Geburtstagsfeier mit Stierkampf: Real will erst Kerzen, dann Leipzigs Träume auspusten

Spieltag mit Geburtstag: Real Madrid feiert seinen 122. Ehrentag und lädt ein – RB Leipzig will die Partie im Bernabéu jedoch versauen. Das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale ab 21 Uhr verkommt so zum Stierkampf – wer zieht ins Viertelfinale ein?

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Die Ausgangslage

• Der spanische Rekordmeister hat einiges vor: erst Geburtstag, dann den Einzug ins Viertelfinale der Champions League feiern. Denn zum 122. Ehrentag des Klubs kommt RB Leipzig ins Estadio Santiago Bernabéu (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) – erst Kerzen, dann die Hoffnung der Deutschen auspusten? Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel, das den Spielverlauf nicht unbedingt wiederspiegelt, besitzen die Spanier als Hausherren natürlich beste Karten, haben aber noch einen mindestens 90- maximal 120-minütigen Kampf, wenn nicht sogar einen Stierkampf vor sich.

• Real will RB auf die Hörner nehmen! Zwar haben die Blancos etwas ihre Form verloren und so von den letzten sechs Pflichtspielen nur drei gewonnen, aber eben auch keines verloren. Im Bernabéu noch ungeschlagen, will sich Carlo Ancelotti so nicht nur auf die Heimstärke, sondern auch die eigentlich zweitbeste Defensive Europas verlassen. Um dann einen der berüchtigten Konter auf Vinícius Júnior zu starten? Der Brasilianer ist nach seinem Doppelpack am Wochenende nicht nur motiviert, er wird im Vergleich zum Hinspiel von Jude Bellingham unterstützt, der wieder zur Verfügung steht – Reals Top-Torjäger wurden bereits beim 2:2 in Valencia wiedervereint.

Der Gegner

• Stoppen will und muss eine umgestellte Abwehr der Sachsen das königliche Duo. Denn im Vergleich zum Hinspiel steht mit Lukas Klostermann (verletzt) und Mohamed Simakan (gesperrt) Leipzigs rechte Abwehrseite nicht zur Verfügung, die im Hinspiel noch Vinícius das Leben schwer gemacht hat. Und auch wenn es in der Generalprobe einen 4:1-Sieg nach Rückstand gab – die im Bernabéu erhoffte Aufholjagd also quasi erfolgreich geprobt wurde – suchen die Leipziger noch etwas ihre Form. Denn inklusive des Hinspiels hat RB nur zwei der letzten fünf Partien gewonnen. Immerhin kann RB-Coach Marco Rose nicht nur auf den Support von über 4.200 mitgereisten Fans, sondern auch auf sein Sturm-Trio setzen: Xavi Simons (acht Tore), Benjamin Šeško (elf Tore) und Loïs Openda (21 Tore) kamen allesamt im vergangenen Sommer und wollen Antonio Rüdiger (fehlte ebenso im Hinspiel) und Co. das Leben schwer machen. Und den Retortenklub erst zum dritten Mal überhaupt über das Achtelfinale hinausführen, statt zum vierten Mal frühzeitig auszuscheiden.

Voraussichtliche Startelf: Gulácsi – Henrichs, Lukeba, Orban, Raum – Haidara, Schlager – Olmo, Xavi Simons – Openda, Šeško.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

• Fast alle fit! Bis auf die drei Langzeitpatienten kann Carlo Ancelotti über alle Spieler verfügen, zumal es im Vergleich zum Hinspiel zwei Comebacks gibt: Bellingham und Rüdiger sind wieder dabei und werden auch starten. Für die Startelf bleiben so ein paar Fragezeichen – Rodrygo Goes könnte mal pausieren und durch Hinspiel-Held Brahim Díaz ersetzt werden. Im Vergleich zum 2:2 in Valencia dürfte auch der zuletzt leicht angeschlagene Nacho Fernández in die Startelf zurückkehren. So könnte das Überangebot im Mittelfeld zum Problem werden für Toni Kroos und Luka Modrić, sofern Ancelotti tatsächlich beide draußen lässt. Auf der Pressekonferenz gestand der Italiener jedenfalls, dass er noch „einige Zweifel“ habe.

