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Israel-Gaza: USA prüfen weitere Munitionslieferungen an Israel

Israel will Hamas-Tunnel in Rafah zerstört haben. Außenministerin Baerbock warnt vor den Folgen dieser Offensive. Mehr Informationen im Newsblog. USA könnten weitere Munitionslieferungen an Israel aussetzen 21.05 Uhr: Die USA stellen neben einer bereits zurückgehaltenen Munitionslieferung an Israel auch die Lieferung weiterer anstehender Militärhilfen auf den Prüfstand. Das teilt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, in Washington mit. Kurz zuvor hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigt, dass die USA eine Lieferung wegen Israels Vorgehen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zurückstellen. Miller will sich nicht zur Art der Munition äußern, der Länge der Unterbrechung und dazu, was Israel nun genau tun müsse. "Ich werde nicht auf unsere internen Gespräche mit der israelischen Regierung eingehen", sagt er. Man habe allerdings klar kommuniziert, dass die US-Regierung keine großangelegte Militäroffensive in Rafah unterstütze. Er betont mehrfach, an der langfristigen Unterstützung Israels durch die USA habe sich nichts geändert. Miller wiederholt den Standpunkt der US-Regierung, die israelische Seite habe bislang keinen glaubwürdigen Plan vorgelegt, der sowohl den Schutz der Zivilbevölkerung in Rafah als auch deren humanitäre Versorgung gewährleiste. "Wir glauben einfach nicht, dass es möglich ist, diese Menschen an andere Orte innerhalb des Gazastreifens zu bringen", sagt Miller. Zwar habe Israel bereits "wichtige Schritte" unternommen, um die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung zu begrenzen. Es würden jedoch weiterhin viel zu viele unschuldige Menschen getötet. Miller will nicht direkt beantworten, ob die Munition wegen Bedenken zurückgehalten worden sei, dass Israel damit Menschenrechtsverletzungen begehen könnte. Angeblich 49 Leichen aus neuem Massengrab im Al-Schifa-Krankenhaus exhumiert 19.10 Uhr: Auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas 49 Leichen aus einem weiteren Massengrab exhumiert worden. Ein "drittes Massengrab" sei dort entdeckt worden, teilt die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation mit. Ein AFP-Journalist vor Ort sah rund ein Dutzend Leichensäcke auf dem Gelände. Ende April hatte die Hamas mitgeteilt, rund 30 Leichen aus zwei Massengräbern auf dem Gelände exhumiert zu haben. Das Krankenhaus war bei Kämpfen im März weitgehend zerstört worden. Israelischen Angaben zufolge befand sich dort ein unterirdischer Kommandoposten der Hamas, was diese bestreitet. Krankenhaus: Mindestens 36 Tote bei israelischen Angriffen in Rafah 18.52 Uhr: Bei israelischen Angriffen und Kämpfen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben binnen 24 Stunden mindestens 36 Palästinenser getötet worden. Darunter sind nach Angaben des Kuwait-Krankenhauses in Rafah auch Kinder, die bei einem Luftangriff auf ihr Wohnhaus getötet worden seien. Die israelische Armee teilt mit, bei Gefechten im Osten Rafahs seien 30 Terroristen der islamistischen Hamas getötet worden. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von 55 Toten binnen 24 Stunden im gesamten Gazastreifen. Seit Kriegsbeginn seien damit 34.844 Menschen in dem Küstenstreifen getötet worden. Die Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Hamas beschießt erneut Grenzübergang Kerem Schalom 18.31 Uhr: Zum dritten Mal binnen weniger Tage hat der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom beschossen. Die Kassam-Brigaden teilen mit, sie hätten Raketen auf israelische Truppen in Kerem Schalom gefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee gab es in dem Ort Raketenalarm. Der wichtige Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen war am Mittwoch gerade erst nach mehrtägiger Schließung wieder geöffnet worden. Er war am Sonntag nach einem Raketenangriff der Terrororganisation Hamas, bei dem vier israelische Soldaten getötet worden waren, für humanitäre Transporte geschlossen worden. Israel: Tunnel in Rafah zerstört – 100 Luftangriffe im Gazastreifen 14.37 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß in den Osten der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens Tunnel und andere militärische Einrichtungen zerstört. Bei Gefechten seien eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet und im ganzen Gazastreifen mehr als 100 Ziele aus der Luft angegriffen worden. In "bestimmten Gebieten" im Osten Rafahs gebe es "präzise" Angriffe, teilt die Armee weiter mit. Nach dem Vorrücken israelischer Einheiten in der Nacht zum Dienstag Richtung Rafah war befürchtet worden, es handele sich um den Beginn einer Großoffensive auf die Stadt, in der sich bis zu 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge aufhalten sollen. Israel: Wichtiger Grenzübergang für Gaza-Hilfe wieder geöffnet 9.44 Uhr: Der wichtige Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen Kerem Schalom ist nach mehrtägiger Schließung nach israelischen Angaben wieder geöffnet worden. Er war am Sonntag nach einem Raketenangriff der islamistischen Hamas für humanitäre Transporte geschlossen worden. Trotz eines weiteren Raketenangriffs aus dem Gazastreifen am Dienstag seien nun wieder Lastwagen aus Ägypten mit humanitärer Hilfe, darunter Lebensmittel, Wasser, Ausrüstung für Unterkünfte, Medikamente und von der internationalen Gemeinschaft gespendetes medizinisches Material am Übergang eingetroffen, teilte die israelische Armee weiter mit. Presse: US-Firma soll Kontrolle über Grenzübergang bekommen 3.24 Uhr: Nach Ende des israelischen Militäreinsatzes in Rafah soll einem israelischen Medienbericht zufolge ein privates amerikanisches Sicherheitsunternehmen die Verwaltung des Grenzübergangs in der Stadt nahe Ägypten übernehmen. Darauf hätten sich Israel, die USA und Ägypten geeinigt, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" am Dienstagabend. Um welches Unternehmen es sich konkret handeln soll, war zunächst unklar. Israels Regierung wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats in den USA, John Kirby, sagte, er wisse nichts davon. Israels Militär war in der Nacht zu Dienstag in Teile Rafahs im Gazastreifen vorgerückt. Die Armee übernahm dort eigenen Angaben nach auch die Kontrolle des Grenzübergangs auf palästinensischer Seite. USA: Hamas hat Kompromissentwurf nicht zugestimmt 2.03 Uhr: Die US-Regierung hat Berichte zurückgewiesen, wonach die islamistische Hamas kurz vor dem Vorrücken israelischer Truppen in Rafah einem Verhandlungsvorschlag über eine Feuerpause zugestimmt haben will. "Die Hamas hat reagiert und in ihrer Antwort mehrere Gegenvorschläge gemacht", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag in Washington. "Das ist aber nicht dasselbe, wie einen Vorschlag zu akzeptieren." Miller erläuterte, es handele sich bei dem zur Debatte stehenden Entwurf um ein Angebot von Ende April. "Das war der Vorschlag, der auf dem Tisch lag", so der Sprecher. Die Hamas habe anscheinend öffentlich kommuniziert, dieses Angebot akzeptiert zu haben. Das stimme so aber nicht. "Sie haben mit Änderungen geantwortet – man kann es einen Gegenvorschlag nennen – und mit diesen Details befassen wir uns momentan." Dienstag, 7. Mai 2024 Hamas-Geisel wurde bereits als Leiche verschleppt 22.59 Uhr: Ein in den Gazastreifen verschleppter israelisch-argentinischer Mann ist nach Angaben einer Organisation von Geiselfamilien schon beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober getötet und tot in das Palästinensergebiet gebracht worden. Das Forum der Familien von Geiseln und Vermissten erklärte am Dienstag, dass sie "mit Schmerz und gebrochenem Herzen festgestellt" habe, dass der 61-jährige Lior Rudaeff "am 7. Oktober ermordet und sein Leichnam von Hamas-Terroristen nach Gaza entführt wurde". Rudaeff hatte zur Zeit des Angriffs der radikalislamischen Hamas in Nir Yitzhak gelebt, einer Kibbuz-Gemeinschaft in Südisrael. Er hatte nach Angaben des Forums die israelische und die argentinische Staatsbürgerschaft und war Vater von vier Kindern und Großvater von zweien. "Die israelische Regierung hat die tiefgreifende moralische Pflicht, in den laufenden Verhandlungen alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Lior nach Hause zu bringen", erklärte das Forum. "Die Regierung muss auch die rasche Rückkehr aller lebenden Geiseln sicherstellen, damit sie den langen Weg zur Heilung und Genesung beginnen können." USA verzögern seit zwei Wochen Waffenlieferungen an Israel 19.17 Uhr: Die US-Regierung hat in den vergangenen zwei Wochen nach Angaben einer mit den Vorgängen vertrauten Person Waffenlieferungen an Israel zurückgehalten. Der Insider bestätigt damit gegenüber Reuters einen Bericht von "Politico". Das Blatt hatte unter Berufung auf einen Mitarbeiter der US-Regierung berichtet, damit solle eine politische Botschaft an Israel gesendet werden. