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Arbeitssieg im hitzigen Tjost

2541 Zuschauer erleben in der Gießener Osthalle einen 88:75-Heimsieg über Karlsruhe Von David Heinemann Gießen. Die JobStairs GIESSEN 46ers haben die erhoffte Reaktion gezeigt. Nach der schmerzlichen 67:94-Derbypleite bei den Frankfurt Skyliners von vor zwei Wochen hat der heimische Basketball-Zweitligist am Freitagabend die Karlsruhe Lions mit 88:75 in die Knie gezwungen. Was aber nach einem […]

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2541 Zuschauer erleben in der Gießener Osthalle einen 88:75-Heimsieg über Karlsruhe

Von David Heinemann

Gießen. Die JobStairs GIESSEN 46ers haben die erhoffte Reaktion gezeigt. Nach der schmerzlichen 67:94-Derbypleite bei den Frankfurt Skyliners von vor zwei Wochen hat der heimische Basketball-Zweitligist am Freitagabend die Karlsruhe Lions mit 88:75 in die Knie gezwungen. Was aber nach einem klaren Heimsieg ausschaut, war in Wahrheit ein hart erarbeiteter Erfolg der Moral. Denn gegen drei Viertel lang mehr als bissige »Löwen« musste die Truppe von Headcoach Branislav »Frenki« Ignjatovic viel Schweiß auf dem Parkett lassen. Erst im Laufe des vierten Viertels nahm die Partie dann doch noch einen etwas klareren Verlauf.

Denn was sich vom Start an entwickelte, war ein beidseitiges Angriffsspiel mit heruntergeklappten Klappvisieren. Und so entwickelte sich das Osthallen-Kolosseum schnell in einen Tjost auf Augenhöhe. Zwar gelang Robin Benzing im ersten Angriff die erste Gießener Führung, die badischen Gäste ließen sich davon aber nicht beeindrucken. So ließ der Karlsruher Dennis Tunstall auch gleich einen Dreier in die 46ers-Reuse einschweben (6:7, 3.). Das Gießener Spiel war in dieser Phase von einer Prise Übermotivation geprägt. Das spiegelte sich etwa in Fehlwürfen wie -pässen wider. Beispielsweise als Luis Figge gleich vier Freiwürfe nicht im Ziel unterbrachte. Aber: Die Lahnstädter bissen sich in das Spiel hinein und erzwangen viele Steals. Zur ersten Viertelpause hatten die Hausherren eine 24:20-Führung inne, die auch durchaus etwas höher hätte ausfallen können – wären da nicht die insgesamt fünf vergebenen Freiwürfe sowie viele Karlsruher Blocks am Brett gewesen.

So war es eine Führung, auf der sich die Ignjatovic-Truppe nicht ausruhen konnte. Karlsruhe ließ das Visier unten und holte schnell zum Lanzenstoß aus (24:24, 11.). Die 46ers schüttelten sich kurz, Robin Benzing und Duane Wilson trafen von jenseits der Drei-Punkte-Linie, der US-Boy ließ nach schöner Ballstafette weitere Zähler folgen (35:28, 14.) – die bis hierhin höchste Führung. Doch Unkonzentriertheiten in der eigenen Defensive sowie das Hadern mit den Unparteiischen ließ dieses kleine Polster binnen zwei Minuten schrumpfen (37:36, 16.). Mehr noch: Erneut kippte das Pendel gen Gästeseite, die Gießener Fehler nutzten und sich mit einem 48:45 aus badischer Sicht in die Pause retteten.

Und wer weiß, was Chefcoach Ignjatovic seinen Bannerträgern in den Pausentrunk gegeben hatte, denn nach dem Seitenwechsel wirkten die 46ers in sämtlichen Belangen wie ausgewechselt. Hatte der Kampfgeist bereits vor dem Seitenwechsel gestimmt, stimmte nun auch die Abwehrleistung. Insbesondere Luis Figge sammelte nun fleißig Defensiv-Rebounds. Nur Stefan Fundic sollte am Ende mehr haben.

Wechselte die Führung zu Beginn des dritten Quarters noch beinahe im Spielzug-Takt zwischen den Teams hin und her (49:48, 51:51, 55:54), bogen die JobStairs GIESSEN 46ers spätestens ab dem 60:57 (26.) durch Kapitän Benzing endgültig auf die Siegerstraße ein. Spielmacher Duane Wilson ließ wieder eine Sechs-Punkte-Führung folgen (65:59, 28.), Stefan Fundic und Simon Krajcovic bauten diese in den Schlusssekunden des dritten Abschnitts sogar erstmals zweistellig aus (71:61, 30.). Nur 13 Gegentreffer in dieser Sequenz sowie 26 eigene Zähler sprachen eine deutliche Sprache. »Zu Beginn sah es noch ganz gut für uns aus. Mit diesem Lauf war das Spiel aber vorbei«, musste dann auch Gästetrainer Aleksandar Scepanovic attestieren.

Denn die 46ers bestätigten ihre wiedergefundene Defensivstärke auch im Schlussabschnitt. Krajcovic sowie TreVion Crews, der wunderbar von Benzing in Szene gesetzt wurde, erhöhten jeweils per Dreier auf 77:61. Und Roland Nyama vollendete einen 15-Punkte-Lauf, der erst von Melvin Jostmann beendet wurde (79:62, 33.). Zwar wurde es im Anschluss nochmals ein wenig hitzig, weil der Karlsruher Dominick Von Waaden zwar die Reuse getroffen hatte, diesen Wurf aber mit einem Flopping begleitete, was ein Technisches Foul und einen Gießener Freiwurf zur Folge hatte. Duane Wilson behielt die Nerven und Zielgenauigkeit – 80:64 (35.).

Der Rest ist schnell erzählt: Die Lions ackerten, um dem Spiel ein weiteres Mal eine Wende zu geben, mehr als auf die 13 Zähler zum Schluss, Victor Bailey hatte die Kugel per Sprungwurf ein letztes Mal versenkt, sollten die Gäste nicht mehr herankommen. Aus dem Sattel wurden also dennoch die Karlsruher Löwen gestoßen.

»Ich habe schon einige Sachen im Sport gelernt«, meinte nach Spielschluss auch »Frenki« Ignjatovic. »Aber das Wichtigste ist: Es gibt nicht nur Siege, sondern auch Niederlagen. Daher ist es als Sportler so wichtig, nach Niederlagen wie die in Frankfurt wieder aufzustehen. Und das hat mich heute sehr stolz gemacht. Nun hoffe ich, dass wir noch genügend Kraft für Sonntag haben.« Denn dann geht es ab 15 Uhr in der Osthalle gegen die Baskets Paderborn.

 

JobStairs GIESSEN 46ers: Wilson (20), Crews (7), Heyne, Herget, Fundic (6), Benzing (13), Maier (6), Figge (14), Kahl, Kovacevic (1), Nyama (5), Krajcovic (16).

Karlsruhe Lions: Dibba (8), Zeeb (13), Williams (7), Dent (13), Von Waaden (2), Bailey (11), Tunstall (3). Jostmann (14), Ani (4), Albus.

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