels Kreditwürdigkeit wegen des Gazakriegs herabgestuft. Israels Note wurde um eine Stufe von A1 auf A2 abgesenkt, wie Moody's am Freitag mitteilte. Zur Begründung erklärte die Ratingagentur, der "militärische Konflikt mit der Hamas" und seine Folgen würden das "politische Risiko für Israel erhöhen und seine (Israels) exekutiven und legislativen Institutionen und seine finanzpolitische Stärke auf absehbare Zeit schwächen". Moody's senkte auch seine Aussichten für Israels Schulden auf "negativ" und verwies dabei auf "das Risiko einer Eskalation" des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Netanjahu: IDF soll Pläne zur Evakuierung von Rafah vorlegen 16.21: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat das israelische Militär angewiesen, Pläne zur Evakuierung der Grenzregion Rafah vorzulegen. Netanjahu reagiert damit auf Äußerungen der USA, dass Israel vor der Operation nicht die notwendige Planung durchgeführt habe, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung nicht in Gefahr gerate. Damit riskiere Israel eine "Katastrophe". Netanjahu sagte, dass die über eine Million Zivilisten, die in die südliche Gaza-Stadt Rafah geflüchtet sind, evakuiert werden könnten, bevor die IDF dort tätig wird. "Es ist unmöglich, das Kriegsziel zu erreichen, die Hamas zu eliminieren und vier Hamas-Bataillone in Rafah zu belassen", heißt es in einer Erklärung seines Büros. "Andererseits ist es klar, dass eine massive Operation in Rafah die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus den Kampfgebieten erfordert." UN-Organisation – Jedes zehnte Kleinkind in Gaza unterernährt 16.00 Uhr: Fast jedes zehnte Kind unter fünf Jahren im Gazastreifen ist UN-Angaben zufolge durch den Krieg akut unterernährt. Dies ergeben Messungen des Armumfangs von Tausenden von Kleinkindern und Säuglingen, wie es in einer Mitteilung des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) heißt. Insgesamt seien 9,6 Prozent der Kinder unterernährt, im nördlichen Gazastreifen sogar 16,2 Prozent. Der Wohltätigkeitsorganisation ActionAid zufolge würden einige Bewohner des Gazastreifens Gras essen. "Jeder Einzelne in Gaza ist jetzt hungrig", heißt es. Auch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser sei ein Problem. Die Hilfsorganisation Islamic Relief zitiert einen ihrer Mitarbeiter in Gaza mit den Worten: "Meine Kinder und ich haben seit Monaten kein Obst oder Gemüse mehr gegessen. Menschen werden getötet, wenn sie versuchen, zu den Wagen der Vereinten Nationen mit Hilfslieferungen zu gelangen." UN-Experten kritisieren israelischen Militäreinsatz in Krankenhaus 15.45 Uhr: Ein israelischer Militäreinsatz in einem Krankenhaus im besetzten Westjordanland könnte nach Einschätzung unabhängiger UN-Experten ein schwerer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht gewesen sein. Das Militär hatte am 29. Januar die Tötung von drei Palästinensern im Ibn-Sina-Krankenhaus in Dschenin verkündet, die nach ihren Angaben militante Kämpfer waren. Videoaufnahmen aus dem Krankenhaus zeigten, wie die Spezialkräfte, teilweise als medizinisches Personal verkleidet, in die Klinik eindrangen. Sie begaben sich nach Angaben der UN-Expertinnen und Experten in den Rehabilitationsbereich und erschossen dort die drei Männer. Mindestens einer von ihnen sei ein Patient gewesen, berichten die vom UN-Menschenrechtsrat bestellten Experten in Genf. Die Männer hätten höchstens festgenommen werden dürfen, sagt sie. Gewalt sei höchstens im Fall von Gefahr für Leib und Leben erlaubt gewesen. "Stattdessen beschloss Israel, sie zu ermorden, womit sie ihr Recht auf Leben auf eklatante Weise verletzten", teilen die Experten mit. Die Tötung eines wehrlosen Patienten, der in einem Krankenhaus behandelt wird, stelle ein Kriegsverbrechen dar. Sie rufen Israel auf, den Vorfall