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Nahost-Krieg | 18 Tote bei Hilfsgüterausgabe am Gazastreifen

Die Spannungen zwischen den Huthi und Saudi-Arabien verschärfen sich. Derweil findet Baerbock klare Worte zu einer Bodenoffensive in Rafah. Mehr Informationen im Newsblog. Zwölf Palästinenser ertrinken nach Abwurf von Hilfsgütern über dem Meer 16.07 Uhr: Aus der Luft abgeworfene Hilfsgüter für den Gazastreifen haben nach Angaben der Terrororganisation Hamas zum Tod von 18 Menschen geführt. Zwölf von ihnen seien ertrunken, als sie Hilfsgüter aus dem Meer holen wollten, sechs weitere seien im Menschengedränge ums Leben gekommen, teilt die Palästinenserorganisation mit. Die Hamas ruft in der Folge dazu auf, den Abwurf von Hilfsgütern von Flugzeugen aus einzustellen. "Wir fordern die sofortige und schnelle Öffnung von Landübergängen, damit humanitäre Hilfe das palästinensische Volk erreichen kann", erklärt die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation. Dutzende Tote bei Angriffen im Gazastreifen 13.56 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben erneut Dutzende Menschen getötet worden, darunter auch mehrere Kinder. Allein im Norden des Küstengebiets seien in der Nähe des seit mehr als einer Woche umkämpften Al-Schifa-Krankenhauses rund 30 Mitglieder einer Familie getötet worden, wie ein Angehöriger in einer Kurznachricht der Nachrichtenagentur Reuters mitteilt. Unter den Opfern seien Kinder und Enkelkinder. In Rafah im Süden des Gazastreifens wurden nach Behördenangaben ein Familienhaus von israelischem Beschuss getroffen und 18 Menschen getötet, darunter acht Kinder. Ebenfalls 18 Palästinenser seien im Verlauf des vergangenen Tages zudem bei Versuchen umgekommen, aus der Luft abgeworfene Hilfsgüter einzusammeln: Zwölf Menschen seien ertrunken, als sie an im Meer gelandete Kartons gelangen wollten. Sechs weitere Personen seien in einem Gedränge zu Tode getrampelt worden. Mindestens 32.414 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn 12.57 Uhr: Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde seit Beginn der israelischen Angriffe mindestens 32.414 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden. Allein innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien es 81 Tote und 93 Verletzte gewesen. Die Vereinten Nationen haben die Angaben wiederholt als realistisch bezeichnet. Israels Außenminister: UN-Resolution stärkt Hamas 9.53 Uhr: Die Forderung des Weltsicherheitsrates nach einer sofortigen Gaza-Waffenruhe hat nach Einschätzung des israelischen Außenministers die Hamas gestärkt und dazu bewegt, einen US-Kompromissvorschlag über einen neuen Geisel-Deal zurückzuweisen. Außenminister Israel Katz sagt dem israelischen Armeesender, er sei enttäuscht davon, dass die USA die Resolution nicht mit einem Veto gestoppt hätten. "Wir erwarten von Freunden, dass sie uns in dieser schweren Zeit stärken und uns nicht der Hamas und all den anderen Feinden gegenüber schwächen", sagt Katz. Aus seiner Sicht müssten die USA ein Veto verhängen "gegen jede Entscheidung, die nicht das furchtbare Massaker und die Sexualverbrechen scharf verurteilt, die die Hamas am 7. Oktober gegen Babys, Frauen, Mädchen und alte Menschen" begangen habe. Baerbock trifft israelischen Außenminister Katz 8.21 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ihren Israel-Besuch mit einer Unterredung mit ihrem Kollegen Israel Katz fortgesetzt. Bei dem Treffen der Grünen-Politikerin mit Katz am Dienstagmorgen in Jerusalem dürfte es hinter verschlossenen Türen um die aktuellen Diskussionsthemen mit der israelischen Regierung gehen: Die UN-Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe in Gaza, mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung, die Forderungen nach einer Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern. Angesichts der schwierigen Themen wirkte die Begrüßung der beiden Politiker kühl, professionell und wenig herzlich. Es gab den üblichen Handschlag und ein Lächeln für die Kameras. Augenkontakt suchten Baerbock und Katz kaum. Dieses distanzierte Auftreten könnte unter anderem mit Baerbocks klarer Absage an eine israelische Bodenoffensive in Rafah zu tun haben. Lesen