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hat wiederholt gewarnt, eine Offensive in der Grenzstadt Rafah im Gazastreifen durch Israel werde ohne ein glaubwürdiges Konzept zum Schutz der Hunderttausenden Zivilisten in der Stadt von den USA nicht unterstützt. Zu den vorerst gestoppten Lieferungen gehören auch Bausätze für ungelenkte Bomben mit kleinem Durchmesser, die vom Flugzeugbauer Boeing hergestellt werden, sagte der Insider. Auch andere geplante Verkäufe an Israel seien blockiert worden. Damit wird es für Israel schwieriger, sein Arsenal wieder aufzufüllen. Boeing nahm zu den Darstellungen zunächst nicht Stellung. Baerbock zu Rafah: "Menschen können sich nicht in Luft auflösen" 17.00 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warnt erneut vor einer Großoffensive des israelischen Militärs in Rafah. "Eine Million Menschen können sich nicht in Luft auflösen. Sie brauchen Schutz", schreibt Baerbock auf der Plattform X. "Sie brauchen dringend weiter humanitäre Hilfe. Dafür müssen die Grenzübergänge Rafah und Kerem Shalom unverzüglich wieder geöffnet werden." Hamas meldet Tod einer 70-jährigen israelischen Geisel 15.59 Uhr: Die Hamas meldet den Tod einer israelischen Geisel. Die 70-Jährige sei Verletzungen erlegen, die sie durch israelischen Beschuss erlitten habe, sagt ein Sprecher der radikalen Islamisten. Eine Stellungnahme Israels liegt zunächst nicht vor. Israel rückt mit Panzern in Rafah ein 15.02 Uhr: In einem dramatischen Schritt sind israelische Truppen in Teile der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen vorgerückt. Der einzige Grenzübergang nach Ägypten in Rafah sei nun auf der palästinensischen Seite unter israelischer Kontrolle, teilt ein ranghoher israelischer Militär mit. Das Manöver soll in der Nacht zum Dienstag passiert sein. Auch auf dem sogenannten Philadelphi-Korridor – einem Grenzstreifen zwischen Ägypten und dem Gazastreifen – wurden nach Angaben palästinensischer Augenzeugen israelische Truppen gesichtet. Es ist das erste Mal seit dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen vor fast zwei Jahrzehnten, dass israelische Streitkräfte wieder in dieses Gebiet vordringen. Israel geht davon aus, dass über die Grenze zu Ägypten Waffen in den Gazastreifen gelangen. Auf Videoaufnahmen der Armee ist zu sehen, wie Panzer in den Grenzbereich von Rafah einrollten. Auf einem der Panzer weht eine große israelische Nationalflagge. Das Nachrichtenportal "Axios" berichtet unter Berufung auf israelische Regierungsbeamte, der Einsatz von Panzern und Bodeneinheiten östlich von Rafah sei als erste Phase der Offensive zu verstehen. Die Übernahme des Grenzübergangs Rafah solle nicht nur den Machtverlust der Hamas im Gazastreifen demonstrieren. Anschließend sollten Palästinenser ohne Verbindung zu den Islamisten an der Verteilung von Hilfsgütern beteiligt werden, die aus Ägypten in das abgeschottete Küstengebiet kommen. Borrell kritisiert Israel: Viele tote Zivilisten zu befürchten 12.06 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kritisiert das Vorrücken israelischer Streitkräfte in Teile der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen scharf. Es habe Bitten der internationalen Gemeinschaft, etwa von den USA und den EU-Staaten, an Israel gegeben, Rafah nicht anzugreifen. "Trotz dieser Warnung und dieser Aufforderung hat der Angriff gestern Abend begonnen", sagt der Spanier in Brüssel und spricht von einer Bodenoffensive. Ein israelischer Militärvertreter sagt zu den aktuellen Entwicklungen, es handele sich um einen "präzisen Anti-Terror-Einsatz in sehr begrenztem Umfang". Borrell äußert die Befürchtung, dass es wieder viele zivile Opfer geben werde, und verweist darauf, dass im Gazastreifen Hunderttausende Kinder lebten. Diese sollten zwar in "sogenannte sichere Zonen" gedrängt werden, sagt Borell, fügt aber hinzu: "Es gibt keine sicheren Zonen in Gaza." Borrell zeigt sich auch enttäuscht, dass Verhandlungen für einen Waffenstillstand vorerst offensichtlich gescheitert sind. Die Hamas habe diesen akzeptiert, Israel aber abgelehnt, so der 77-Jährige. Er betont, dass die Lage sehr angespannt sei und jeden Moment explodieren könne. Zwei Soldaten bei Hisbollah-Angriff an Israels Nordgrenze getötet 9.46 Uhr: Bei einem Drohnenangriff der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah auf Israel sind nach Militärangaben zwei israelische Reservisten getötet worden. Die israelische Armee teilt mit, die beiden 31-jährigen Soldaten seien am Vortag bei einem Vorfall an der Nordgrenze ums Leben gekommen. Die mit Sprengstoff beladene Drohne hatte am Montag ein Gebäude in der Stadt Metulla angegriffen. Nach Medienberichten war es der Armee nicht gelungen, den unbemannten Flugkörper abzufangen. Die Hisbollah hatte den Angriff für sich reklamiert. Bei einem Luftangriff Israels im Libanon waren am Sonntag nach libanesischen Angaben vier Zivilisten getötet worden. Der Angriff ereignete sich im Ort Mais al-Dschabal nahe der gemeinsamen Grenze. Bei den Todesopfern handle sich um ein Elternpaar und deren zwei Söhne. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Das angegriffene Haus sei stark beschädigt worden. Israel übernimmt Kontrolle über Grenzübergang Rafah 7.40 Uhr: Das israelische Militär hat dem Armeeradio zufolge die Kontrolle über die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah im südlichen Gazastreifen übernommen. Das Militär teilte auf Anfrage mit, es werde "in Kürze eine Erklärung veröffentlichen". Ein Sprecher der Grenzbehörde sagte, der Übergang sei wegen der Präsenz israelischer Panzer geschlossen worden. Die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten gilt als letzte Bastion der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen. Israel bereitet seit Monaten eine Bodenoffensive auf Rafah vor, wo rund eine Million Flüchtlinge vor den seit Monaten andauernden Kämpfen im Gaza-Krieg Schutz gesucht haben. Am Montag hatte Israel eine Teil-Evakuierung der Stadt eingeleitet. USA halten Angriffe nicht für Beginn einer Großoffensive 4.48 Uhr: Die US-Regierung geht nach jetzigem Stand nicht davon aus, dass es sich bei den jüngsten Angriffen auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens um den Beginn einer großangelegten Offensive des israelischen Militärs handelt. Das teilte ein US-Regierungsvertreter am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. An den ernsthaften Bedenken der amerikanischen Seite wegen einer solchen Militäroffensive in dem dicht besiedelten Gebiet habe sich aber nichts geändert. Diese Position sei auch klar vertreten worden. Wenige Stunden nach der Ankündigung der islamistischen Hamas, dem Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza zuzustimmen, hatte die israelische Armee am späten Montagabend Ziele im Osten von Rafah angegriffen. Nach Angaben eines Armeesprechers handelte es sich um Einrichtungen der Hamas. Zuvor waren die rund 100.000 Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten zur Evakuierung aufgerufen worden. Palästinenser beantragen UN-Vollmitgliedschaft 3.47 Uhr: Die UN-Vollversammlung könnte am Freitag über einen Resolutionsentwurf abstimmen, der die Palästinenser als vollwertiges Mitglied der Vereinten Nationen qualifiziert. Das geht aus einem Entwurf hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Gegen einen ähnlichen Antrag der Palästinenser im UN-Sicherheitsrat hatten die USA im vergangenen Monat ihr Veto eingelegt. Ein Antrag auf UN-Vollmitgliedschaft muss vom 15-köpfigen Sicherheitsrat und anschließend von der Vollversammlung angenommen werden. Diplomaten zufolge wird die 193-köpfige Vollversammlung den palästinensischen Antrag wahrscheinlich unterstützen, auch wenn dies einen Präzedenzfall für andere Situationen wie Kosovo und Taiwan schaffen könnte. Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan kritisiert den Entwurf, weil er den Palästinensern de facto den Status und die Rechte eines Staates einräume und damit gegen die Gründungsurkunde der UN verstoße. Guterres: "Bodeninvasion" in Rafah wäre untragbar 1.25 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat sich entschieden gegen eine "Bodeninvasion" in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens ausgesprochen. Eine "Bodeninvasion in Rafah wäre wegen ihrer verheerenden humanitären Folgen und ihrer destabilisierenden Auswirkungen" auf die Region untragbar, sagte Guterres am Montag. Er rief Israel und die islamistische Hamas zu zusätzlichen Anstrengungen für eine Feuerpause auf. Katar dringt auf Fortsetzung der Waffenruhe-Gespräche 1.17 Uhr: Auch nach der Ablehnung einer von der Hamas akzeptierten Waffenruhe durch Israel setzt Katar auf neue Verhandlungen. Die katarische Delegation werde am Dienstag nach Kairo reisen, um die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über Vermittler wieder aufzunehmen, teilt ein Sprecher des katarischen Außenministeriums mit. Israel hatte zuvor die Entsendung einer Arbeitsdelegation angekündigt. Krankenhaus: Fünf Tote bei Angriffen auf Rafah 0.54 Uhr: In Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses fünf Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Zudem seien mehrere Menschen nach israelischen Angriffen aufgenommen worden, erklärte das kuwaitische Krankenhaus in der Stadt in der Nacht zum Dienstag. Aus Palästinenserkreisen und von Zeugen hieß es, im Bereich Rafah gebe es intensive israelische Militärangriffe. In der Stadt Rafah haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israels Armee und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gesucht. Berichte: Israels Militär rückt an Grenze zum Gazastreifen heran 0.34 Uhr: Palästinensischen Medienberichten zufolge sind Israels Streitkräfte in der Nacht zu Dienstag an den Grenzübergang Kerem Schalom vorgerückt. Der Fernsehsender der islamistischen Hamas berichtete, dass israelische Panzer den Übergang zum Gazastreifen aus einer Entfernung von 200 Metern beschießen. Der Übergang ist etwa drei Kilometer von der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen entfernt. Laut dem gewöhnlich gut unterrichteten israelischen Journalisten Barak Ravid plant das Militär zudem, binnen weniger Stunden die Kontrolle über die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten zu übernehmen. Ein Militärsprecher berichtete am Abend über gezielte Angriffe auf Hamas-Ziele im östlichen Teil von Rafah. Auf die palästinensischen Berichte über Angriffe auch mit Panzern gab es vom Militär zunächst keine Reaktion. Islamischer Dschihad: Raketen aus Gazastreifen gestartet 0.13 Uhr: Militante Palästinenser haben nach eigenen Angaben Raketenangriffe auf israelische Ziele verübt. Der bewaffnete Arm des Islamischen Dschihad teilte am Montagabend mit, die Stadt Sderot, der Kibbuz Nir Am und israelische Siedlungen nahe des Gazastreifens seien ins Visier genommen worden. Die Angriffe seien eine Reaktion auf israelische Luftangriffe auf den Gazastreifen. Die israelische Armee erklärte, dass in der Nähe des Gazastreifens Sirenen zu hören waren. Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht. Zuvor hatte die radikalislamische Hamas nach eigenen Angaben einem Vorschlag für eine Feuerpause für den Gazastreifen zugestimmt. Israel sagte, es prüfe den Vorschlag, über dessen Inhalt zunächst nichts bekannt wurde. Zugleich bekräftigte die Armee einen Aufruf zur Evakuierung der Stadt Rafah im Gazastreifen und flog dort massive Luftangriffe. Montag, 6. Mai 2024 Armee: Israel beginnt "Präzisionsschläge" auf Rafah 21.18 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mit "Präzisionsschlägen" auf den Westen der Flüchtlingsstadt Rafah begonnen. Die Angriffe sollen "Hamas-Terror-Zielen" gelten, schreibt die Armee bei X. USA: Rafah-Bodenoffensive würde Leiden der Palästinenser erhöhen 20.18 Uhr: Die US-Regierung lehnt eine erwartete Militäroffensive Israels in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen weiter klar ab. "Wir sind der Meinung, dass eine Militäroperation in Rafah zum jetzigen Zeitpunkt das Leiden der palästinensischen Bevölkerung dramatisch verstärken würde", sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. Eine solche Offensive würde zu einer Zunahme der Verluste an Menschenleben in der Zivilbevölkerung führen. Miller betont, dass die US-Regierung Zweifel daran habe, dass eine Evakuierung der Zivilbevölkerung aus so einem "überfüllten Gebiet" überhaupt möglich sei. Es gebe keinen effektiven Weg, die Menschen im Gazastreifen zu verteilen und ihnen die benötigte Hilfe zukommen zu lassen, sagte Miller. US-Präsident Joe Biden hatte am Vormittag (Ortszeit) mit Israels Premier Benjamin Netanjahu telefoniert. Das Weiße Haus teilt mit, dass Biden noch einmal seine "klare Haltung zu Rafah" bekräftigt habe. Die US-Regierung spricht sich seit Wochen vehement gegen eine Bodenoffensive in Rafah aus. UN-Hochkommissar: Teil-Evakuierung von Rafah ist "unmenschlich" 18.01 Uhr: Der UN-Menschenrechtsbeauftragte kritisiert die von Israel angeordnete Umsiedlung von Palästinensern aus Rafah. "Die Bewohner des Gazastreifens sind weiterhin Bombenangriffen, Krankheiten und Hungersnöten ausgesetzt. Und heute wurde ihnen mitgeteilt, dass sie erneut umgesiedelt werden müssen, da die israelische Militäroperation in Rafah ausgeweitet wird", heißt es in einer Erklärung des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Volker Türk. "Das ist unmenschlich." Netanjahu sichert offenen Grenzübergang zu 18 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sichert nach US-Angaben bei einem Telefonat mit Präsident Joe Biden zu, den Grenzübergang Kerem Schalom für humanitäre Hilfe offen zu halten. Biden habe zudem seine "eindeutige Haltung" zu einer israelischen Offensive in Rafah kommuniziert, teilt das Präsidialamt in Washington mit. Bei einem Angriff der Hamas in der Umgebung von Kerem Schalom starben am Sonntag vier israelische Soldaten. Biden hat sich wiederholt gegen die geplante israelische Offensive in Rafah ausgesprochen. Nouripour zu Rafah: "Diese Großoffensive darf es so nicht geben" 15.39 Uhr: Grünen-Chef Omid Nouripour warnt eindringlich vor einer geplanten Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Über eine Million Menschen hielten sich dort auf. "Und eine großflächige Offensive wäre eine absehbare humanitäre Katastrophe", sagt Nouripour in Berlin . "Diese Großoffensive darf es so nicht geben." Nötig seien eine Waffenruhe, sichere Korridore und eine gesicherte humanitäre Versorgung sowie die Freilassung der Geiseln in den Händen der Hamas. Die israelische Armee habe die Menschen immer wieder aufgefordert, in den Süden des Gazastreifens zu gehen, betont Nouripour. "Sie sind in den Süden gegangen, viele sind in den Süden gegangen und nun ist nicht klar, wohin sie denn gehen sollen, wenn jetzt die große Offensive auf Rafah beginnt", sagt er unter Verweis auf die großflächige Zerstörung des Gazastreifens. Hisbollah meldet Drohnen-Angriff in Nordisrael 13.51 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben eine israelische Militärstellung in der Nähe der nordisraelischen Stadt Metula mit einer Drohne angegriffen. Es habe mehrere Tote und Verletzte gegeben. Das israelische Militär konnte die Zahl der Verletzten und Opfer zunächst nicht bestätigen, erklärt aber, eine Drohne sei aus