zu untersuchen, und diejenigen, die das humanitäre Völkerrecht verletzten, zur Rechenschaft zu ziehen. Trotz Bidens Appell: Israel setzt Luftangriffe fort 13.30 Uhr: Israel hat seine Luftangriffe auf den Gazastreifen am Freitag trotz der immer deutlicheren Kritik aus den USA fortgesetzt. Die palästinensischen Gesundheitsbehörden meldeten infolge der jüngsten Attacken mindestens 15 Tote, darunter acht in Rafah. Rafah liegt an der Grenze zu Ägypten und ist für viele Bewohner des Gazastreifens zum letzten Zufluchtsort geworden, nach mehr als vier Monaten Krieg. Die Angaben der palästinensischen Gesundheitsbörden lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die USA dringen auf eine Vereinbarung zur Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, bevor die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ihre Drohung einer Bodenoffensive in Rafah in die Tat umsetzt. US-Präsident Joe Biden hatte sich am Donnerstag deutlich gegen das Vorgehen Israels positioniert und eine Feuerpause gefordert. Israel hat Sorge vor einseitiger Anerkennung von Palästinenserstaat 10.30 Uhr: Israel hat laut einem Zeitungsbericht die Sorge, die USA könnten im Rahmen der Bemühungen um eine Zweistaatenlösung einen palästinensischen Staat auch ohne Zustimmung Israels anerkennen. Die israelische Zeitung "Maariv" schreibt, Israel sehe "intensive Aktivitäten" der US-Regierung mit dem Ziel einer Vereinigung des Westjordanlands und des Gazastreifens unter einer palästinensischen Regierung. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Zweistaatenlösung ab. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Bemühungen darum kamen zuletzt aber jahrelang nicht mehr voran. Auch die Terrororganisation Hamas, die 2007 ein Jahr nach ihrem Wahlsieg gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen hatte, lehnt dies ab. Die USA etwa wollen, dass eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Ende des Krieges die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Netanjahu will dagegen, dass Israel auch nach Kriegsende die Sicherheitskontrolle dort beibehält, und fordert eine Entmilitarisierung des Küstengebiets. Behörde: Knapp 28.000 Menschen im Gazastreifen getötet 09.58 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde bei den israelischen Angriffen insgesamt 27.947 Menschen getötet worden. 67.459 Palästinenserinnen und Palästinenser seien zudem seit Kriegsbeginn verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 107 Menschen getötet und 142 verletzt worden. Die Zahl der Opfer könnte noch weitaus höher sein, da viele Menschen vermisst werden und unter den Trümmern zerstörter Gebäude liegen dürften. Biden kritisiert Israel: "Reaktion übertrieben" 5.20 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat am Donnerstag (Ortszeit) in einer Rede vor Reportern im Weißen Haus kritische Töne zu dem Ausmaß von Israels militärischer Reaktion im Gazastreifen angeschlagen. "Ich bin, wie Sie wissen, der Ansicht, dass die Reaktion im Gazastreifen übertrieben war", sagte Biden und fügte hinzu: "Ich setze mich jetzt sehr stark dafür ein, dass es einen Waffenstillstand für die Geiseln gibt." Es gebe eine Menge unschuldiger Menschen, die hungerten, in Schwierigkeiten seien und sterben würden. Dies müsse aufhören, betonte der Präsident. Mehr dazu lesen Sie hier . EU-Kriegsschiffe sollen auch vor der iranischen Küste in Stellung gehen 5.15 Uhr: Der kurz vor dem Start stehende EU-Marineeinsatz im Nahen Osten könnte Handelsschiffe auch vor möglichen Bedrohungen aus dem Iran schützen. Wie nach Informationen der dpa aus dem Beschluss für die Operation Aspides hervorgeht, sollen europäische Kriegsschiffe nicht nur im Roten Meer und im Golf von Aden, sondern auch in der Straße von Hormus sowie im Persischen Golf und im Golf von Oman zur Begleitung