Sie hier mehr dazu . Huthi-Rebellen drohen Saudi-Arabien mit Anschlägen 8.08 Uhr: Die im Jemen ansässigen Huthi-Rebellen drohen Saudi-Arabien mit Angriffen auf seine Öleinrichtungen, sollte das Königreich den USA seinen Luftraum für Angriffe auf die Huthis bereitstellen. Wie die US-Denkfabrik "Insitute for the Study of War" beschreibt, lässt sich dieser Schritt als Versuch interpretieren, Druck auf Saudi-Arabien auszuüben, um US-Luftangriffe auf ihre militärischen Einrichtungen im Jemen zu verhindern. Derzeit gibt es Verhandlungen um einen Waffenstillstand zwischen beiden Parteien. Ein prominenter Kopf der Rebellen, Mohammed Ali al-Huthi, forderte zudem Saudi-Arabien auf, entschiedenere Schritte in Richtung eines Waffenstillstands einzuleiten. Die vom Iran unterstützte militant-islamistische Huthi-Miliz greift derzeit immer wieder Handelsschiffe in der etwa 30 Kilometer breiten Meerenge zwischen Dschibuti und dem Jemen an und will damit nach eigenen Angaben ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen. Die USA greifen deswegen Stellungen der Huthi im Jemen an. Israel weist Bericht von UN-Expertin als Schande zurück 6.39 Uhr: Die diplomatische Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Genf hat den Bericht einer UN-Menschenrechtsexpertin zum Gaza-Krieg als Schande für den Menschenrechtsrat bezeichnet. "Der Bericht ist daher eine obszöne Umkehrung der Realität, bei der eine sogenannte Expertin ungeheuerliche Anschuldigungen erheben kann, je extremer, desto besser", schreibt die Vertretung auf der Plattform X. Die UN-Menschenrechtsexpertin Francesca Albanese hatte zuvor laut Medienberichten in einer noch vorläufigen Version Israel vorgeworfen, Völkermord im Gazastreifen zu begehen und die Gründung des jüdischen Staates als "siedlungskolonialistisches Projekt" bezeichnet. Die italienische Juristin ist Berichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats über die Lage der Menschenrechte in den besetzten Palästinensergebieten, spricht aber nicht für die UN. Hamas: Halten an Forderung nach Waffenstillstand fest 1.40 Uhr: Bei den indirekten Verhandlungen im Gaza-Krieg beharrt die islamistische Hamas auf ihrer Forderung nach einem umfassenden Waffenstillstand. Den Vermittlern sei mitgeteilt worden, dass man an der ursprünglichen Position festhalte, gab die Hamas am späten Montagabend auf Telegram bekannt. Diese sehe neben einem "umfassenden Waffenstillstand" auch den Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen, die Rückkehr der Vertriebenen und einen "echten" Gefangenenaustausch vor, hieß es. Grund sei, dass Israel "auf keine der grundlegenden Forderungen unseres Volkes und unseres Widerstands eingegangen ist". Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu "und seine extremistische Regierung tragen die volle Verantwortung dafür, dass sie alle Verhandlungsbemühungen vereitelt und eine Einigung bisher verhindert haben", hieß es. Israel hat die Forderungen der Hamas nach einem vollständigen Rückzug der Truppen aus dem Küstengebiet und einem dauerhaften Waffenstillstand stets zurückgewiesen. Die Hamas wiederum hat jede weitere Geiselfreilassung von einer israelischen Verpflichtung zur Beendigung des Krieges abhängig gemacht. Netanjahu hat diese Forderung wiederholt als illusorisch bezeichnet und darauf bestanden, dass der Krieg mit dem Ziel einer Zerschlagung der Hamas wieder aufgenommen wird, sobald ein Abkommen zur Geiselbefreiung umgesetzt ist. Am Montag hatte es in Medienberichten geheißen, dass sich Israel bei den Verhandlungen der Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und USA bereiterklärt habe, auf die Hamas zuzugehen und im Austausch für 40 israelische Geiseln Hunderte mehr palästinensische Häftlinge freizulassen als bisher zugestanden worden war. Britische Luftwaffe wirft 10 Tonnen Lebensmittel über Gaza ab 1.36 Uhr: Die britische Luftwaffe hat laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums am Montag zum ersten Mal mehr als zehn Tonnen Lebensmittel über dem Gazastreifen abgeworfen. "Die Hilfslieferung, die aus Wasser, Reis, Speiseöl, Mehl, Konserven und Babynahrung besteht, wird die Menschen in Gaza unterstützen", so das Ministerium. Blinken unterstreicht