Nach Kritik: DEL-Geschäftsführer verteidigt Abstiegsregel
Die Hängepartie um den Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga sorgt bei den Augsburgern für Unmut. Die DEL weist die Kritik zurück. Geschäftsführer Gernot Tripcke hat die Abstiegsregelung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit der Ungewissheit über den tatsächlichen Absturz in die 2. Liga gegen Kritik verteidigt. "Für einen Absteiger ist es immer schwer", sagte Tripcke. "Ich glaube, dass es theoretisch nicht viel bringt, es vier Wochen vorher zu wissen. Ich muss irgendwie versuchen, zweigleisig zu planen." Das sei keine Besonderheit im Eishockey. Seit Sonntag stehen die Augsburger Panther in der DEL als sportlicher Absteiger fest. Ob die Schwaben allerdings wirklich absteigen, entscheidet sich womöglich erst in mehreren Wochen, wenn der Playoffsieger der DEL2 feststeht. Sollte dies am Ende Kassel oder Krefeld sein, müssen die Augsburger runter. "Vielleicht ist es am Ende des Tages mit dem Auf- und Abstieg auch nicht zu Ende gedacht", hatte Augsburgs Trainer Christof Kreutzer zuvor den Modus kritisiert. Bereits im vergangenen Jahr waren die Panther sportlich abgestiegen. Da es am Ende aber aus der zweiten Liga keinen Meister gab, der die wirtschaftliche Voraussetzung für einen DEL-Aufstieg erfüllte, blieb der AEV am Ende drin. Dadurch hatte Augsburg einen Wettbewerbsnachteil gesehen, weil sie erst deutlich später einen DEL-Kader planen konnten. Potenzielle Neuzugänge hatten zuvor wochenlang nicht gewusst, in welcher Liga Augsburg am Ende spielen würde. "Ich habe zwar Verständnis dafür, diese Regularien so aufzustellen. Aber derjenige, der Letzter wird, der hat es wirklich furchtbar schwer", sagte Kreutzer daher. Tripcke konterte nun und sagte, die Mannschaften würden im Dezember und Januar zusammengestellt. "Ich glaube immer noch, dass der Absteiger lieber den Joker hat, mit einer schlechteren Mannschaft noch mal DEL zu spielen, als jetzt schon zu wissen, dass er DEL2 spielen muss", sagte er. DEL stellt Zuschauerrekord auf Die DEL hat in dieser Saison so viele Zuschauer wie nie zuvor und ist nach eigenen Angaben beim Besucher-Zuspruch zur Nummer eins der europäischen Ligen aufgestiegen. Mit im Schnitt 7160 Zuschauern in der Hauptrunde zog die Liga an der Schweiz vorbei (7131), wie die DEL mitteilte. In der vergangenen Saison waren durchschnittlich 5878 Menschen gekommen. In der Spielzeit 2015/16 lag der Schnitt schon einmal bei 6647. Auch TV-Partner MagentaSport berichtete vor dem Beginn der Playoffs von einer Bestmarke: 18,5 Millionen Menschen schalteten in der Hauptrunde ein. Pro Spiel gebe es eine Steigerung von 20 Prozent. Die Eishockey-Nationalmannschaft, die bei der WM im vergangenen Jahr Silber gewann, helfe für das Interesse, sagte DEL-Geschäftsführer Tripcke. Er sehe auch eine "Trotzreaktion" nach Covid und Krise, die Sportart sei für eine breite Zielgruppe interessant. Letztendlich sei der gesteigerte Zuschauerzuspruch ein Verdienst der Clubs, sagte Tripcke. Die europäische Club-Rekordmarke halten die Kölner Haie. Zu den Heimspielen des achtmaligen deutschen Meisters kamen in dieser Saison im Schnitt 16.993 Zuschauer. Die DEL-Hauptrunde endet am Freitag. Am Sonntag beginnt die erste Playoff-Runde mit den Teams auf den Plätzen sieben bis zehn. Die Viertelfinalspiele beginnen am 16/17. März.