von Handelsschiffen eingesetzt werden können. All diese drei Seegebiete liegen vor der Küste des Irans. Die deutsche Fregatte "Hessen" ist bereits in Richtung Rotes Meer ausgelaufen, um dort die Handelsschifffahrt gegen Angriffe der militant-islamistischen Huthi-Miliz zu sichern. Das Kriegsschiff mit rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord verließ am Donnerstag den größten Stützpunkt der deutschen Marine in Wilhelmshaven . USA wehren Huthi-Angriffe im Jemen ab 3.20 Uhr: Die US-Streitkräfte haben mehrere Ziele der militant-islamistischen Huthi-Miliz im Jemen attackiert. Es seien Angriffe gegen vier unbemannte Wasserfahrzeuge und sieben Marschflugkörper geführt worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Schiffe und Marschflugkörper seien in von den Huthi kontrollierten Gebieten entdeckt und als direkte Gefahr für US-Marine-Schiffe und Handelsschiffe bewertet worden. Berichte: Israelische Luftangriffe in Rafah 1.45 Uhr: Arabische und israelische Medien berichten von aktuellen israelischen Luftangriffen in Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens. Laut Al Jazeera, gibt es Berichte über Angriffe auf Gebäude und mehrere Todesopfer. Israel hat die Luftangriffe auf Rafah in den letzten Tagen verstärkt, nachdem Premierminister Benjamin Netanjahu angekündigt hatte, die Militäroffensive auf die Stadt auszuweiten. In Rafah befinden über eine Million Palästinenser, die aus Gaza geflüchtet sind. Die USA haben Israel eindringlich davor gewarnt, eine groß angelegte Offensive auf die Stadt auszudehnen, und vor katastrophalen Folgen gewarnt, wenn die in der Stadt lebenden Zivilisten nicht berücksichtigt würden. Israelische Armee: 30 Raketen aus dem Libanon abgefeuert 00.30 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf einen Anführer der islamistischen Hisbollah-Miliz im Libanon sind aus dem Land rund 30 Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die Raketen seien am Donnerstagabend vom Libanon aus auf die nordisraelischen Gebiete Ein Seitim und Dalton abgefeuert worden, sagte ein Sprecher der israelischen Armee der Nachrichtenagentur AFP. Nach bisherigem Kenntnisstand sei damit niemand verletzt worden. Donnerstag, 8. Februar Israels Armee greift Hisbollah-Kommandeur an 23 Uhr: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge am Donnerstag einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Dies sei eine Reaktion auf Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel gewesen, an denen dieser laut Militär beteiligt gewesen sein soll, teilte die Armee mit. Die mit dem Iran verbündete Terrororganisation Hisbollah meldete mehrere Verletzte durch den israelischen Luftangriff. Eine Person befinde sich in "kritischem Zustand". Eine israelische Drohne habe in der Stadt Nabatieh ein Auto direkt getroffen, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. In dem Wagen hätten zwei Menschen gesessen. Israels Armee teilte weiter mit, sie habe am Donnerstag ein verdächtiges Fluggerät aus dem Libanon abgefangen und mehrere Ziele der Hisbollah im Nachbarland aus der Luft angegriffen. Zuvor hatte das Militär einen schwer verletzten israelischen Soldaten durch Beschuss aus dem Libanon gemeldet. Zwei weitere Soldaten hätten ebenfalls Verletzungen erlitten. UN warnt vor Hungersnot im Norden des Gazastreifens 21.37 Uhr: Hunderttausende Menschen im Norden und Zentrum des Gazastreifens sind nach UN-Angaben von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Die UN habe im Norden des Gazastreifens Orte ausgemacht, "wo die Menschen vermutlich am Rande einer Hungersnot stehen", erklärt Philippe Lazzarini, Chef des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) im Onlinedienst X. "Mindestens 300.000 Menschen in diesem Gebiet sind für ihr Überleben auf unsere Hilfe angewiesen", betont