dem Libanon in das Gebiet von Metula eingedrungen. Israelische Medien berichten, zwei Menschen seien bei dem Angriff schwer verletzt worden. Die vom Iran unterstützte Hisbollah feuerte nach eigenen Angaben zudem Dutzende Raketen auf militärische Ziele jenseits der Grenze zu Israel ab. Israel und die Hisbollah haben sich in den vergangenen sechs Monaten parallel zum Krieg im Gazastreifen täglich grenzüberschreitende Angriffe geliefert. Hamas: Israelische Luftangriffe auf Osten von Rafah 12.25 Uhr: Die Hamas wirft Israel Luftangriffe auf Rafah in der Nähe der von Evakuierungsaufrufen betroffen Gebieten vor. Israel greife östliche Teile der Grenzstadt aus der Luft an, in denen es die Einwohner zur Evakuierung aufgefordert habe, berichtet der zu der Terrororganisation gehörende Fernsehsender Al-Aksa TV. Unabhängig überprüfbar sind die Berichte aktuell nicht. Bericht: Waffenruhe-Gespräche in Sackgasse 11.30 Uhr: Der staatliche ägyptische Nachrichtensender Al-Kahera zitiert eine ungenannte hochrangige Quelle mit der Aussage, der Angriff der Hamas auf den Gaza-Grenzübergang Kerem-Schalom habe die Gespräche über eine Waffenruhe in eine Sackgasse geführt. Die ägyptischen Unterhändler würden der Quelle zufolge die Gespräche intensivieren, um die derzeitige Eskalation zwischen Israel und der Hamas einzudämmen. DJV fordert: Israel muss Schließung von Al-Jazeera rückgängig machen 11.01 Uhr: Der Deutsche Journalisten-Verband fordert von Israel, das Verbot des katarischen Fernsehsenders Al-Jazeera umgehend zurückzunehmen. "Die Pressefreiheit ist kein Schönwettergrundrecht, sondern muss auch in Kriegszeiten in vollem Umfang gelten", sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Die israelische Demokratie dürfe kritische Stimmen nicht an der Berichterstattung hindern und solle die Schließung rückgängig machen. Bundesaußenminister Annalena Baerbock müsse sich dafür einsetzen. Beuster fordert zudem mit Blick auf eine mögliche israelische Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens, dass Korrespondenten geschützt werden. Bericht: CIA-Chef will sich um Gaza-Deal bemühen 10.46 Uhr: CIA-Chef William Burns will sich laut einem Medienbericht für einen Deal in letzter Minute für eine Feuerpause im Gaza-Krieg einsetzen – trotz der Vorbereitungen der israelischen Armee für eine Bodenoffensive in Rafah. Bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Montagnachmittag wolle Burns "einen Weg finden, die Hoffnung für einen Deal am Leben zu halten", berichtet die "Times of Israel". Am Sonntag war eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Delegierten der islamistischen Hamas sowie ägyptischen und katarischen Vermittlern in Kairo ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Burns hatte die Gespräche begleitet. Ägypten, Katar und die USA treten bei den Bemühungen um eine Beendigung des Gaza-Kriegs als Vermittler auf. Sonntag, 5. Mai Netanjahu: Verteidigen uns notfalls alleine 22.16 Uhr: Ungeachtet internationaler Kritik wegen des Gaza-Kriegs betont Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu anlässlich des Holocaust-Gedenktags, dass Israel sich verteidigen müsse – notfalls auch ganz alleine. "Während des furchtbaren Holocausts gab es wichtige Staatenlenker, die abseits standen. Die erste Lektion aus dem Holocaust ist deshalb: wenn wir uns nicht selbst verteidigen, wird uns niemand anders verteidigen", erklärt er. "Und wenn wir für uns alleine stehen müssen, dann werden wir für uns alleine stehen." Hamas-Delegation reist ab – wohl kein Durchbruch bei Gesprächen 18.41 Uhr: Eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über den Gaza-Krieg ist zu Ende. Dies teilt die islamistische Hamas in ihrem Telegram-Kanal mit. Ihre Delegation habe eine Antwort auf die Vorschläge der Vermittler überbracht und sie mit den Vertretern Ägyptens und Katars erörtert. Die Delegation wolle nun aus Kairo abreisen und sich mit den Führern der Organisation in Katar beraten. Die Verhandlungsrunde hatte am Samstag begonnen. Israel hatte keine Abordnung entsandt. Die Führung in Jerusalem wollte abwarten, ob die Hamas den jüngsten Vorschlag der Vermittler annimmt, zu denen auch die USA zählen. Dieser sieht eine mehrstufige Abmachung zwischen Israel und der Hamas vor, die zur Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas, der Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs führen soll. Die Hamas betont in ihrer Mitteilung, dass sie die Verhandlungen "im positiven Geist und verantwortungsvoll" führe. Ein Durchbruch scheint sich aber nicht abzuzeichnen. Die Islamisten beharren auf einem Abkommen, in dem sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges und zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem Gazastreifen verpflichtet. Israel lehnt aber eine derartige Verpflichtung ab und möchte sich weitere militärische Handlungsmöglichkeiten vorbehalten. USA sollen Waffenlieferung gestoppt haben 18.06 Uhr: Die US-Regierung soll eine Lieferung von in den USA produzierter Munition nach Israel in der vergangenen Woche gestoppt haben. Das berichtet das US-Medium "Axios" unter Berufung auf israelische Quellen. Innerhalb der israelischen Regierung sei man besorgt. Die US-Regierung habe eine "Axios"-Anfrage zu den Hintergründen nicht kommentiert. Israel schließt Grenzübergang zum Gazastreifen nach Raketenbeschuss 14.14 Uhr: Die Hamas reklamiert einen Angriff auf den Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen für sich. Ziel sei ein israelischer Armeestützpunkt gewesen. Das israelische Militär teilt mit, zehn Projektile seien aus Rafah im Süden des Gazastreifens in Richtung Grenzübergang abgefeuert worden. Der Übergang, der unter anderem von LKW zur Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter in den Gazastreifen genutzt wird, sei daher nun geschlossen. Unbestätigten Medienberichten zufolge kamen bei dem Angriff Israelis zu Schaden. Details sind zunächst nicht bekannt. Vier Tote bei israelischem Angriff im Libanon 13.25 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Libanon sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen vier Mitglieder einer Familie getötet worden. Der Vorfall ereignete sich demnach in dem Dorf Meiss al-Dschabal, das im Zuge der regelmäßigen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah bereits mehrfach ins Kreuzfeuer geraten ist. Von israelischer Seite liegt zunächst keine Stellungnahme vor. Israels Regierung lässt Al-Dschasira abschalten 12.57 Uhr: Das israelische Kabinett hat beschlossen, den katarischen Fernsehsender Al-Dschasira abschalten zu lassen. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, teilt die Regierung mit. Wann der Beschluss in Kraft tritt, wurde zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die vorübergehende Schließung von internationalen Rundfunksendern ermöglicht , wenn diese während des Gaza-Kriegs als Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft werden. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschuldigt Al-Dschasira, arabische Zuschauer gegen das Land aufzuhetzen. Der Sender weist dies zurück und hat die drohende Abschaltung als Teil systematischer israelischer Versuche bezeichnet, ihn zum Schweigen zu bringen. Netanjahu beharrt auf Position: Hamas darf nicht an Macht bleiben 12.48 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beharrt darauf, den Militäreinsatz im Gazastreifen erst mit der vollständigen Entmachtung der Hamas zu beenden. Israel werde den Krieg so lange weiter ausfechten, bis seine Ziele erreicht seien, bekräftigt der Regierungschef. Sein Land sei willens, die Kämpfe im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln pausieren zu lassen. Die Forderung der Hamas nach einem Ende des Kriegs und einem Abzug der israelischen Truppen sei jedoch inakzeptabel, denn die Hamas würde dadurch an der Macht bleiben und weiter eine Bedrohung für Israel darstellen. Israel werde keine Bedingungen akzeptieren, die auf eine Kapitulation hinausliefen. Keine Anzeichen für Fortschritt bei Verhandlungen in Kairo 11.20 Uhr: Am zweiten Tag der aktuellen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt es zunächst keine Anzeichen für einen Fortschritt. Ein Vertreter der terroristischen Gruppe macht Israel für das Stocken der Gespräche in Kairo verantwortlich und pocht auf die Forderungen der Hamas: "Eine Vereinbarung muss dazu führen, dass der Krieg endet und israelische Truppen den Gazastreifen verlassen", sagt der Hamas-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will, der Nachrichtenagentur Reuters. Israel habe bisher noch nicht signalisiert, dass sie dazu bereit seien. Israel will zumindest einige der noch etwa 130 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freibekommen. Eine Zusage, den Krieg zu beenden, lehnt das Land ab. Israel hat sich nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober die Vernichtung der Palästinenser-Organisation zum Ziel gesetzt. Samstag, 4. Mai Israelisches Militär meldet Tötung von Islamisten-Kommandeur 22.20 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Terrororganisation Islamischer Dschihad bei einem Luftangriff im südlichen Gazastreifen getötet. Der Mann habe zahlreiche Angriffe gegen Israel in den vergangenen Jahren geleitet, erklärte die Armee am Samstagabend. Er sei auch verantwortlich gewesen für den Angriff auf den Kibbuz Sufa und den Militärposten von Sufa am 7. Oktober. Terroristen der Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres mit ihrem Angriff auf mehrere Kibbuzim, Armeeposten und ein Musikfestival in Israel ein Massaker verübt, bei dem mehr als 1.200 Menschen getötet wurden. Israel: Hamas torpediert Gespräche über Feuerpause 22.12 Uhr: Ein hochrangiger israelischer Regierungsvertreter bezeichnet die Forderung der Hamas nach einem dauerhaften Waffenstillstand als Hindernis in den Verhandlungen über eine Feuerpause und weitere Geisel-Freilassungen. "Bislang hat die Hamas ihre Forderung nach Beendigung des Krieges nicht aufgegeben und damit die Möglichkeit einer Einigung vereitelt", sagt der Regierungsmitarbeiter. Er weist Berichte zurück, wonach Israel einer Beendigung des Krieges zugestimmt habe, um die von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizubekommen. Ein Vertreter der Hamas sagt, dass die Verhandlungsrunde am Samstag in Kairo "keine Fortschritte" gebracht hätten. "Die heutigen Verhandlungen sind beendet und morgen wird es eine neue Runde geben", fügt er hinzu. Polizei: Fünf Palästinenser bei Einsatz im Westjordanland getötet 19.59 Uhr: Bei einem Anti-Terror-Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind am Samstag fünf Palästinenser getötet und ein Polizeibeamter verletzt worden. Soldaten und Polizisten umringten während eines zwölfstündigen Einsatzes nördlich der Stadt Turkam ein Haus, in dem sich mutmaßliche Mitglieder einer Terrorzelle aufhielten, wie ein Polizeisprecher erklärt. Nach Schüssen aus dem Gebäude hätten die Sicherheitskräfte das Feuer mit verschiedenen Waffensystemen erwidert. Das Haus sei auch zweimal von einer israelischen Drohne aus angegriffen worden. In dem Gebäude seien militärisches Gerät und Waffenteile sichergestellt worden, hieß es weiter. Bei den Opfern soll es sich den israelischen Angaben zufolge um Mitglieder der Al-Kassam-Brigaden gehandelt haben, also des militärischen Flügels der islamistischen Hamas. Sie sollen bei einem Angriff im April einen Soldaten getötet und einen weiteren verletzt haben. Das palästinensische Gesundheitsministerium im Westjordanland erklärt, zwei der fünf Opfer seien Mitglieder Al-Kassam-Brigaden gewesen. Kairo: Israel schickt keine Delegation zu Verhandlungen 15.58 Uhr: Israel schickt anders als die islamistische Hamas vorerst kein Team zu den indirekten Verhandlungen in Kairo über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln. Israel werde erst eine Delegation nach Ägypten entsenden, wenn die Hamas auf den Vorschlag für ein Abkommen geantwortet habe, berichtet der israelische Kan-Sender unter Berufung auf einen Regierungsvertreter. Ein Sprecher der israelischen Regierung kommentiert den Bericht auf Anfrage nicht. Vertreter der Hamas waren am Samstag aus dem Golfemirat Katar in Ägyptens Hauptstadt gereist, wie Kreise am Flughafen bestätigten. Auch der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira berichtete über das Eintreffen der Hamas-Delegation. Gegenstand der indirekten Verhandlungen, bei denen Ägypten, Katar und die USA vermitteln, ist ein Vorschlag, der die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas sowie die Einstellung der Kampfhandlungen im Gazastreifen seitens Israels in mehreren Phasen vorsieht. Hamas-Delegation zu Verhandlungen in Kairo eingetroffen 12.16 Uhr: Eine Delegation der Hamas ist nach Angaben der radikal-islamischen Organisation in Kairo zu Gesprächen mit Vermittlern im Konflikt mit Israel eingetroffen. Am Samstag stünden intensivierte Unterredungen über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln an, sagt ein Hamas-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Hamas-Delegierten seien aus Katar nach Ägypten gereist. Beide Länder bemühen sich zusammen mit den USA um eine Folgevereinbarung für die kurze Feuerpause, die es im November gegeben hat. Iran entsendet Kriegsschiff mit Raketen auf Langstreckenmission 12.01 Uhr: Die Marine der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hat ein mit Raketen ausgerüstetes Kriegsschiff auf eine Langstreckenmission entsendet. Wie der Rundfunk am Samstag berichtete, überquerte die "Schahid Mahdawi" erstmals auf den Weltmeeren den Äquator Richtung südlicher Hemisphäre. Wo sich das Schiff genau aufhält, war nicht bekannt. Hamas-Delegation und CIA zu Verhandlungen in Kairo 11.42 Uhr: In den Gesprächen über eine Feuerpause im Gazastreifen reist heute eine Delegation der islamistischen Hamas in die ägyptische Hauptstadt Kairo. Die Hamas schreibt in einer Erklärung, die Führung der Palästinenserorganisation habe den kürzlich erhaltenen Vorschlag für eine Waffenruhe in einem "positiven Geist" geprüft. Israel setzte einem Medienbericht zufolge inzwischen eine Frist für die Gespräche über eine Feuerpause. US-Außenminister Antony Blinken machte Druck auf beide Seiten. "Wir betonen den positiven Geist, mit dem die Hamas-Führung den kürzlich erhaltenen Waffenstillstandsvorschlag behandelt hat, und wir werden in demselben Geist nach Kairo reisen, um eine Einigung zu erzielen", teilt die Hamas in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung mit. Die US-Nachrichtenseite Axios berichtet, der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA , William Burns, sei bereits am Freitagabend in Kairo eingetroffen. Die Vermittler USA, Ägypten und Katar warten seit Tagen auf eine Antwort der Hamas auf den jüngsten Vorschlag, die Kämpfe für 40 Tage einzustellen und im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln gegen palästinensische Gefangene auszutauschen. Hungersnot im Norden des Gazastreifens weitet sich aus 7.53 Uhr: Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) dringt angesichts der Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Im Norden des Küstengebiets herrsche eine regelrechte Hungersnot, die sich nach Süden ausbreite, erklärt WFP-Direktorin Cindy McCain. Deshalb fordere das WFP eine Feuerpause und die Möglichkeit, ungehindert Hilfsgüter in die Region zu bringen. McCain äußert sich in Ausschnitten eines Interviews, das der US-Fernsehsender NBC am Sonntag ausstrahlen will. Ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge soll es am Samstag in Kairo neue Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der radikal-islamischen Hamas geben. Demokraten: Israel verstößt gegen US-Recht 3.06 Uhr: Israel verstößt laut zahlreicher Abgeordnete der Demokratischen Partei wegen der Behinderung von Hilfslieferungen nach Gaza gegen US-Recht. "Wir erwarten von der Regierung, dass sie sicherstellt, dass (Israel) das geltende Recht einhält und alle erdenklichen Schritte unternimmt, um eine weitere humanitäre Katastrophe in Gaza zu verhindern", heißt es in einem Schreiben an Biden, das von 86 Demokraten des Repräsentantenhauses unterzeichnet wurde. Die israelische Regierung habe sich unter anderem wiederholten Aufforderungen der USA widersetzt, genügend See- und Landwege für Hilfslieferungen nach Gaza zu öffnen. Eine Bestimmung des US-Auslandshilfegesetzes besagt, Empfänger von mit US-Mitteln finanzierten Waffen müssen das humanitäre Völkerrecht einhalten und den freien Fluss der US-Hilfe zulassen. Bericht: Israel stellt Hamas ein Ultimatum 1.05 Uhr: Israel hat der islamistischen Hamas einem Medienbericht zufolge eine Woche Zeit gegeben, um einem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zuzustimmen. Andernfalls werde man zur angekündigten Militäroffensive auf die Stadt Rafah übergehen, berichtete das "Wall Street Journal" am späten Freitagabend unter Berufung auf ägyptische Beamte, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Die indirekten Verhandlungen über eine Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe sollen an diesem Wochenende in Kairo weitergeführt werden, hieß es. Die Hamas bestätigte am Freitagabend, dass ihre Delegation am Samstag eintreffen werde. Aus Hamas-Kreisen hieß es, es gebe zwar noch Punkte zu besprechen und klarzustellen, aber die Antwort werde "positiv" ausfallen. Freitag, 3. Mai WHO warnt vor Blutbad in Rafah 23.01 Uhr : Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor den Folgen einer möglichen Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Gazastreifen gewarnt. Die Organisation sei zutiefst besorgt, dass eine großangelegte Militäroperation "zu einem Blutbad führen könnte", teilte die WHO am Freitagabend auf X mit. Eine große Offensive würde zudem das ohnehin bereits kaputte Gesundheitssystem in dem Küstengebiet weiter schwächen, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf X. Opfer von Hamas-Massaker tot in Israel gefunden 20.10 Uhr: Ein Opfer des Hamas-Massakers ist Monate nach dem Überfall tot auf israelischem Gebiet gefunden worden. Dies teilten die israelischen Streitkräfte am Freitag mit. Der Mann sei bei dem aus dem Gazastreifen heraus geführten Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober des Vorjahres ermordet worden, hieß es in der Mitteilung. Da seine Leiche erst jetzt gefunden wurde, war man bislang davon ausgegangen, dass ihn die Terroristen als Geisel in den Gazastreifen verschleppt hatten. Die Armee habe die Angehörigen des Opfers verständigt. Die Identifizierung der sterblichen Überreste sei durch ausführliche gerichtsmedizinische Untersuchungen erfolgt. Das Forum der Geiselangehörigen teilte am Freitag mit, dass der Mann als Sicherheitsmitarbeiter für das Nova-Musikfestival tätig war, das nahe an der Grenze zum Gazastreifen stattgefunden hatte. In dieser Funktion habe er zahlreiche Festivalgäste vor den Terroristen der Hamas und anderer extremistischer palästinensischer Gruppen gerettet, ehe er selbst ermordet wurde. Huthi drohen Europa: Raketen können Mittelmeer erreichen 17.25 Uhr: Die Huthi-Miliz im Jemen hat eine Ausweitung ihrer Angriffe auf Handelsschiffe im Mittelmeer angekündigt. Ein Sprecher der Gruppe sagte am Freitag vor Anhängern in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, ab sofort sollten auch Schiffe angegriffen werden, die im Mittelmeer unterwegs zu israelischen Häfen seien. Die Huthi verfügen nach Einschätzung von Experten über Raketen mit einer Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern und könnten ihre Drohung somit theoretisch wahr machen. Die mit dem Iran und der Hisbollah im Libanon verbündete Huthi-Miliz greift seit Monaten Handelsschiffe an, die an der jemenitischen Küste im Roten Meer und dem Arabischen Meer sowie dem weiteren Indischen Ozean vorbeifahren. Der Jemen liegt an einer der wichtigsten Handelsrouten weltweit, die Europa mit Asien verbindet. Auch an dem iranischen Angriff auf Israel mit Raketen und Drohnen Mitte April sollen sich die Huthi beteiligt haben. Der Angriff wurde jedoch weitgehend von Israel und seinen Verbündeten abgewehrt. Die Huthi wollen nach eigenen Angaben ein Ende der israelischen Militäroperation im Gazastreifen erzwingen. Für den Fall einer Offensive auf die Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens kündigte der Huthi-Sprecher an, die Angriffe auf alle Schiffe auszuweiten, deren Betreiber mit Israel Geschäftskontakte unterhielten. Bisher wurden Schiffe ins Visier genommen, die von oder nach Israel unterwegs waren oder israelischen, britischen oder US-amerikanischen Unternehmen gehören. Erdoğan verteidigt Abbruch der Handelsbeziehungen zu Israel 15.19 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Aussetzung des Handels mit Israel verteidigt. Man habe sich angesichts des Vorgehens Israels im Gazastreifen "nicht weiter gedulden" können, sagte Erdoğan am Freitag. Das Handelsministerium hatte am Donnerstagabend die Unterbrechung aller Importe und Exporte mit dem Land bekannt gegeben, bis die israelische Regierung einen ungehinderten Zugang für Hilfslieferungen in den Küstenstreifen erlaube. Israels Außenminister Israel Katz reagierte empört auf die Entscheidung. "Auf diese Weise verhält sich ein Diktator, die Interessen des türkischen Volkes und der Geschäftsleute missachtend", schrieb Katz auf der Plattform X. Der türkische Staatsführer sprach von einem Handelsvolumen in Höhe von 9,5 Milliarden US-Dollar, auf das man nun "verzichten" wolle. Aus Zahlen der türkischen Statistikbehörde geht ein Handelsvolumen von etwa 7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 hervor, der Großteil davon sind Exporte nach Israel. Anfang April hatte die Türkei bereits Exportbeschränkungen für bestimmte Güter im Handel mit Israel erlassen und diese mit der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe verbunden. Türkei: Handelsstopp mit Israel bis zu dauerhafter Waffenruhe 10.00 Uhr: Die Türkei wird ihrem Handelsminister Omer Bolat zufolge den Handelsstopp mit Israel so lange aufrechterhalten, bis ein Waffenstillstand sichergestellt ist. Zudem müssten Hilfsgüter ungehindert in den Gazastreifen gelangen, sagt Bolat. Israels unversöhnliche Haltung und die sich verschlechternde Situation in dem Palästinenser-Gebiet hätten die Türkei zu dem Handelsstopp mit Israel veranlasst. 2023 belief sich der Handel zwischen den beiden Ländern auf 6,8 Milliarden Dollar. USA sehen keine Anzeichen für Hamas-Angriff 5.20 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sieht derzeit keine Anzeichen für einen Angriff der Hamas auf die US-Truppen in Gaza. "Ich spreche auf dem Podium nicht über Geheimdienstinformationen. Aber ich sehe derzeit keine Anzeichen dafür, dass es eine aktive Absicht gibt, dies zu tun", sagt Austin während einer Pressekonferenz. Israelische Regierung: Geisel im Gazastreifen für tot erklärt 3.46 Uhr: Ein seit dem 7. Oktober im Gazastreifen als Geisel gehaltener Israeli ist nach Angaben der israelischen Regierung für tot erklärt worden. Es sei bestätigt worden, dass Dror Or ermordet worden sei, teilte die israelische Regierung am Freitag im Onlinedienst X mit. Der Kibbuz Be'eri, in dem der Mann gelebt hatte, erklärte, der 49-Jährige sei getötet worden. Be'eri ist einer der Kibbuze, die am schwersten von dem beispiellosen Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober getroffen wurden. Die Frau des 49-Jährigen war bei dem Angriff getötet worden. Zwei ihrer drei Kinder waren verschleppt und im November im Rahmen einer Vereinbarung über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln freigelassen worden. Berichte: Israel rechnet mit Ablehnung von Geisel-Deal 2.55 Uhr: Die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sind Medienberichten zufolge an einem kritischen Punkt angelangt. Die Führung in Israel gehe davon aus, dass die islamistische Hamas das jüngste Angebot für ein Abkommen über die Freilassung israelischer Geiseln und eine Waffenruhe offiziell ablehnen werde, zitierte die "Times of Israel" am späten Donnerstagabend einen Regierungsbeamten. Zuvor war dem Bericht zufolge das Kriegskabinett zusammengetreten, um über einen möglichen Beginn der umstrittenen Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens zu beraten. Der