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HSG Twistetal – TSG Offenbach/Bürgel 20:22 (12:11)

Zu unserem letzten Heimspiel in der für uns ersten Oberliga-Saison durften wir die Damen aus Offenbach Willkommen heißen. Das Hinspiel im vergangenen November konnten wir nach einem großartigen Kampf mit 30:29 für uns entscheiden. Anders als erhofft, und für mich persönlich auch erwartet, brachte auch das Rückspiel ähnlich viel Spannung mit sich. Leider heute nicht zu unseren Gunsten.

Nach einer holprigen kurzen Vorbereitung nach der Osterpause, konnten wir in der Woche vor dem letzten Heimspiel endlich vollzählig trainieren. Wir bereiteten uns wie so oft (Danke Ufuk an Dich für deine wöchentliche Mühe!) mit Hilfe einer Videoanalyse und einem darauf abgestimmten Abschlusstraining auf Offenbach vor. Uns war bewusst, dass die Gäste alles in dieses Spiel reinhauen werden, um sich mit viel Hoffnung und „mit Hilfe“ der anderen Spiele dieses Wochenende eventuell in der Liga halten zu können.

Ebenso war unser Matchplan, für unsere Fans und für einen schönen Abend, ein tolles letztes Heimspiel zu spielen und noch einmal zu zeigen, warum wir verdient in der Oberliga – ab nächster Saison Regionalliga – bleiben werden.

Unser Spielstart verlief dennoch anders und wir enttäuschten heute vor allem in unserem eigentlichen Prunkstück, der Abwehr. Unsere Seitwärtsbewegung, das Vor- und Zurücktreten im Mittelblock und der Wille, einen Schritt mehr für meine Nebenfrau zu machen, ließen zu wünschen übrig. Natürlich fehlten uns mit Alice (krank) und Hanna Brida (Afrika) zwei Garanten in der Abwehr, dennoch haben wir mit Meike, Kim und Janina einen adäquaten Ersatz im Mittelblock. Trotzdem konnten wir im gesamten Verbund heute nicht überzeugen. Bereits in der 11. Spielminute beim Stand von 3:6 hieß es auf unserer Seite schon zwei Mal Zwei-Minuten. Insbesondere die wieselflinke Spielmacherin Nicole Reichert bekamen wir nicht in den Griff. Sie hatte stets die Chance, selber in Torgefahr zu geraten oder aufgrund von freiem Wurfarm noch an ihre Kreisläuferin abzulegen. Offenbach spielte somit schöne, druckvolle Angriffe und insbesondere über die rechte Angriffsseite fingen wir uns in Halbzeit 1 zu viele Gegentore. In der 13. Spielminute nahm unser Coach Ufuk die erste Auszeit. Dort wurde uns deutlich gesagt, dass wir bisher jegliche Emotionen und Willen nur ansatzweise nach außen und wir im Angriff alles andere als Mut zeigten. Auch Miri forderte von uns mehr Selbstbewusstsein und ein „seid mal ein bisschen egoistisch“.
Für den Rest der ersten Halbzeit schien es „Klick“ gemacht zu haben. Durch eine besser stehende Abwehr, konnten wir unser Tempospiel vermehrt aufweisen und Kim brachte uns durchfünf (FÜNF) Tore in Folge mit 8:7 in Führung. Wir konnten unsere Angriffe druckvoller gestalten und gingen mehr in die Tiefe, wodurch wir Offenbach in der 20., sowie der 23. Minute in Unterzahl brachten. Der letzte Angriff endete im Zeitspiel mit nur noch einem Pass und einem Freiwurf, wo……Trommelwirbel….. Kim über den Block den Halbzeitstand von 12:11 erzielte.

Die Kabinenansprache begann mit den Worten unseres Trainers „Mädels, ich kenn euch doch, ich wusste, dass es genau so kommt. Ihr macht euch das Leben wieder so schwer“. Unser Trainerteam redete uns gut zu; nicht böse, sondern motivierend. Eigentlich sind wir, wenn wir vorne wie hinten unser Können abrufen, auch heute wieder die bessere Mannschaft. Durch zu wenig Mut und Abgeben der Verantwortung an unsere Mitspielerinnen konnten wir dies aber, wie so oft diese Saison, im Spiel nicht zeigen.

