Trade Republic Karte: Kosten, Vorteile und Nachteile
Online-Banking am PC oder über eine Smartphone-App – der Trend, Bankgeschäfte digital zu erledigen, gewinnt an Bedeutung. Auch das kontaktlose Bezahlen mittels Kreditkarte. So funktioniert die Trade Republic Karte. Trade Republic ist keine klassische Bank wie die Deutsche Bank oder Commerzbank , doch sie besitzt seit Dezember 2023 eine Vollbanklizenz. Trade Republic ist ein Broker, genauer gesagt: ein Neobroker. Das Unternehmen startete sein Geschäftsmodell 2015 mit einer leicht bedienbaren Smartphone-App, mit der Nutzer zu günstigen Konditionen Wertpapiere kaufen und verkaufen konnten. Sie können beispielsweise mit Aktien und ETFs "traden", also handeln. Ein Bankkonto wie bei einer klassischen Bank ist hierfür nicht nötig. Kunden benötigen lediglich ein Verrechnungskonto und sie haben die Option, die Trade-Republic-Bezahlkarte zu nutzen. t-online erklärt Ihnen in folgendem Artikel, wie die Karte funktioniert. Visa-Debitkarte mit Sparplan-Funktion Bei der Karte von Trade Republic handelt es sich um eine Visa-Debitkarte, die Sie überall einsetzen können, wo Visa akzeptiert wird – beim Online-Shopping oder kontaktlos bei stationären Händlern. Die Karte ist mit Ihrem Verrechnungskonto verknüpft. Außerdem können Sie die Karte mit einem automatischen Sparplan verbinden. Das sind die Kernelemente der Karte Ein besonderes Feature der Trade Republic Visa ist das sogenannte "Saveback"-Programm. Dabei wird automatisch ein Prozent des monatlichen Kartenumsatzes, maximal jedoch 15 Euro, in einen Sparplan des Kunden eingezahlt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Kunde mindestens 50 Euro pro Monat in Sparpläne investiert. So kann neben den alltäglichen Ausgaben ein Wertpapiervermögen aufgebaut werden. Alle Fakten auf einen Blick: Trade Republic hat eine Visa-Debitkarte eingeführt, die mit einem automatischen Sparplan verbunden ist. Bei jeder Kartenzahlung wird ein kleiner Betrag (1 Prozent der Summe) in einen ETF-Sparplan investiert. Das Angebot ist auf 1.500 Euro monatliche Kreditkartenausgaben begrenzt, somit sind bis zu maximal 15 Euro "Saveback" pro Monat möglich. Der Sparplan hat eine Mindestanlagesumme von 50 Euro pro Monat – erst dann ist ein Nutzer oder eine Nutzerin für das "Saveback"-Programm qualifiziert. Die Karte ist in drei Varianten erhältlich: als kostenlose Variante virtuell, für einmalig fünf Euro für eine Plastikkarte oder für einmalig 50 Euro für eine Karte aus Metall. Für Kleinbeträge unter zwei Euro gibt es keine Guthaben, um Mikrosparen zu vermeiden. Geldabheben mit der Karte ist ab 100 Euro kostenlos, darunter fällt eine Gebühr von einem Euro an. Vier Prozent Zinsen Darüber hinaus bietet die Karte vier Prozent Zinsen auf Guthaben bis zu 50.000 Euro. Dies stellt eine attraktive Alternative zum klassischen Tagesgeldkonto dar, da andere Banken ihre höchsten Zinssätze nur für Neukunden und eine begrenzte Laufzeit von drei bis sechs Monaten anbieten. Das Angebot von Trade Republic ist zeitlich unbegrenzt und die Zinsen werden monatlich ausgezahlt. Jeden Monat aktuell: Hier finden Sie die besten Zinsen auf Festgeldanlagen und Tagesgeld. Beträge aufrunden bei Kartenzahlung Eine weitere Funktion der Visa-Karte ist das "Round up", das Aufrunden. Dabei werden bei Kartenzahlungen Beträge auf den vollen Euro aufgerundet und automatisch in eine Aktie oder einen ETF nach Wahl investiert. Dies ermöglicht es Kunden, sich neben ihren täglichen Einkäufen ein Portfolio mit Wertpapieren aufzubauen. Die Aufrundungen können beliebig multipliziert werden, um mehr zu investieren. Einlagensicherung nach deutschem Recht Das Verrechnungskonto der Nutzer von Trade Republic befindet sich bei einem von fünf Bankpartnern – HSBC Continental Europe, Deutsche Bank, Citibank Europe, Banking Circle oder J.P. Morgan. Damit ist das Guthaben bis zu einem Betrag von 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Die Regulierung von Trade Republic erfolgt durch die BaFin im Rahmen der Vollbanklizenz. Lohnt sich die Sparfunktion der Karte? Das Konzept sei innovativ und mache das Sparen für alle, die im Alltag immer ein paar Cent zur Seite legen können, einfach und bequem, schreibt "wiwo.de", die die Karte einem Praxistest unterzogen haben. Allerdings seien die Renditechancen aufgrund der geringen Sparbeträge begrenzt. Für Bestandskunden sei es eine interessante Ergänzung, aber kein Renditebooster, so die Tester. Kritik am "Saveback"-Programm Trade Republic steht wegen der Werbeformulierungen für die neue Cashback-Karte in der Kritik. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg könnte die Werbung, die einen "Saveback"-Betrag von einem Prozent des Kartenumsatzes beim Bezahlen verspricht, irreführend sein. Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale, sagt, dass es sich hierbei um ein klassisches Lockangebot handele. Er erklärt, dass die "Saveback"-Vergütung mit maximal 15 Euro pro Monat beschränkt sei und mehrere Bedingungen erfüllt sein müssten, um sie zu erhalten. Dazu zähle unter anderem, dass ein Sparplan über mindestens 50 Euro geführt werden müsse. Zudem sei die Zusage zum "Saveback" nicht vertraglich abgesichert, da Trade Republic das Angebot jederzeit mit einer Frist von zwei Wochen ändern oder beenden könne.