Wirbel um Cathy Hummels' Naziparole geht weiter – Björn Höcke mischt mit
Cathy Hummels hat sich für die Verwendung einer Naziparole bereits entschuldigt. Doch Björn Höcke ist das nicht genug. Der AfD-Mann will dagegen vorgehen. Eine verbotene Parole wird für Cathy Hummels mehr und mehr zum Problem. "Das wird ein grandioses Erlebnis. Alles für Deutschland", schrieb die Influencerin für eine Werbeaktion und verwendete damit eine Losung der Sturmabteilung (SA) der NSDAP aus dem ehemaligen Nazideutschland. Unschön, wie sie anschließend bei t-online selbst zugeben musste. "Asche auf mein Haupt, ich habe die Berichterstattung zu dem Höcke-Prozess und dessen Nazi-Spruch nicht mitbekommen und wusste nicht, welchen Hintergrund er hat. Ich habe ihn sofort gelöscht und distanziere mich ausdrücklich von rechtsradikalen Parolen und Parteien wie der AfD", stellte die Moderatorin klar. Mehr dazu lesen Sie hier. Doch damit ist das Thema nicht aus der Welt. Ausgerechnet der AfD-Mann Björn Höcke greift den Fehler von Hummels auf und meldet sich mit einer Absichtserklärung auf seinem X-Account. Er wolle Cathy Hummels nun in Halle anzeigen. "Sehr geehrte Frau Hummels, ich werde Sie leider bei Staatsanwalt Brenzler (sic!) in Halle anzeigen müssen", schreibt er am Freitagvormittag. Damit meint er vermutlich den Staatsanwalt Benedikt Bernzen, der im Prozess gegen Höcke tätig war. Björn Höcke hatte die Parole "Alles für Deutschland" im Mai 2021 bei einer Rede im sachsen-anhaltischen Merseburg verwendet und wurde daraufhin angeklagt. Er stritt im Prozess ab, sie wissentlich verwendet zu haben. Das Landgericht Halle sah das aber anders und verurteilte ihn am Dienstag, dem 14. Mai, zu einer Geldstrafe. Er muss 100 Tagessätze zu je 130 Euro zahlen. Lesen Sie alle Hintergründe hier. Staatsanwaltschaft Halle weiß nichts von einer Anzeige Jetzt behauptet Höcke, er wolle mit seiner Anzeige gegen Hummels "die Absurdität des Urteils" aufzeigen. Doch das dürfte aus mehreren Gründen schwierig werden. Erstens hat Cathy Hummels ihr Posting zügig gelöscht und sich distanziert. Und für eine Verurteilung wäre der Vorsatz wichtig: Das Gericht geht bei Höcke davon aus, dass er als AfD-Funktionär von der Strafbarkeit der Parole gewusst hat, da gegen einen AfD-Parteikollegen bereits aus dem gleichen Grund zuvor ein Verfahren angestrengt worden war. Indes weiß die Staatsanwaltschaft in Halle noch nichts von einer solchen Anzeige gegen Cathy Hummels. Auf Anfrage von t-online heißt es: "Eine derartige Anzeige ist hier (bislang) nicht bekannt." Außerdem wäre ohnehin fraglich, ob diese in Halle richtig aufgehoben wäre. Denn offensichtlich geht es um einen Internetpost der Influencerin. Sollte bei solchen Beiträgen eine strafrechtlich relevante Äußerung vorliegen, muss diese "von der für den Wohnsitz der äußernden Person zuständigen Staatsanwaltschaft bearbeitet" werden, so eine Pressesprecherin auf t-online-Nachfrage. Cathy Hummels wohnt aber in München und nicht in Halle.