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Auto | Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé: Das ist das teuerste Modell der Welt

Auto | Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé: Das ist das teuerste Modell der Welt

Ein Auktionserlös, der verrückt erscheint – und doch wohl überlegt war: Das Mercedes 300 SLR Uhlenhaut Coupé wurde zu einem Preis versteigert, der vielleicht niemals übertroffen wird. Das teuerste Auto der Welt: Seit dem Jahr 2022 ist es ein Mercedes – und wird es vielleicht für immer bleiben. Damals wurde ein Mercedes-Benz 300 SLR Uhlenhaut Coupé, Baujahr 1955, für eine bis dahin unvorstellbare Summe versteigert. Mit 143 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 135 Millionen Euro) ist der Sportwagen dreimal so viel wert wie der bisherige Rekordhalter, ein Ferrari 250 GTO (Baujahr 1962), der 2018 für rund 48 Millionen Euro versteigert wurde. Was macht dieses Auto so wertvoll? Natürlich ist der Rekord-Mercedes ein Auto der besonderen Art. Er vereint die beste Rennsporttechnik seiner Zeit mit einer eleganten Flügeltür-Karosserie. Hinzu kommt seine Seltenheit: Mercedes baute nur zwei Exemplare. Das versteigerte Auto hat eine rote Innenausstattung und ist in fahrbereitem Zustand. Das andere ist innen blau und steht bei Mercedes im Museum. Ursprünglich hatte Mercedes die beiden 300 SLR Coupés für die Marken-Weltmeisterschaft der Saison 1956 gebaut, doch sie kamen nie zum Einsatz. Dafür gab es zwei Hauptgründe: Das Langstreckenrennen Carerra Panamericana wurde in diesem Jahr abgesagt und Mercedes hatte bereits im Oktober 1955 beschlossen, sich aus dem Sportwagenrennsport zurückzuziehen. Statt die Coupés ungenutzt herumstehen zu lassen, beschloss Rudolf Uhlenhaut, der damalige Entwicklungschef von Mercedes, eines davon zu seinem Dienstwagen zu machen. So kam das Auto zum Namen Uhlenhaut. Alles schön und gut. Aber kann ein Auto 143 Millionen Dollar wert sein? Viele werden wohl mit dem Kopf schütteln. Deshalb lohnt sich ein zweiter Blick auf die Auktion. Was macht dieses Auto wirklich so wertvoll? Welcher Käufer gibt derart viel Geld für ein Auto aus? Der Mercedes wurde im Rahmen einer Privatauktion versteigert, den Zuschlag erhielt Simon Kidston, ein in der Schweiz ansässiger Autohändler. Als sicher gilt, dass er den Oldtimer nicht für die eigene Sammlung kaufte. Aber wo steht das Auto jetzt? Gerüchten zufolge gehört es nun Sir James Arthur Ratcliffe, einem britischen Milliardär, dem unter anderem der Chemiekonzern Ineos gehört. Mit einem Vermögen von umgerechnet rund 20 Milliarden Euro ist er einer der reichsten Männer Großbritanniens. Und Ratcliffe hat noch vieles mehr – unter anderem allerbeste Kontakte zu Mercedes. Der Brite besitzt Anteile am Formel-1-Team der Stuttgarter und ihre ehemalige Smart-Fabrik im französischen Hambach. Insider vermuten, dass Ratcliffes Rekordgebot nur ein Aspekt viel größerer Pläne zwischen beiden Partnern sein könnte – und das Auto somit Teil der Verhandlungsmasse. Und auch wenn es für Ratcliffe teuer wurde (sofern die Vermutungen stimmen), dürften beide Seiten an der Auktion viel gewinnen. Der Brite besäße nun das vielleicht spektakulärste Auto der Welt – mit der Sicherheit, dass ihn darin kein zweiter Sammler übertrumpfen kann. Manchem exzentrischen Milliardär ist dieses Wissen viel Geld wert. Mercedes wiederum konnte der Sammlerwelt klar machen: Das begehrteste Auto der Welt kommt aus Stuttgart – und nicht etwa aus Maranello, wo Ferrari edle Sportwagen baut und sich bislang immer wieder über Auktionsrekorde seiner Autos freuen konnte. Das mag auf den ersten Blick kindisch wirken. Es kann aber eine Signalwirkung für zukünftige Versteigerungen haben und die Erlöse für Mercedes-Oldtimer langfristig steigern. Unter Umständen sind die 143 Millionen also gar nicht ganz so irrsinnig, wie es auf den ersten Blick scheint.

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