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FC Bayern: Max Eberl muss den kaputten Klub reparieren

Mitten in der Krise soll der Erfolgsmanager seine Position beim FC Bayern antreten – und hätte dann direkt drei große Aufgaben, die zu meistern sind. t-online erklärt, welche Baustellen auf Max Eberl in München warten. Kommenden Montag soll es so weit sein. Dann soll der Aufsichtsrat des FC Bayern München eine wegweisende Entscheidung für Deutschlands größten und erfolgreichsten Fußballverein beschließen. Mehr noch: Eine spektakuläre Personalie endgültig offiziell machen. Kommenden Montag könnte die Ära Max Eberl beim deutschen Rekordmeister beginnen – wenn er denn tatsächlich, wie bereits seit geraumer Zeit spekuliert wird, neuer Sportvorstand der Münchner wird. Eberl gilt – nicht nur, aber besonders aufgrund der aktuellen Unruhen bei den Bayern – als Heilsbringer für den erfolgsverwöhnten Klub, den allein schon die vage Möglichkeit eines titellosen Jahres nach elf erfolgreichen Saisons in Folge in eine tiefe Sinnkrise zu stürzen vermochte. Dabei muss der 50-Jährige, der vier Tage später, am 1. März, an der Säbener Straße anfangen soll, tatsächlich gleich mehrere Aufgaben meistern – die direkt richtungweisend sind für die kommende Spielzeit und darüber hinaus. Mehr noch: Eberl muss reparieren, was bei den Bayern in den letzten Jahren kaputtgegangen ist. Drei Herausforderungen warten: Der Trainer Mit Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann hat der FC Bayern gleich zwei deutsche Top-Trainer in den letzten beiden Spielzeiten verschlissen. Generell liest sich die Bilanz der vergangenen Jahre wenig vorteilhaft: Sieben Übungsleiter in sieben Jahren, angefangen bei Carlo Ancelotti über Jupp Heynckes bis hin zu Niko Kovač und Hansi Flick . Das Kandidatenfeld für die Trainerbank beim FC Bayern ist indes übersichtlich – aber hochkarätig, von Bayer Leverkusens Xabi Alonso über Ex-Trainer Hansi Flick bis hin zu Zinédine Zidane . Eberls Aufgabe wird sein, endlich den Trainer, den einen für die Zukunft zu finden, für mehrere Jahre, für eine Ära – all das, was weder mit Nagelsmann noch mit Tuchel glücken wollte. Mit Sportdirektor Christoph Freund, ebenfalls erst seit vergangenem Herbst in München, hat er dazu Unterstützung. Mit dem Österreicher wird sich Eberl schnell verständigen und Arbeitsabläufe festlegen müssen, um Kräfte bündeln zu können und gemeinsam Energie in die Anstrengungen investieren zu können. Noch im vergangenen Oktober übrigens hatte der just installierte Freund einen kuriosen TV-Moment, als er im Interview mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra wenig enthusiastisch auf eine mögliche Zusammenarbeit mit Eberl – der ja sein Vorgesetzter würde – reagierte . Zudem stehen Berichten zufolge weitere personelle Änderungen an. Der "Kicker" meldet, sowohl der Technische Direktor Marco Neppe als auch Chefscout Markus Pilawa könnten vor dem Aus stehen – Eberl und Freund sollen lieber eigene Vertraute in wichtigen Positionen sehen wollen. So sei Borussia Mönchengladbachs Kaderplaner Steffen Korell – ein Eberl-Wegbegleiter – ein Kandidat. Auch Felix Krüger soll nach t-online-Informationen eine mögliche Option sein, der 36-Jährige hatte bereits in Leipzig als Sportkoordinator unter Eberl gearbeitet. Die Mannschaft Die größte Baustelle für den langjährigen Erfolgsmanager von Borussia Mönchengladbach und – nicht ganz so langjährig – RB Leipzig . Denn dass es im Kader der Bayern nicht stimmt, das wurde durch die zuletzt drei Pflichtspielniederlagen in Folge Fans und Verantwortlichen dramatisch vor Augen geführt. "Es ist nicht einfach damit getan, jetzt den Trainer zu wechseln, sondern jetzt geht es vor allem darum, wie sich Bayern auch mit der Mannschaft neu ausrichten wird", betonte auch Stefan Effenberg in seiner neuen Kolumne für t-online . Bereits zuvor hatte der 55-Jährige erklärt, er erwarte personelle Änderungen: Die Bayern-Bosse würden "nun ganz genau auf die Spieler schauen: Wer hat die Qualität, unter diesem Druck seine Top-Leistung abzurufen? Wer nimmt diese Herausforderung an? Jetzt zeigt sich, wer bleiben muss – und wer gehen sollte." 