Alternativen zu Bodenoffensive in Rafah 1.29 Uhr: Laut einer Mitteilung seines Ministeriums hat US-Außenminister Antony Blinken bei einem Treffen mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Gallant unterstrichen, dass es Alternativen zu einer Bodeninvasion in Rafah gebe, die sowohl Israels Sicherheit als auch den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung besser gewährleisten würden. Sicherheitskreise: Mit Hamas verbündeter libanesischer Beamter entkommt israelischem Angriff 1 Uhr: Ein libanesischer Beamter, der einer mit der Hamas verbündeten Gruppe angehört, ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen einem israelischen Drohnenangriff entkommen. Der Angriff habe sich gegen das Mitglied der militanten libanesischen Gruppe Dschamaa Islamija gerichtet, hieß es am Montag aus Sicherheitskreisen. Der Mann sei auf der Straße unterwegs gewesen, die bei dem israelischen Angriff getroffen worden sei. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, bei dem Angriff nahe Suwairi in der Bekaa-Ebene am Sonntag sei ein syrischer Zivilist in seinem Fahrzeug getötet worden. Baerbock lobt Abbas – klare Worte an Israel 00.00 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen eindringlich vor der geplanten Bodenoffensive in Rafah gewarnt. "Eine Großoffensive auf Rafah darf es nicht geben", sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Kairo nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri. Nach einem Gespräch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas lobte die Bundesaußenministerin die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und Abbas für deren Beitrag zur UN-Resolution für eine sofortige Waffenruhe in Gaza. Dem Aufruf der PA von Abbas an die Hamas, die Waffen niederzulegen, könne sie sich nur anschießen. Der eindringliche Appell der Weltgemeinschaft für eine Feuerpause sei überfällig. Wichtig seien auch die darin enthaltene Forderung nach einer Freilassung aller Geiseln in Gaza und für mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung. Die Außenministerin forderte, die im Westjordanland herrschende PA brauche Zugang nach Gaza "und die Gewissheit, dass Gaza und vor allen Dingen das Westjordanland eins sind". Der israelische Siedlungsbau reiße in diesem Zusammenhang immer "neue Lücken und damit auch Sicherheitsgefahren" auf. Baerbock kritisierte: "Das verbaut buchstäblich die Zweistaatenlösung. Das verbaut buchstäblich den Frieden." Sie setze sich zudem weiter dafür ein, dass gewalttätige radikale Siedler Konsequenzen spüren müssten. Medienberichten zufolge hat die Zivilverwaltung Israels 800 Hektar im Westjordanland zu israelischem Staatsland erklärt. Auf dem Gebiet sollen unter anderem Hunderte Siedlerwohnungen entstehen. Die israelischen Siedlungen im Westjordanland sind nach internationalem Recht illegal. Dienstag, 26. März US-Regierung: Keine Verstöße Israels gegen humanitäres Völkerrecht im Gazastreifen 22.37 Uhr: Die US-Regierung sieht keine Anhaltspunkte für Verstöße Israels gegen das humanitäre Völkerrecht bei seinem militärischen Vorgehen im Gazastreifen. "Wir haben keine Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht festgestellt, weder bei der Kriegsführung noch bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe", sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Die Regierung werde dem Kongress bis zum 8. Mai einen entsprechenden Bericht in Übereinstimmung mit der als National Security Memorandum-20 (NSM-20) bekannten Richtlinie vorlegen. USA irritiert von Absage israelischen Besuches: Wir sind perplex 20.13 Uhr: Die US-Regierung hat sich offen irritiert gezeigt durch die Absage des Washington-Besuches einer hochrangigen israelischen Delegation. "Ich muss Ihnen sagen, (...), wir sind ziemlich perplex", sagt der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, im Weißen Haus mit Blick auf die Absage durch Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Kirby sagt, das Büro des Premierministers scheine durch seine öffentlichen Erklärungen anzudeuten, dass die US-Seite ihren Kurs gegenüber Israel geändert habe. "Das haben wir nicht." Es scheine auch so, als wolle das Büro des Premierministers den Eindruck