Rumänien: Britische Kampfflugzeuge sollen NATO-Ostflanke vor russischen Militärjets schützen
Ein Geschwader der Royal Air Force (RAF) sowie mehr als 200 Militärs werden an einer viermonatigen Luftüberwachungsmission der NATO in Rumänien teilnehmen, die darauf abzielt, die Ostflanke des Bündnisses nahe dem Schwarzen Meer zu schützen. Dies ist einer auf der Webseite der RAF am Dienstag veröffentlichten Mitteilung zu entnehmen. Demzufolge sollen sechs britische Kampfflugzeuge vom Typ Typhoon die rumänische Luftwaffe bis August unterstützen.
Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps kündigte an, dass die Typhoon-Piloten auf Bedrohungen sowie Vorfälle reagieren würden, "um sich für unsere kollektive Sicherheit einzusetzen". Wie es heißt, wird das an der Mission beteiligte Personal jederzeit in Bereitschaft sein, russische Flugzeuge abzufangen, die sich dem NATO-Luftraum nähern. Das Geschwader wird laut der Mitteilung auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogalniceanu nahe der Stadt Constanta stationiert. Zu ihrer Unterstützung sollen auch mehr als zweihundert Militärangehörige nach Rumänien geschickt worden sein.
Seit dem Jahr 2014 absolvieren die NATO-Partner in Rumänien gemeinsam verstärkte Luftüberwachungseinsätze. Laut dem rumänischen Verteidigungsministerium tragen solche Missionen zur Entwicklung schneller Reaktionsfähigkeiten und zur Abschreckung bei. Außerdem werde hierdurch die Interoperabilität zwischen den rumänischen und alliierten Luftstreitkräften gestärkt. Vertreter der Royal Air Force nehmen seit 2017 an Luftüberwachungsmissionen in Rumänien teil.
Nikolai Patruschew, der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, erklärte in einem jüngsten Interview mit der Zeitung Argumenty i Fakty, dass "die NATO systematisch ihr militärisches Potenzial entlang unserer Grenzen von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer stärkt". Bei ihren öffentlichen Auftritten brachten die Staats- und Regierungschefs der Nordatlantischen Allianz sogar den Begriff "Ostflanke der NATO" ins Spiel, führte Patruschew dazu aus. Der Begriff beziehe sich auf alle an Russland und Weißrussland angrenzenden osteuropäischen Länder sowie Rumänien und neuerdings auch Schweden und Finnland.
Die Führung des Bündnisses mache keinen Hehl daraus, dass das Manöver Steadfast Defender, das größte Manöver seit dem Zusammenbruch der UdSSR, das derzeit nahe der russischen Grenzen abgehalten werde, genau darauf abziele, Russland abzuschrecken, stellte der russische Sicherheitsratschef fest. Allein im vergangenen Jahr hätten die NATO-Mitgliedsländer 130 gemeinsame Übungen und mehr als 1.000 nationale Manöver sowie Trainings durchgeführt, betonte Patruschew.
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