2025 laufen die Verträge gleich mehrerer Profis aus: Thomas Müller , Leroy Sané , Joshua Kimmich , Alphonso Davies , Manuel Neuer . Unumstritten sind bei den Bayern längst nicht mehr all diese Stars; auch andere, die wiederholt den hohen Ansprüchen der Münchner nicht genügten, wie der zu oft fehleranfällige Dayot Upamecano, könnten zur Disposition stehen. "Wenn der eine oder andere jetzt nicht unterschreiben möchte, muss er dann fast schon im Sommer verkauft werden", meint Effenberg. "Das ist eine Riesenbaustelle. In den vergangenen Jahren sind einige wichtige Spieler am Ende ablösefrei gegangen. Der Fall David Alaba sollte Bayern eine Warnung sein." Dazu könnte Jungstar Jamal Musiala auch Begehrlichkeiten anderer Großklubs aus Europa wecken. Ganz zu schweigen von den überfälligen Verstärkungen vor allem in Abwehr und Mittefeld, die die Klubführung ihrem Trainer in den letzten Transferperioden noch versagte. Der Klub "Dass bei Bayern gerade in der entscheidenden Phase der Saison eine derartige Unruhe herrscht und es solche großen Probleme zu lösen gilt, das kenne ich so nicht von dem Verein", merkte auch Effenberg in seiner Kolumne an. Tatsächlich gaben die Großkopferten aus Giesing zuletzt längst nicht mehr die souveräne Figur ab, die Fußball-Deutschland vom Serienmeister über Jahrzehnte eigentlich gewohnt ist. Und das nicht erst seit dieser Saison. Das Problem ist offensichtlich: Seit dem Abschied der legendären Führungsspitze aus Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge suchen die Bayern nach neuen Persönlichkeiten, die den Klub würdig repräsentieren, Machtworte sprechen, Fettnäpfchen möglichst vermeiden und es auch verstehen, den Verein durch stürmischere Zeiten hindurch wieder in ruhigere Fahrwasser zu steuern. Oder besser noch: Eben solche stürmischen Zeiten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Schwierig genug bei zwei Charakterköpfen wie Hoeneß und Rummenigge. Wie schwierig, mussten die Bayern in den vergangenen Spielzeiten erkennen. Die Entscheidung, Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić als Führungsspitze zu inthronisieren, stellte sich letztlich als "großer Fehler" heraus, wie Hoeneß selbst freimütig zugab. Skurrile TV-Auftritte, fragwürdige Personalentscheidungen – es passte einfach nicht. Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen macht seinen Job zwar ohne großes Aufhebens, doch vermag der einstige Finanzvorstand qua Charakter nicht, die Mannschaft auch mal aufzurütteln. Eberl, dem erfahrenen Bundesliga-Macher, würde diese Aufgabe zufallen – bereits im Januar berichtete t-online-FC-Bayern-Reporter Julian Buhl, "Eberl könnte dagegen mehr zum neuen Gesicht und Sprachrohr der Münchner nach außen werden – was Hoeneß und Rummenigge jahrzehntelang waren." Und weiter: "Gleichzeitig soll sich Eberl aber auch um übergeordnete strategische Themen sowie Transferplanungen kümmern und dabei seine langjährige Erfahrung als Topmanager in Gladbach und zuletzt in Leipzig einbringen" (mehr dazu lesen Sie hier ). Diese Aufgaben würden warten – wenn die Ära Max Eberl beginnt beim FC Bayern.

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