Vor Bayern-Rückspiel – Ancelotti: „Für Tage wie diese lebe ich“

Real Madrid ist nur noch ein Spiel vom großen Champions-League-Finale entfernt. Die Ausgangslage: ein 2:2-Remis gegen den FC Bayern München im Halbfinal-Hinspiel. Für die Partie im Bernabéu steht bereits fest: Andriy Lunin wird zwischen den Pfosten stehen. Carlo Ancelotti verriet bei der Pressekonferenz außerdem, wie die Strategie gegen die Münchner aussehen soll und sprach über den Grund, warum er als Trainer an der Säbener Straße keine Zukunft hatte.

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VOR REAL MADRID – FC BAYERN: CARLO ANCELOTTI über …

… das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Bayern München (Mittwoch, 21 Uhr im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN): „Wir müssen wie immer versuchen, das Beste herauszuholen. Wir freuen uns sehr, denn wir haben die große Chance wieder ein Finale zu erreichen. Natürlich wird es schwer, es gibt viele Schwierigkeiten zu überwinden. Aber wir sind sehr gut drauf, sehr motiviert. Es kann eine weitere magische Nacht für uns und für die Fans werden, aber wir sind uns über die Schwierigkeiten, die es im Spiel geben wird, bewusst.“

… die Frage, wer mehr Angst hat: „Ich denke, beide Klubs sind ähnlich, sie haben eine große Geschichte, eine große Tradition und sind sehr erfolgreich in der Champions League. Ich glaube, wir respektieren uns. In einem Halbfinale muss man den Gegner respektieren, denn sie haben es sehr gut gemacht und im Hinspiel waren sie besser als wir.“

… der Torhüter für das Halbfinal-Rückspiel nach Courtois’ starker Leistung gegen Cádiz: „Lunin wird spielen. Der Plan für so ein Spiel ändert sich nicht wegen ein paar guten Momenten. Thibaut hat gespielt, weil er sehr gut trainiert hat, aber jetzt muss er sich seine Zeit nehmen, um wieder seine Höchstleistung zu erreichen. Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, hat Selbstvertrauen ausgestrahlt, aber er muss erst wieder in Topform kommen.“

… sein Antrieb im Fußball: „Für Tage wie diese lebe ich. Es ist ein Halbfinale, wir freuen uns sehr. Es ist eine Motivation, an einem Tag wie heute dabei zu sein. Vor dem Spiel ist es immer komplizierter, denn es gibt immer Sorgen und Ängste, aber solche Tage zu erleben ist spektakulär. Ein Halbfinale vorzubereiten und die Chance zu haben, wieder ein Finale zu spielen, ist sehr motivierend.“

… das Geheimnis von Real Madrid, nachdem so viele Legenden den Klub verlassen haben: „Ich glaube, der Kader, der 2014 begonnen hat, ist immer noch derselbe. Natürlich sind ein paar Spieler gegangen, aber die Basis ist geblieben, (Luka) Modrić, (Toni) Kroos, (Lucas) Vázquez, (Dani) Carvajal, Nacho. Sie treiben diesen Umbruch voran, der mit dem Abgang von Cristiano (Ronaldo) begonnen hat. Und die jungen Spieler lernen sehr gut, wie sie sich bei Real Madrid verhalten müssen.“

… die Strategie gegen Bayern: „Wir brauchen ein Spiel mit hoher Intensität, mit einem guten Rhythmus defensiv und offensiv. Mit Blick auf das Hinspiel muss defensiv natürlich mehr kommen. Wir brauchen Spielkontrolle – einfach ein intensives Spiel.“

… sein Glaube ans Weiterkommen: „Ich vertraue, weil es Real Madrid ist, weil wir einen Kader haben, der es diese Saison sehr gut gemacht hat. Ich vertraue darauf, dass die Fans uns unterstützen. Wir glauben, dass es uns gelingen wird, aber Tuchel denkt dasselbe. Heute genießen wir und morgen können wir uns dann über sowas Gedanken machen.“

… die Frage, was ihn in Madrid glücklicher macht, als in München: „Lange Geschichte, aber ich halte mich kurz: Ich denke am Ende müssen wir unsere Arbeit machen. Wir haben eine Idee und dafür brauchen wir die Unterstützung des Klubs. Doch wenn dieser Plan nicht aufgeht und die Unterstützung nicht da ist, ist es besser getrennte Wege zu gehen und Probleme zu vermeiden, wie es bei Bayern der Fall war. Das war alles. Ich habe ein fantastisches Verhältnis zu Hoeneß, Rummenigge, zu denen, die dort arbeiten.“

… Jude Bellinghams Ablenkungsversuch bei Harry Kanes Elfmeter im Hinspiel: „Ich denke, Jude ist ein fantastischer Junge, der alle respektiert. Er hat ein gutes Verhältnis zu Harry Kane, es gibt keine Probleme für die Nationalmannschaft.“

… die Meisterschaftsfeier: „Wir waren natürlich glücklich, dass wir gewonnen haben, aber wir haben uns zurückgehalten, weil wir dieses Spiel vorbereiten mussen. Jetzt haben wir die Liga beiseite geschoben und am Donnerstag werden wir darüber nachdenken, wie wir feiern, aber wir werden feiern.“

… das gefährliche Umschaltspiel beider Teams: „Ich glaube das Umschaltspiel beider Teams ist sehr gut, denn sie haben gefährliche Spieler in der Offensive. Ich glaube, in diesem Punkt sind das die beiden gefährlichsten Teams in Europa. Kann man das Umschaltspiel stoppen? Ja, mit einem guten Gleichgewicht kann man das Risiko kontrollieren.“

… Bayerns Widerstandsfähigkeit: „Ja, ich denke, sie sind uns da sehr ähnlich. Sie haben viele erfahrene Spieler wie (Manuel) Neuer, (Joshua) Kimmich, (Thomas) Müller, die den Charakter unseres Teams sehr gut kennen. Wenn es in die Verlängerung geht, dann ist es so.“

… die Zukunft im Mittelfeld ohne Toni Kroos und Luka Modrić: „Was in der Zukunft passiert, werden wir sehen. Es stimmt, dass sie nicht zusammen gespielt haben, aber sie könnten es machen. Wir denken jetzt nicht darüber nach, wie es ohne die beiden wäre, denn im Moment sind sie hier, leisten viel, und wir sind darüber sehr froh.“

… seine Philosophie: „Ich denke deine Philosophie, deine Spielidee, muss sich an die Charakteristiken deiner Spieler anpassen. Ich möchte kein Team, das nur eine einzige Identität hat.“

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