erwecken, dass es Differenzen gebe, obwohl das gar nicht nötig sei. Zugleich weist Kirby diverse Fragen dazu zurück, ob die Beziehung zwischen Israel und den USA – und konkret zwischen Netanjahu und US-Präsident Joe Biden – an einem neuen Tiefpunkt angelangt sei. Das sei nicht der Fall. "Natürlich stehen wir immer noch hinter Israel", betont er. "Israel ist nach wie vor ein enger Verbündeter und ein Freund." Er schiebt jedoch nach: "Das bedeutet nicht, dass wir in allem übereinstimmen, und meine Güte, das tun wir nicht." Als Freunde könnten beide Seiten aber über ihre Meinungsverschiedenheiten offen sprechen. Auf Nachfrage sagt Kirby, Biden und Netanjahu hätten am Montag nicht miteinander gesprochen. Er wisse auch nicht, wann sie das nächste Mal telefonieren würden. Das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Krieg belastet die Beziehung der beiden zunehmend. Netanjahus Absage des Trips zeigt das einmal mehr auf ungewöhnliche Weise. Deutschland stellt 45 Millionen Euro für Palästinenserhilfswerk UNRWA bereit 17.37 Uhr: Die Bundesregierung hat 45 Millionen Euro für die Arbeit des UN-Hilfswerkes für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) außerhalb des Gazastreifens bereitgestellt. Die Gelder seien für Jordanien , Libanon , Syrien und das Westjordanland bestimmt, teilen das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium in Berlin mit. Die Gelder sollen unter anderem Gesundheits- und Bildungsleistungen sowie Nahrungsmittelhilfe finanzieren. Netanjahu sagt Reise von Delegation in die USA ab 16.36 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat wegen der Forderung des Weltsicherheitsrates nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen die geplante Reise einer israelischen Delegation in die USA abgesagt. Das teilt das Amt des Regierungschefs mit. Die USA hatten dem UN-Beschluss mit einer Enthaltung den Weg geebnet. Erstmals fordert der Weltsicherheitsrat eine sofortige Waffenruhe 16.06 Uhr: Fast sechs Monate nach Kriegsbeginn hat der Weltsicherheitsrat erstmals eine "sofortige Waffenruhe" im Gazastreifen gefordert. Die Vetomacht USA enthielt sich bei der Abstimmung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen und ermöglichte damit die Annahme der völkerrechtlich bindenden Resolution. Mehr dazu lesen Sie hier. Israel: Haben iranische Waffen für das Westjordanland abgefangen 16.06 Uhr: Israel hat eigenen Angaben zufolge eine Lieferung iranischer Waffen in das Westjordanland abgefangen. Darunter seien Granatengeschosse und Panzerabwehrminen gewesen, teilt das Militär mit. Die Waffen seien bei einem Einsatz gegen die libanesische Hisbollah-Miliz und die iranischen Revolutionsgarden entdeckt worden. Diese hätten Agenten rekrutiert, die Waffen in das Westjordanland schmuggeln und dort Anschläge verüben sollten. Kritik Israels wegen geplanter Anerkennung von Palästinenser-Staat 12.51 Uhr: Israel wirft vier europäischen Ländern vor, mit der geplanten Anerkennung eines palästinensischen Staates den Überfall der radikal-islamischen Hamas zu belohnen. Damit werde die Botschaft gesendet, dass "mörderische Terroranschläge auf Israelis" mit politischen Gesten vergolten werden, schreibt Außenminister Israel Katz auf X. Ein Palästinenser-Staat könne nur in Verhandlungen zwischen Israel und Palästinensern vereinbart werden. Jedes Engagement für die Anerkennung eines Palästinenser-Staates rücke eine Lösung des Konflikts in weite Ferne, warnt er mit Blick auf Spanien , Irland , Malta und Slowenien . Die vier Länder haben erste Schritte zur Anerkennung eines Palästinenser-Staates im besetzten Westjordanland und Gazastreifen angekündigt. Baerbock in Ägypten: Forderung nach Feuerpause in Gaza 11.06 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist in Kairo mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri zu neuerlichen Krisengesprächen zusammengekommen. Bei dem Treffen in der ägyptischen Hauptstadt dürfte die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen im Mittelpunkt stehen. Die Grünen-Politikerin wirbt seit Wochen für eine humanitäre Waffenruhe, damit die von der islamistischen Hamas weiterhin festgehaltenen israelischen Geiseln freikommen und Hilfslieferungen den