Anführer der Hamas in dem umkämpften Küstengebiet, Jihia al-Sinwar, glaube, dass er auch einen Angriff auf Rafah überleben könne, zitierte die US-Zeitung "Wall Street Journal" arabische Unterhändler, die mit ihm verhandelten. Al-Sinwar wird in Tunneln unterhalb Gazas vermutet. Ein Abkommen hänge nun von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Al-Sinwar ab, deren Zukunft in diesem Krieg auf dem Spiel stehe und deren Kalkül wenig Spielraum für einen Kompromiss lasse, schrieb das "Wall Street Journal". Netanjahus politisches Überleben hänge von seinen rechtsextremen Koalitionspartnern ab. Diese hatten jüngst mit einem Ende der Regierung gedroht, sollte der von den Vermittlern in Kairo vorgeschlagene Geisel-Deal umgesetzt und ein Einsatz in Rafah abgeblasen werden. Al-Sinwar wiederum glaube, dass er keinen Deal eingehen müsse, zitierte die Zeitung einen Experten. Arabischen Vermittlern zufolge sei der Hamas-Anführer der Auffassung, dass er den Krieg bereits gewonnen habe, unabhängig davon, ob er ihn überlebe oder nicht. Denn er habe das Leiden der Palästinenser und den Konflikt mit Israel ins Zentrum der Weltöffentlichkeit gerückt. Insider: Irakische Gruppe übt Raketenangriff auf Tel Aviv aus 2.37 Uhr: Eine mit dem Iran verbündete irakische Milizgruppe hat einem Insider zufolge mehrere Angriffe auf Israel mit Marschflugkörpern durchgeführt. Die Angriffe zielten demnach erstmals auf die israelische Stadt Tel Aviv. Israel hat bisher keine Stellungnahme zu dem Vorfall abgegeben. Die islamische Widerstandsbewegung im Irak hat in den vergangenen sechs Monaten seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der Hamas Dutzende von Raketen- und Drohnenangriffe auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien sowie auf Ziele in Israel für sich beansprucht. Medien: Hamas-Anführer fordert Änderungen bei Geisel-Deal 2.03 Uhr: Der Anführer der islamistischen Hamas im umkämpften Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen. Er verlange weiterhin ein garantiertes Ende des Kriegs, sagte eine dem Hamas-Anführer nahestehende Quelle dem israelischen Fernsehsender Channel 12 am Donnerstagabend. Israel lehnt dies bislang ab. Sinwar will den Angaben nach eine schriftliche Verpflichtung für ein "bedingungsloses Ende der Kämpfe". Der Hamas-Anführer im Gazastreifen fordert laut dem Sender außerdem, dass Israel den palästinensischen Häftlingen, die im Gegenzug für die aus Israel entführten Geiseln aus Gefängnissen entlassen werden sollen, nicht die Rückkehr ins Westjordanland verwehrt. Israel will diejenigen, die lebenslange Haftstrafen absitzen, laut dem jüngsten Entwurf für einen Deal in den Gazastreifen oder ins Ausland schicken. Weiterhin will der Hamas-Anführer im Gazastreifen demnach Einzelheiten zu Materialien, die Israel für den Wiederaufbau nicht in das Küstengebiet liefern lassen will. Der israelische Sender mutmaßt, das Sinwar somit sicherstellen wolle, dass die Hamas ihre Tunnel und andere militärische Infrastruktur wiederaufbauen kann. Israels Armee benennt Nachfolger für Militärgeheimdienst-Direktor 1.45 Uhr: Nach der Rücktrittsankündigung des Direktors des israelischen Militärgeheimdienstes hat Israels Armee seinen Nachfolger bekannt gegeben. General Schlomi Binder werde das Amt übernehmen, teilte das Militär am Donnerstag mit. Sein Vorgänger Aharon Haliva hatte vor rund anderthalb Wochen seinen Rücktritt verkündet. Er begründete den Schritt damit, so seiner Führungsverantwortung nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober nachzukommen. Haliva hatte nach dem Terrorüberfall erklärt, er trage die Verantwortung für Fehler, die diesen ermöglicht hätten. Israels Militär kündigte am Donnerstag auch weitere Neubesetzungen im Generalstab an. Die Ernennungen seien nach einem "langwierigen Prozess" von Israels Verteidigungsminister Joav Galant und Generalstabschef Herzi Halevi vereinbart worden. Die Neubesetzungen stießen bei einigen israelischen Abgeordneten auf Kritik. Sie pochen darauf, damit bis nach Ende des Gaza-Kriegs zu warten. Israels rechtsextremer Polizeiminister forderte nach der Ankündigung gar den Rücktritt des Verteidigungsministers. Die Nachrichtenseite "ynet" schrieb, die Neubesetzungen könnten die Kluft zwischen der politischen Führung und dem Sicherheitsestablishment vertiefen. Berichten zufolge wächst etwa innerhalb der Armee der Unmut darüber, dass die Regierung keinen Zukunftsplan für den Gazastreifen entwickelt. Dies gefährde die Kriegsziele wie etwa die langfristige Zerstörung der Hamas, auch weil das Machtvakuum als Folge eines fehlenden Plans für das Küstengebiet die Wiedererstarkung der Islamistenorganisation begünstige. Iran: Besatzung von Containerschiff freigelassen 1.23 Uhr: Fast drei Wochen nach der Beschlagnahmung des Containerschiffs "MSC Aries" hat der Iran eigenen Angaben zufolge die gesamte Besatzung des Frachters freigelassen. "Alle Besatzungsmitglieder wurden aus humanitären Erwägungen freigelassen und können wieder in ihre Länder zurückkehren", sagte Außenminister Hussein Amirabdollahian am Donnerstag in einem Telefongespräch mit seinem estnischen Amtskollegen Margus Tsahkna, wie die Nachrichtenagentur Isna am Donnerstag berichtete. Die Festsetzung des Schiffs selbst sei Amirabdollahian zufolge jedoch berechtigt und im Einklang mit internationalen Richtlinien gewesen. Die Radaranlage des Frachters sei ausgeschaltet und dadurch die Sicherheit der Schifffahrt am Persischen Golf gefährdet gewesen, so der iranische Chefdiplomat. Das Containerschiff fährt unter der Flagge Portugals, hat iranischen Angaben nach aber israelische Eigentümer. Auf dem Schiff befanden sich Berichten zufolge 17 indische Crew-Mitglieder, Amirabdollahian sprach den Angaben von Donnerstag zufolge aber auch von Estland als Rückkehrland. Eine indische Matrosin war bereits am 18. April freigelassen worden. Ob oder wann der Iran auch das Schiff selbst freisetzen wolle, ist unklar. Die Marine der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hatte die "MSC Aries" am 13. April im Persischen Golf festgesetzt. Es wurde als die erste Vergeltungsmaßnahme des Irans nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus angesehen. Bei dem Angriff wurden sieben IRGC-Offiziere getötet, darunter zwei Generäle. Zuletzt hatte der Iran zudem einen Großangriff gegen Israel initiiert. US-Militär hat versehentlich Schäfer bei Angriff getötet 0.03 Uhr: Das US-Militär hat eigenen Angaben nach bei einer Drohnenattacke in Syrien vor rund einem Jahr versehentlich einen Zivilisten getötet. Eigentliches Ziel des Angriffs im Nordwesten Syriens sei es gewesen, einen hochrangigen Anführer der Terrormiliz Al-Qaida zu töten, teilte das US-Zentralkommando (Centcom) am Donnerstag mit. Eine Untersuchung habe allerdings ergeben, dass das Ziel falsch identifiziert und stattdessen ein Zivilist getötet worden sei. Die "Washington Post" berichtete, dass es sich dabei um einen Schäfer gehandelt habe. Die Zeitung hatte bereits damals über Zweifel an der offiziellen Darstellung des Pentagons berichtet und geschrieben, dass statt eines Terroristen ein Schäfer getötet worden sei. Der Mann habe sich in einer ländlichen Region um seine Schafe gekümmert, als er von einer bewaffneten Drohne verfolgt worden sei. Diese habe eine Rakete abgefeuert und den Schäfer sowie mehrere seiner Schafe getötet, schrieb die Zeitung. Der Angriff sei im Einklang mit dem Gesetz über bewaffnete Konflikte sowie mit den Richtlinien des Verteidigungsministeriums durchgeführt worden, teilte Centcom mit. "Die Untersuchung ergab jedoch mehrere verbesserungswürdige Punkte." Aus geheimdienstlichen Gründen könne man aber keine weiteren Details preisgeben, hieß es weiter. "Wir sind entschlossen, aus diesem Vorfall zu lernen und unsere Zielverfahren zu verbessern, um mögliche Schäden für die Zivilbevölkerung zu verringern." Das US-Militär hat den Angaben nach bei seiner Untersuchung mehr als 40 Zeugen befragt. Donnerstag, 2. Mai 2024 "Bloomberg": Türkei stoppt den Handel mit Israel 20.13 Uhr: Die türkische Regierung hat den gesamten