er. Seit Anfang des Jahres sei die Hälfte der UN-Anfragen für Hilfsmissionen im nördlichen Gazastreifen jedoch abgelehnt worden, erklärt Lazzarini. Die letzte Lieferung von Hilfsgütern in das Gebiet sei vor mehr als zwei Wochen genehmigt worden. Die UNRWA ist eine der größten Hilfsorganisationen im Gazastreifen. In den vergangenen Wochen sah sie sich jedoch mit Vorwürfen dazu konfrontiert, dass mehrere ihrer Mitarbeitenden am Angriff der Hamas auf Israel beteiligt gewesen sein sollen. Viele Geldgeber, darunter auch Deutschland, stoppten daraufhin ihre Zahlungen an die Organisation. Frankreich "sehr besorgt" über verstärkte israelische Angriffe auf Rafah 21.31 Uhr: Frankreich hat sich besorgt über die verstärkten Angriffe Israels auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen geäußert. "Rafah ist ein wichtiger Ort für den Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen", sagt der Sprecher des französischen Auslandsministeriums, Christophe Lemoine, in Paris. Es verstoße gegen internationales Recht, die Zivilbevölkerung daran zu hindern, humanitäre Hilfe zu erhalten. Die französische Regierung sei "sehr besorgt" angesichts der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen und insbesondere nahe dem Grenzübergang in Rafah, sagt Lemoine. Frankreich dringt auf eine dauerhafte Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. UN-Chef frustriert: Kann Leid in der Welt nicht stoppen 21.27 Uhr: Angesichts des großen Leids in der Welt, unter anderem wegen Kriegen wie im Gazastreifen, zeigt sich UN-Generalsekretär António Guterres frustriert. "Es ist für mich die größte Enttäuschung, das Leid in so großem Ausmaß zu sehen und zu wissen, dass ich nicht die Macht habe, es zu stoppen", sagt der 75-jährige Portugiese bei einer Pressekonferenz in New York. "Ich kann meine Stimme erheben und ich tue es. Ich kann manchmal Leute zusammenbringen. Aber die Leute müssen bereit sein, zusammenzukommen." Guterres war zuvor in Verbindung mit dem Gaza-Krieg über das Selbstverständnis seiner Rolle gefragt worden. Immer wieder hatte der Generalsekretär in den vergangenen Monaten einen Waffenstillstand und eine bessere Versorgung der Zivilbevölkerung in dem Konflikt verlangt. Der Einfluss der Vereinten Nationen ist aber gering. Hinzu wirft Israel der Weltorganisation vor, nicht neutral zu handeln. Bericht: Hamas hat seit Wochen keinen Kontakt zu Chef in Gaza 21.25 Uhr: Hochrangige Hamas-Terroristen sollen einem israelischen Medienbericht zufolge bereits seit mehreren Wochen keinen Kontakt mehr zu ihrem Anführer im Gazastreifen haben. Jahia al-Sinwar sei auch nicht an der kürzlich an Israel übermittelten Antwort der Hamas auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag für ein Geisel-Abkommen beteiligt gewesen, berichtet der staatliche israelische Sender Kan 11. Demnach fürchtet Sinwar, sein Versteck im Gazastreifen könne durch Kommunikation entdeckt werden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israel vermutet, dass sich Sinwar im Tunnelnetz unter dem Gazastreifen aufhält. Das riesige unterirdische System stellt im Gaza-Krieg eine enorme Herausforderung für Israels Armee dar. USA rufen Israel zur Rücksichtnahme auf 21.23 Uhr: Die USA warnen Israel davor, bei einem Angriff auf die Stadt Rafah nicht Rücksicht auf Flüchtlinge zu nehmen. "Wir würden ein Unterfangen wie dieses ohne ernsthafte und glaubwürdige Planung nicht unterstützen", sagt der stellvertretende Sprecher des Außenministeriums, Vedant Patel. Über eine Million Menschen hätten in Rafah Schutz gesucht. Die Auswirkungen auf humanitäre Hilfe müssten bei einem Angriff berücksichtigt werden. UNO beschuldigt Israel eines Kriegsverbrechens 21 Uhr: Berichte über die anhaltende Zerstörung aller Gebäude im Gazastreifen entlang der Grenze zu Israel haben die Vereinten