Ebenso wie in Halbzeit 1 startete die zweite Halbzeit mit einem Dämpfer. Genauer gesagt waren es drei Tore in Folgevon Offenbach, gefolgt von einem schönen Tor von Hanna Happe und besiegelt mit erneut drei Toren in Folge von unseren Gästen. In der 42. Minute hieß es bei einem Spielstand von 13:17 erneut „Auszeit durch unsere HSG Twistetal“. Wach gerüttelt durch unser Trainerteam und durchdie Umstellung auf eine 3-2-1-Abwehr berappelten wir uns und konnten in der Abwehr für mehr Stabilität und Sicherheit sorgen. Ballverluste von Offenbach konnten wir nutzen und den Ball durch Tempospiel im gegnerischen Tor unterbringen. In der 52. Minute gingen wir das erste Mal nach Minute 30 wieder in Führung und die Anzeigetafel zeigte 19:18. Der Wille, diese zwei verdammten Punkte nun zu holen, war bei Allen da. Aber es haperte erneut im Angriff, wo wir zu standhaft agierten und den Ball immer wieder eine Station weiterdrückten, anstatt selber etwas zu bezwecken. Dadurch verloren wir noch drei Mal den Ball, was Offenbach zu Tempogegenstößen einlud. Nach der Führung in Minute 52 gelang uns nur noch ein Treffer. In der 57. Minute beim Stand von 20:21 nahm Offenbachs Trainer seine letzte Auszeit. Die Gäste kürten ihren Sieg mit einem tollen Kempa-Trick und erhielten so verdienterweise lauten Applaus.

Ich würde dennoch behaupten, dass wir alles gegeben haben, was uns an diesem Tag möglich war. Nach einer verdienten langen Pause, werden wir im Juni in die Vorbereitung starten, und u.a. garantiert weiter an der Ballsicherheit mit Harz und mehr Eigeninitiative im Angriff arbeiten. Ich hoffe, dass wir euch lieben Fans kommende Saison nicht nur in der Abwehr zum Staunen bringen, sondern ihr auch im Angriff tolle Aktionen zu sehen bekommt.

Jedoch möchte ich nicht zu schwarzmalerisch sein. Wir können so stolz auf unsere erste Oberliga-Saison sein. Wir sind als Team meiner Meinung nach noch einmal mehr zusammengewachsen und haben eine viel positivereMannschaftsdynamik entwickelt. Jede steht für Jede ein und es gibt untereinander nur ein Miteinander. Dies ist mit Sicherheit auch ein Grund dafür, dass uns keine einzige Spielerin am Ende der Saison verlässt.

Wir haben mit 485 Gegentoren die beste Abwehr der Liga gestellt, gefolgt von Tabellenführer und Meister Weiterstadt mit 493 Gegentoren und dies muss man sich wirklich vor Augen führen. Ebenso haben wir als Team vor der Saison ein Saisonziel bestimmt und dieses lautete Platz 6-8. Mit einem guten 7. Platz ist also auch dieser Plan aufgegangen. Es gibt für mich nach dieser Saison einfach nichts zu beanstanden. Es ist, wie bereits erwähnt, im Umgang mit Harz und im Angriffsspiel Luft nach oben, aber dafür ist eine Vorbereitung unter anderem da. Wir werden weiter daran arbeiten und mit unserem Neuzugang Karo Happe steht uns eine insoweit erfahrene Spielerin zur Seite.

Ich hoffe natürlich, dass alle lieben LeserInnen die tollen Worte von unserer Kapitänin Gina nach dem Spiel bereits gehört haben. Dennoch danke ich und wir auch hier noch einmal unseren liebsten und lautesten Fans der Liga und den besten Hools, unserem Trainer- und Betreuerteam um Ufuk, Miri, Thorsten, Marc und Dirk, dem Vorstand für die Organisation und Unterstützung, den Hallensprecher+MusikmacherInnen, den WischerInnen, unserem Busfahrer, unseren Familien und PartnerInnen und den SponsorInnen für eine gelingende Saison 2023/24.

Genießt auch ihr die Pause und die Zeit ohne nervenaufreibende Spiele! Wir freuen uns auf eine neue Saison im September mit Euch.

Eure Damen 1

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