Gazastreifen erreichen. Schon zum Auftakt ihrer knapp zweitägigen Nahostreise hatte Baerbock von Israel und der Hamas eine Einigung über eine befristete Waffenruhe verlangt. "Nur eine sofortige humanitäre Feuerpause, die zu einem dauerhaften Waffenstillstand führt, hält die Hoffnung auf Frieden am Leben – für Palästinenserinnen und Palästinenser wie Israelis", forderte sie. Im Anschluss an das Treffen mit Schukri wollte Baerbock nach Israel weiterfliegen, am Abend steht ein Besuch der palästinensischen Gebiete auf dem Programm. Bericht: Israel droht in Gaza endloser Guerilla-Krieg 4 Uhr: Israels Armee droht im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge mangels einer ersichtlichen Strategie in einen endlosen Guerilla-Krieg mit der Terrororganisation Hamas verwickelt zu werden. Die israelischen Streitkräfte kämpften an immer mehr Orten im Gazastreifen, die sie eigentlich zuvor eingenommen und aus denen sie sich zurückgezogen hätten, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag. Dies zeige, wie sehr Israel darum kämpfe, die Hamas zu zerschlagen und das palästinensische Küstengebiet unter seine Kontrolle zu bringen. Israels Führung habe mit ihrem Kriegsziel, die Hamas militärisch und politisch auszuschalten, eine hohe Messlatte angelegt, die nur schwer zu erreichen sei, sagte Yossi Mekelberg, Nahost-Analyst bei der in London ansässigen Denkfabrik Chatham House, der Zeitung. "Alles, was darunter liegt, wird als Misserfolg empfunden werden." Israels Kriegsanstrengungen würden dadurch behindert, dass es keinen Plan gebe, wie das Küstengebiet nach der Niederschlagung der Hamas-Kämpfer stabilisiert werden soll, schrieb das "Wall Street Journal". Jetzt, da ein Großteil des Gazastreifens zerstört sei und die Hamas-Kämpfer wieder auftauchten und Guerilla-Taktiken anwendeten, sei die israelische Führung uneins, wie ein kohärenter Kriegsplan aussehen soll, hieß es. Israel brauche einen schlüssigen Plan, ansonsten verheddere es sich in einen Aufstand, den es nicht kontrollieren könne, sagte auch US-Außenminister Anthony Blinken vergangene Woche bei dem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dem Kriegskabinett, wie das US-Portal "Axios" berichtete. Verlaufe der Krieg weiter so wie bisher, werde die Hamas die Kontrolle im Gazastreifen behalten oder es werde zu Anarchie und noch mehr Terror kommen. Netanjahu habe geantwortet, dass "wir auf Jahrzehnte alle Hände voll zu tun haben werden", berichtete das Nachrichtenportal. Sonntag, 24. März Gaza-Krieg: Annäherung bei Geiselverhandlungen 21.14 Uhr: In die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine befristete Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln ist israelischen Medienberichten zufolge etwas Bewegung gekommen. Israel sei den Islamisten bei der Zahl der palästinensischen Häftlinge, die gegen 40 israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas ausgetauscht werden sollen, entgegengekommen, berichteten der Fernsehsender Channel 12 und das Portal "walla.co.il". Das Ausmaß des Fortschritts bei den Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha, bei denen die USA, Ägypten und Katar zwischen Israel und der Hamas vermitteln, war zunächst nicht klar. Die israelische Delegation habe einen Kompromissvorschlag der amerikanischen Vermittler akzeptiert, hieß es. Dieser muss nun von der Hamas gebilligt werden. Das könne mehrere Tage in Anspruch nehmen. Als positives Zeichen werten Beobachter, dass der israelische Delegationsleiter David Barnea und sein Team voraussichtlich die nächsten Tage in Doha bleiben werden. UNRWA: Israel blockiert Nahrungs-Pakete für Gaza 18.39 Uhr: Philippe Lazzarini, der Chef des UN-Hilfswerks UNRWA, wirft Israel vor, keine Nahrungsmittel-Konvois mehr in den Gazastreifen durchzulassen. Darüber habe Israel die Vereinten Nationen informiert. Israel blockiere mit Absicht "lebensrettende Hilfsgüter während einer menschengemachten Hungersnot", schreibt Lazzarini bei X. Eine Hungersnot werde immer wahrscheinlicher. "Viele mehr werden an Hunger, Dehydration und fehlenden Schutzmöglichkeiten sterben." Ältere Nachrichten zum Krieg im Nahen Osten lesen Sie hier .

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