Import- und Export-Warenhandel mit Israel ab sofort ausgesetzt. Das will "Bloomberg" erfahren haben. Der Finanznachrichten-Anbieter beruft sich auf die Angaben zweier ungenannter türkischer Beamter, die mit der Angelegenheit vertraut seien. Eine offizielle Bestätigung des Berichts steht noch aus. Zwischen beiden Ländern gingen im vergangenen Jahr Waren im Gesamtwert von 6,8 Milliarden Euro hin und her. 76 Prozent entfielen auf Exporte in Richtung Israel, so das türkische Statistikamt. Im vergangenen Monat hatte Ankara den Handel bereits beschränkt. Israels Außenminister Israel Katz kritisierte die Entscheidung. Der türkische Präsident Erdoğan verletze geltende Handelsvereinbarungen, schrieb Katz auf der Plattform X. So verhalte sich ein Diktator. Israel werde sich auf die Suche nach alternativen Handelspartnern im In- und Ausland machen: "Wir werden gewinnen und sie verlieren", schloss Katz seinen Post. UN-Behörde: Gaza-Wiederaufbau könnte 80 Jahre dauern 13.20 Uhr: Der Wiederaufbau der im Gaza-Krieg zerstörten Häuser könnte sich nach UN-Experteneinschätzung bis ins nächste Jahrhundert hinziehen. Es werde etwa 80 Jahre dauern, um alle vollständig zerstörten Wohneinheiten wieder aufzubauen, wenn es in dem vergleichbaren Tempo früherer Konflikte gehe, heißt es in einem Bericht des UN-Entwicklungsprogramms. Im besten Fall, wenn Baumaterialien fünfmal so schnell geliefert würden wie im Krisenjahr 2021, könnte der Wiederaufbau bis 2040 klappen. Die UN-Behörde warnt zudem vor weiteren schweren Folgen des Krieges für die Bevölkerung in dem Palästinensergebiet. "Ein noch nie dagewesenes Ausmaß an menschlichen Verlusten, Zerstörung und der steile Anstieg der Armut in einem so kurzen Zeitraum wird eine ernste Entwicklungskrise auslösen, die die Zukunft der kommenden Generationen gefährdet", sagt UNDP-Chef Achim Steiner. Sollte der seit rund sieben Monaten wütende Krieg noch zwei weitere Monate andauern, werde der Anteil der von Armut betroffenen Menschen im Gazastreifen von 38,8 Prozent der Bevölkerung Ende 2023 auf 60,7 Prozent steigen und somit einen großen Teil der Mittelschicht unter die Armutsgrenze drücken. Palästinensische Polizei tötet Extremisten nach Schüssen auf Station 12.43 Uhr: In einem seltenen Vorfall hat die palästinensische Polizei in der Nacht zum Donnerstag im Westjordanland einen militanten Palästinenser getötet. Laut Medienberichten handelte es sich um ein Mitglied der Terrororganisation "Islamischer Dschihad" in der Stadt Tulkarem. Nach Angaben der Polizei wurde aus einem Fahrzeug auf eine Polizeistation geschossen, daraufhin erwiderten die Beamten das Feuer. Die Schüsse seien "Teil der Gesetzeslosigkeit in der Stadt", die auf das Konto Bewaffneter gehe, heißt es vonseiten der Polizei. In vielen palästinensischen Städten des Westjordanlands, in denen die Autonomiebehörde für die Sicherheit zuständig ist, sind häufig schwer bewaffnete militante Kämpfer ungehindert unterwegs. Die Sicherheitszusammenarbeit zwischen Israel und der Autonomiebehörde wurde zwar bereits mehrmals offiziell abgebrochen, geht aber hinter den Kulissen weiter. Der "Islamische Dschihad" verurteilte den Vorfall als Versuch der Palästinensischen Autonomiebehörde, gegen die Terroristen der Organisation in der Stadt vorzugehen. Nach dem tödlichen Vorfall schossen militante Palästinenser nach Medienberichten auf das Hauptquartier der Autonomiebehörde in Tulkarem. Dabei sei aber niemand zu Schaden gekommen. Während es bei Razzien israelischer Soldaten im besetzten Westjordanland immer wieder Tote gibt, passiert dies bei innerpalästinensischen Auseinandersetzungen nur selten. Palästinensische Sicherheitskräfte und Bewaffnete liefern sich zwar immer wieder Schusswechsel, selten kommt dabei jedoch jemand ums Leben. Israels Kriegskabinett will über Vorschlag zur Waffenruhe beraten 12.30 Uhr: Das israelische Kriegskabinett will noch am Donnerstag über den Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen beraten. Auch über die Aussichten für einen Militäreinsatz im Süden des Palästinensergebiets, wo viele Flüchtige vor den Kämpfen Schutz gesucht haben, solle gesprochen werden, teilt ein Regierungsvertreter mit. Das Kriegskabinett unter der Leitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll demnach um 17.30 Uhr (Ortszeit 18.30 Uhr) zusammenkommen. Anschließend solle das erweiterte Sicherheitskabinett beraten. Israel veröffentlicht in der Regel keine Informationen über die Sitzungen der beiden Gremien. Die Regierung wartet auf eine Antwort der Hamas auf den neuen Vorschlag für eine Waffenruhe, der von dem Vermittler Ägypten vorgelegt wurde. Er sieht unter anderem eine Freilassung einiger israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas vor. TV-Sender: Hamas-Anführer traut Verhandlungsangebot nicht 5.25 Uhr: Der Anführer der islamistischen Hamas im umkämpften Gazastreifen, Jahia al Sinwar, sieht das jüngste Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge skeptisch. Es handle sich nicht um ein Angebot der ägyptischen Vermittler, sondern um ein israelisches "in amerikanischem Gewand", das eine Reihe von Fallstricken enthalte, sagte eine dem Hamas-Anführer nahestehende Quelle dem israelischen Fernsehsender Channel 12 am Mittwochabend. So enthalte der gegenwärtige Entwurf keine Garantie, dass der Krieg beendet wird. Im Rahmen von Vermittlungsbemühungen in Kairo war der Hamas ein Vorschlag für eine Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln unterbreitet worden. Eine Antwort steht noch aus. Die Islamistenorganisation bestand bislang auf einem Ende des Krieges, was Israel aber ablehnt. Die israelische Regierung hat einen raschen Beginn der umstrittenen Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten angekündigt, sollte es nicht zu einer Einigung kommen. Der im Libanon ansässige Hamas-Vertreter Osama Hamdan sagte dem von der pro-iranischen Terrororganisation Hisbollah im Libanon kontrollierten Fernsehsender Al-Manar: "Unsere Position zum aktuellen Verhandlungspapier ist negativ", wie die "Times of Israel" in der Nacht zum Donnerstag berichtete. Laut der Pressestelle der Hamas bedeute dies jedoch keinen Abbruch der Verhandlungen. Der Zeitung zufolge wollte die Organisation in den nächsten Stunden eine Antwort auf den jüngsten Vorschlag vorlegen. Kolumbien bricht wegen Gaza-Krieg Beziehungen zu Israel ab 1.12 Uhr: Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel angekündigt. Israel habe eine "völkermörderische" Regierung, sagte Petro zur Begründung am Mittwoch bei einer Kundgebung zum Tag der Arbeit in Bogotá. "Wenn Palästina stirbt, stirbt die Menschheit, und wir werden sie nicht sterben lassen", betonte der Linkspolitiker vor Tausenden Menschen auf der Plaza de Bolívar in Kolumbiens Hauptstadt. Der Abbruch der Beziehungen gelte von diesem Donnerstag an. Der israelische Außenminister Israel Katz bezeichnete Petro in einer Erklärung als "antisemitisch und hasserfüllt". Er habe beschlossen, "sich auf die Seite der verabscheuungswürdigsten Monster der Menschheit zu stellen, die Babys verbrannten, Kinder ermordeten, Frauen vergewaltigten und unschuldige Zivilisten entführten", schrieb Katz auf der Plattform X auf Hebräisch und Spanisch. Der Präsident werde nichts daran ändern, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern immer herzlich gewesen seien. Petro hatte in den vergangenen Monaten Israel mehrmals scharf kritisiert und mit einem Abbruch der Beziehungen gedroht. Bereits im Oktober hatte er das Vorgehen der israelischen Armee mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten und den Gazastreifen mit dem Vernichtungslager Auschwitz sowie dem Warschauer Ghetto verglichen. Daraufhin hatte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums eine Einstellung der Exporte an Kolumbien im Sicherheitsbereich angekündigt. Israel war ein wichtiger Lieferant militärischer Ausrüstung für das südamerikanische Land, dessen Streitkräfte gegen Guerillagruppen kämpfen. Ältere Nachrichten zum Krieg in Nahost lesen Sie hier .

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