Bericht: Krah soll möglicherweise Geld aus China erhalten haben
Die Staatsanwaltschaft prüft offenbar, ob Geld aus China an den AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah floss. t-online hatte das Firmengeflecht aufgedeckt. In der Affäre um den mutmaßlichen chinesischen Spion im Büro des AfD-Politikers Maximilian Krah, über die t-online exklusiv bereits im Oktober 2023 berichtete , wird nun laut Medien geprüft, ob Krah über seinen Mitarbeiter Gelder aus China erhalten hat. Das berichten NDR , WDR und Süddeutsche Zeitung. Konkret gehen die Sicherheitsbehörden demnach dem Verdacht nach, dass sein Assistent Jian G. über einen längeren Zeitraum Krah mit hohen fünfstelligen Summen unterstützt hat. Das Geld soll dabei möglicherweise vom chinesischen Geheimdienst stammen und mit mutmaßlichen Scheinrechnungen über ein Firmengeflecht in Nordrhein-Westfalen gelaufen sein, das t-online aufdeckte. Hinweise auf die Zahlungen sollen die Sicherheitsbehörden laut den neuen Berichten aus Kommunikation von G. erhalten haben, die sie demnach ein Jahr lang überwachten. Darin habe G. angegeben, dass er mehr als 50.000 Euro an Krah gezahlt habe und er seit 20 Jahren für den chinesischen Geheimdienst arbeite. Offenbar gibt es sogar konkrete Indizien: 14.000 Euro seien auf einem Konto von Krahs damaliger Anwaltskanzlei gefunden worden, die von einer chinesischen Firma stammen. Die Rechnung habe aber eine der deutschen GmbHs gestellt, deren Geschäftsführer zeitweise Jian G. war – für den Betrieb einer Webseite. Anwalt spricht von ordnungsgemäßen Rechnungen G. habe in zwei Fällen die Rechnungen vorformuliert, die anschließend von einer Mitarbeiterin aus Krahs Kanzlei verfasst worden sein sollen. Darüber hinaus wird er verdächtigt, mehrere Firmen in Deutschland und China genutzt zu haben, um die Geldflüsse zu verschleiern. t-online hatte Geldflüsse aus China in G.'s enges privates Umfeld bereits im Oktober belegt. Krah hatte auf Anfrage eingeräumt, G. vor seiner Zeit im Parlament als Anwalt vertreten zu haben. Krahs Mitarbeiter sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Seine Anwälte waren laut des Berichts für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch auf eine Anfrage von t-online vor einigen Wochen hatten sie nicht reagiert. Krah selbst bestreitet jedes Fehlverhalten. Sein Anwalt hält den Verdacht allerdings für unbegründet. Bei "ordnungsgemäß ausgestellten Kanzleirechnungen" sei davon auszugehen, "dass die darin ausgewiesenen Rechtsberatungsleistungen auch tatsächlich erbracht worden sind". Durchsuchungen bei Bystron Die Bundesanwaltschaft hatte im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen G. Anfang April seine Wohn- und Geschäftsräume in Dresden und Brüssel durchsucht. Am Dienstag vergangener Woche wurden dann Krahs Büroräume und die seines Ex-Mitarbeiters im Europäischen Parlament durchforstet. Krah gilt im Verfahren als Zeuge, die Generalstaatsanwaltschaft Dresden prüft lediglich, ob sich ein Anfangsverdacht gegen ihn ergeben könnte. Um zu ermitteln, müsste sie die Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität beantragen und das Europäische Parlament zustimmen. Am Donnerstag war es auch zu Durchsuchungen beim AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron gekommen, der hinter Krah auf Platz 2 der AfD-Liste für die Europawahl steht. Gegen ihn wird wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit ermittelt. Er könnte demnach Geld von einem pro-russischen Einflussnetzwerk erhalten haben, zu dem auch Krah Kontakt pflegt. Einem der Spionage für Russland angeklagten Polen hatte Krah Zutritt zum EU-Parlament verschafft.