Nationen auf den Plan gerufen. Israels "umfangreiche Zerstörung von Eigentum, die nicht durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt ist", stelle "ein Kriegsverbrechen" dar, erklärt UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Er nannte Israels Vorgehen "rechtswidrig und mutwillig". Türk reagierte damit auf Berichte, wonach israelisches Militär im Gazastreifen alle Gebäude innerhalb eines Kilometers vom Grenzzaun zu Israel zerstöre, um eine "Pufferzone" zu errichten. Der UN-Kommissar verwies auf Artikel 53 der vierten Genfer Konvention, die "die Zerstörung von Privateigentum durch die Besatzungsmacht" verbiete, solang diese nicht militärisch "absolut notwendig" sei. Hillary Clinton fordert: Netanjahu muss gehen 20.30 Uhr: Die frühere US-Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton fordert den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zum Rücktritt auf. "Netanjahu sollte gehen. Er ist kein vertrauenswürdiger Führer", sagt sie in einem Interview mit dem Fernsehsender MSNBC. Der Angriff der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober habe unter seiner Führung stattgefunden, sagte sie. Anwohner: Israel bombardiert Ziele in Rafah 11:43 Uhr: Israelische Kampfflugzeuge haben am Donnerstagmorgen nach Angaben von Augenzeugen Ziele in Rafah im Süden des Gazastreifens bombardiert. Anwohner berichten, beim Beschuss von zwei Häusern seien mindestens elf Menschen getötet worden. Panzer hätten zudem Gebiete im Osten Rafahs beschossen. In Rafah ist ein Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, über den Hilfsgüter in den palästinensischen Küstenstreifen gebracht werden. Hunderttausende Palästinenser haben im Süden des Gazastreifens Zuflucht gesucht vor der israelischen Bodenoffensive. Blinken fordert Mäßigung von Israel 2.42 Uhr: Vier Monate nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat US-Außenminister Antony Blinken mit deutlichen Worten eine Mäßigung beim israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen gefordert. Die Entmenschlichung, die Israel bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober erlebt habe, könne "kein Freibrief" sein, um selbst andere zu entmenschlichen, sagte er am Mittwoch nach Gesprächen in Tel Aviv . Mittwoch, 7. Februar USA: Drohne tötet Kataib-Hizbollah-Kommandeur 22.45 Uhr: Die USA haben nach eigenen Angaben mit einem Drohnenangriff einen Kommandeur der proiranischen Terrorgruppe Kataib Hisbollah in Bagdad getötet. Er soll verantwortlich für Angriffe auf amerikanische Truppen gewesen sein. Die Drohne traf ein Auto in der irakischen Hauptstadt, nach US-Angaben habe es keine zivilen Opfer gegeben. Der Name des Kommandeurs wurde zunächst nicht genannt. "Wir werden nicht zögern, all jene zur Verantwortung zu ziehen, die die Sicherheit unserer Streitkräfte gefährden", so das Zentralkommando der US-Streitkräfte in der Region. Örtliche Polizeibeamte sagten laut CNN , der Angriff habe einen Geländewagen in Al-Mashtal, einem überwiegend schiitischen Viertel im Osten Bagdads, getroffen. Netanjahu ordnet Ausweitung der Angriffe an 22.30 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Forderung der radikalislamischen Hamas nach einer Waffenruhe zurückgewiesen und nach eigenen Angaben eine Ausweitung des Militäreinsatzes im südlichen Gazastreifen angeordnet. Die israelischen Streitkräfte seien angewiesen worden, einen Einsatz in Rafah sowie in zwei Flüchtlingslagern "vorzubereiten", sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache. Die Annahme der "bizarren Forderungen der Hamas" werde nicht zur Freilassung der Geiseln führen, "sondern nur zu einem weiteren Massaker einladen", betonte er. Lesen Sie hier mehr dazu. Altere Nachrichten zum Krieg in Nahost finden Sie hier .

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