Trainingslager Hattrick
Enter, 1, Leerzeichen, Shift: Anschnallen, hier kommt der Bericht auf den die Mitglieder des TSV Rohr jedes Jahr sehnlichst warten. Wie in den letzten Jahren auch: Wem die Insiderwitze zu wild werden wendet sich mit Beschwerden bitte an Abteilungsleiter Florian Bär.
Am 14. April 2024 begaben sich acht Tennisgranaten aus Mittelfranken wieder für fünf Tage zur Saisonvorbereitung in das entfernte Tennisparadies Mori. Schon bei Ankunft im hochsommerlichen Kärnten war klar: wo gehobelt wird, wird auch genagelt!
Nach nächtlicher Anreise mit Transportunternehmen Rossi und Stumpes Mannschaftsbus mit tetrisartiger Kofferraum Beladung, ging es am ersten Tag direkt für 4 Stunden auf die rote Asche. Mit Frit(t)at(t)ensuppe im Bauch präsentierte sich der mit lediglich zwei Schlägern und vier Patagonia-Shirts angereiste Fake-Veganer Philipp Wiedemann direkt in Hochform – auch die restlichen sieben zeigten bereits ansprechende Leistungen.
Bei der ersten abendlichen Nachbesprechung wurden direkt drei Leitfragen für das bevorstehende Trainingslager festgelegt:
- Was wollen wir?
- Wie kann Edin Terzic uns dabei helfen?
- Was kann er von uns erwarten?
Zumindest zur ersten Frage fanden wir direkt die passende Antwort: normale Kartoffeln! Wobei, Süßkartoffelpommes sind auch ganz gut. Gnocchi auf die 10!
Für Frage zwei mussten wir auf einen alternativen Coach zurückgreifen. Nach reiflicher Überlegung war klar, dass Lucky Reischer dem Seedoktor in Sachen Tennisexpertise vorzuziehen ist. Vor allem die verkopften Vorhandspezialisten Moritz Stumpe (wahlweise in ATL- oder Erima-Shirt) und Jonas Schumann konnten die Tipps zu Ohrengriff und Mausefalle in der Folge in Perfektion umsetzen. Schumann zeigte sich besonders im Herren 55 Bayernliga Doppel mit Tübinger Kanther-Ersatz Oliver höchstmotiviert.
Zu erwarten (Frage 3) waren an allen Tagen herausragende Trainingsleistungen – angetrieben von der enormen Energie und Aggressivität des Mannes mit der hohen Stirn (Code Violation, Warning, Mr. Rossi) und der Motivationsmusik von DJ Yanni. Sowohl unsere Neulinge Michael Dinkel und Nils Hauken, die beide alles gaben um auch dieses Jahr nicht dabei sein zu müssen, deren eigenes Immunsystem sie am Ende aber doch an der Nichtteilnahme hinderte, als auch die bewährten sechs, zwirbelten ihren (Himmel) Ar*** (Zwirn) an den ersten beiden Tagen bei herrlichstem Wetter für jeweils zwei Einheiten pro Tag über die Anlage. Manche so elegant wie Jonas Schumann, andere noch schlimmer wie… Wiedemann.
Letztgenannter spielte selbstverständlich auch beim alljährlichen Highlight, dem Champini Masters, die Hauptrolle. Nach fraglichem Footfault-Call eines übereifrigen Zuschauers kochten bei 9:9 im entscheidenden Gruppenspiel um den zweiten Halbfinalplatz der Hauptrundengruppe A die Gemüter über. Wiedemann berief sich auf Stuhlschiedsrichterlegende Mohamed Lahyani, musste aber feststellen, dass man nur Moritz Stumpe bekommt, wenn man das bei Wish bestellt. Von der fehlenden Entscheidungsfreudigkeit des C-Stuhlschiedsrichters enttäuscht, pochte Wiedemann auf seine Entscheidung und mogelte sich in drei dramatischen Sätzen ins Halbfinale. Dort war jedoch wie auch in den letzten Jahren gegen die Übermacht des TSV Rohr nichts auszusetzen. So kam es zur Wiederholung des Vorjahresfinales zwischen den (ehemaligen) Schützlingen von Coach Puhl: Dieses Mal bezwang Moritz Stumpe seine Nemesis Yanni Leuthold nach abgewehrten Matchbällen denkbar knapp und holte sich die alleinige Führung in der Siegerliste des Champini Masters presented by Tennishotel Mori zurück. All I do is win, win, win…
Der Turniersieger gönnte sich nach getaner Arbeit direkt einen halben Tag zur persönlichen Regeneration im verschneiten Klagenfurt. Zuvor stand jedoch noch eine frühmorgendliche Trainingseinheit an, bei der sich zeigte: Der Vogel singt zwar nachts, aber fängt morgens keinen Wurm. Auch tagsüber stellte Stefan Vogelsang die Belastungssteuerung an erste Stelle. Andere wählten außerhalb des Tennisplatzes aktivere Optionen wie das altbewährte Aquajogging, Yoga mit Mady, Sauna ohne Hitze, Eisbäder im See oder Fitnesseinheiten à la Detlef D Soost.
Neben diesem professionellen Trainingsprogramm durften natürlich auch andere Späße nicht zu kurz kommen. Ob Codenames auf Höchstniveau (kein Gedanken hinter diesen Augen), Champions League Abende samt verstörender Kommentare anderer Hotelgäste, verschiedene Skala-Kategorien und Hot Takes (Sushi ist der Koriander der Gerichte), oder wilde Redewendungen: jeder kam auf seine Kosten. Selbst der in sich ruhende Michi Dinkel taute am Schluss auf und verteilte rechts und links Spitzen. Und dank des Lufthansa-Express-Busses ergab sich sogar noch der Beginn einer unerwarteten Männerfreundschaft.
Damit ist der Trainingslager-Hattrick komplett. Der Spaß soll auch im nächsten Jahr wiederholt werden. Zuvor kommt es jedoch am 5. Mai zum heiß ersehnten Duell zwischen den Mori-Erzrivalen Rohr und Altenberg. Der TSV Rohr will hier wie im Champini Masters auch wieder seine Vormachtstellung unter Beweis stellen. Aber: Wer die Lippen spitzt muss auch Pfeifen!