• Verletzt: David Alaba (Kreuzbandriss), Thibaut Courtois (Kreuzbandriss), Éder Militão (Kreuzbandriss)

Die Stimmen zum Spiel

Carlo Ancelotti (Cheftrainer): „Wir haben das Hinspiel ausgewertet, die guten Dinge und wo wir uns verbessern können. Ich denke, dass wir bereit sind und dass wir uns verbessern werden. Sie sind eine sehr gefährliche Mannschaft, wenn es um das Verschieben geht. (…) Ich habe einige Zweifel, aber das Paar Tchouaméni-Rüdiger im Mestalla war nur möglich, weil Nacho leicht angeschlagen war, und jetzt hat er die gleichen Chancen wie die anderen, zu starten.“

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Marco Rose (Cheftrainer): „Wir brauchen eine außergewöhnlich starke Leistung, vielleicht auch ein bisschen Glück, aber das kann man sich auch erarbeiten. Wir sind hier, um morgen zu zeigen, dass wir daran glauben. Wir müssen morgen in allen Bereichen ans Limit gehen, mit und ohne Ball, läuferisch, mit Effizienz und dem Quäntchen Glück und dann ist hier auch was möglich.“

Statistiken und Besonderes

• GESAMTBILANZ: Erst zum vierten Mal stehen sich die beiden so unterschiedlichen Klubs – Real gehört seinen Mitgliedern, während RB vom Red-Bull-Konzern gefördert wird – gegenüber, ein Unentschieden gab es noch nie. Denn zwei Spiele gewann Real, darunter das Hinspiel mit 1:0, das letzte Gruppenspiel 2022 ging an die Sachsen. Torverhältnis insgesamt: 5:3 aus Real-Sicht.

• ANCELOTTI VS. ROSE: Die beiden Cheftrainer und standen sich schon fünf Mal gegenüber – Ancelotti gewann drei, Rose zwei Mal. Vor den beiden Gruppenspielen 2022, die aus Ergebnis-Sicht 1:1 endeten, kreuzten sich die Wege der Zwei mit anderen Klubs in einem anderen Wettbewerb: Im Europa-League-Achtelfinale 2019 gewann erst Napoli (3:0), dann Salzburg (1:3), die Italiener kamen weiter. Rose traf zusätzlich noch 2020/21 als Gladbach-Coach auf die Blancos, in der damaligen Gruppenphase holte er aber nur einen Punkt gegen Real (erst 2:2, dann 0:2). Ancelotti gewann in seiner Bayern-Zeit derweil beide Bundesliga-Duelle mit den Sachsen.

• GELB-ALARM: Wenn Eduardo Camavinga und Jude Bellingham im (möglichen) Viertelfinal-Hinspiel dabei sein wollen, müssen sie gegen RB aufpassen – beide stehen bei jeweils zwei Gelben Karten und wären bei einer weiteren gesperrt für die nächste Partie.

• WIEDERSEHEN: Auch weil die Klubs vor anderthalb Jahren überhaupt erst zum ersten Mal aufeinandertrafen, gibt oder gab es noch keine Spieler, die für beide Seiten aufliefen. David Alaba und Bellingham hätten immerhin Bundesliga-Erfahrung gegen die „Bullen“ gehabt, der Österreicher fehlt jedoch verletzungsbedingt.

• GEBURTSTAG: Als bräuchten die Blancos in einem K.o.-Rückspiel noch Extra-Motivation gibt es an diesem Mittwoch sogar etwas zu feiern – Real Madrids 122. Geburtstag. Der Klub wurde am 6. März 1902 gegründet und gehört bis heute seinen rund 98.000 „Socios“, also Mitgliedern.

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