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Wort zum Statement-Sieg von Real Madrid: Die halbe Meister-Miete

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Real Madrid ist auf Meisterschaftskurs – Foto: Oscar del Pozo/AFP via Getty Images

Erster gegen Zweiter: Spitzenspiel zeigte nur ein Team

MADRID. Tabellenerster gegen -zweiter. Spitzenspiel stand drauf, steckte aber nur bedingt drin. Zumindest erwartet man bei diesem Etikett in einer bereits stark fortgeschrittenen Saison ja ein hochwertiges Kräftemessen auf Augenhöhe. Einen Schlagabtausch, in dem das Pendel vielleicht erst durch Details knapp auf die eine oder eben andere Seite ausschlägt – sofern sich die mehr oder weniger gleichwertigen Kontrahenten am Ende nicht doch mit einem Unentschieden trennen und kein Sieger aus dem Duell hervorgeht.

Den sollte es am Samstagabend im Estadio Santiago Bernabéu aber geben. Wenn an diesem 24. Spieltag der Primera División zwischen Real Madrid und dem FC Girona so etwas wie eine sichtbare Ausgeglichenheit herrschte, dann nur in den ersten fünf Minuten und 15 Sekunden. Bis zu dem Moment, als Vinícius Júnior sich ein Herz fasste und das runde Leder bereits in der Anfangsphase in die Maschen beförderte.

Die Königlichen waren in dem vermeintlichen Stolper-Spiel nach dem 1:1 gegen Atlético früh auf Kurs, agierten aus einer kompakten Defensive heraus und setzten bei eigenem Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte auf ein schnelles Umschaltspiel. So entstanden auch das 2:0 durch Jude Bellingham (35.) und das 4:0 durch Rodrygo Goes (61.), Bellinghams zweiter Streich per Abstauber als Ausnahme an diesem gelungenen Abend schon weniger (54.).

Bedachter Ansatz: Real Madrid zieht Girona den Stecker

Carlo Ancelottis generell so spielfreudige Ensemble brannte bewusst über weite Strecken wahrlich kein Feuerwerk ab, entschied sich vielmehr für einen bedachten Ansatz, der Girona mit wenigen Nadelstichen schon weit vor dem Abpfiff den Stecker zog und sämtliche Hoffnungen auf irgendetwas Zählbares raubte.

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Dass der Spitzenreiter seinen Verfolger Zuhause empfing und dabei mindestens vier Tore einschenkte, hatte es in Spaniens Liga nebenbei bemerkt seit dem 5. April 1978 nicht gegeben. Damals waren die Madrilenen mit einem 4:0 über den FC Barcelona hinweggerollt.

Real hat mit diesem neuerlichen 4:0 zwar auch nicht mehr als drei Punkte eingefahren, dafür jedoch in Girona und dem Rest Spaniens ein klares und womöglich finales Statement gesetzt: Der Meistertitel wird in dieser Saison im Bernabéu gefeiert. Wer oder was soll diese unerschütterliche Mannschaft denn auch ins Wanken bringen? Selbst die noch höhere Notfall-Stufe mit dem Fehlen sämtlicher Profi-Innenverteidiger bei so einem Sechs-Punkte-Spiel brachte das Kartenhaus nicht zum Einstürzen. Trotz drei Innenverteidiger-Kreuzbandrissen ist mit bloß 15 Gegentoren weiter Reals Defensive die beste des Landes.

Meisterkampf: Real Madrid hat mehr Top-Gegner abgehakt

Sechs Punkte wären es jetzt in der Theorie übrigens auch, die Girona als primärer Rivale im Titelrennen der Primera División gut machen muss, um Platz eins zu erobern. Der Vorsprung beträgt bei 14 ausstehenden Spieltagen und somit 42 noch zu vergebenden Punkten zwar fünf Zähler, allerdings hat Real den direkten Vergleich klar auf seiner Seite. Dieser gilt nach absolvierten Rückspielen als erstes, wenn zwei Teams punktgleich sind. Die Ausbeute der Blancos gegen die Katalanen: sechs Punkte, 7:0 Tore. Die einzigen beiden Niederlagen der laufenden Liga-Saison kassierte Girona gegen Real. Bemerkenswert.

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Und nennenswert: Während Real in der Primera División diese Spielzeit nichts mehr mit Atlético (1:3, 1:1) und Girona (3:0, 4:0) zu tun haben wird, stehen für das Team von Trainer Míchel die Rückspiele gegen die „Rojiblancos“ (31. Spieltag) und Barça (34. Spieltag) noch aus. Real trifft von den vier bestplatzierten Klubs nur noch auf Barça (32. Spieltag), dessen Kosmos jedoch mehr damit beschäftigt ist, seinen Saison-Frust in hinaufbeschworenen Schiedsrichter-Skandalen zu ertränken. Die Truppen von Diego Simeone und Xavi, theoretische Titel-Mitstreiter, stehen sich obendrein auch noch gegenüber (29. Spieltag).

Augenöffner: Girona blickt nach unten, nicht nach oben

Für die „Blanquivermells“ war die Abreibung an der Concha Espina eine derart harte Landung auf dem Boden, dass Míchel am Beispiel der starken Leistungen von Vinícius, Bellingham und Eduardo Camavinga unumwunden verdeutlichte: „Wir sind wirklich nicht auf diesem Niveau. Wenn du auf einen Gegner mit so einem hohen Niveau triffst, lässt dich das in deine Realität blicken. Unsere Liga ist Athletic, Real Sociedad, Betis, Valencia…“

Worte, die im besten Falle eher dem Streben nach einer Champions-League-Qualifikation klingen, als dass Girona sich ernsthafte Meisterschaftschancen ausrechnet. Tabellenerster gegen Tabellenzweiter: Das kann dann manchmal doch wie ein Klassenunterschied wirken. Und eben keinen Spitzenspiel-Charakter im klassischen Sinne aufweisen.

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