Viel Regen und steigende Pegel: Probleme im Bonner Raum
Der mancherorts starke Regen und das Unwetter im Südwesten Deutschland machen sich punktuell auch in Nordrhein-Westfalen bemerkbar. Im Bonner Raum schwappte der Rhein über die Ufer. Anhaltender Regen und steigende Wasserstände am Rhein haben am Pfingstwochenende vor allem im Bonner Raum einige Probleme bereitet. Für Bonn wurde am Sonntagmorgen ein Rhein-Pegel von 6,03 Meter gemeldet, für Köln berichtete die Hochwasserschutzzentrale am Vormittag über einen Stand von 6,10 Metern. Schiffe müssen dort ab der Hochwassermarke I - sie beginnt bei 6,30 Metern - ihre Geschwindigkeit drosseln. Der Höchststand "dieser kleinen Hochwasserwelle" werde voraussichtlich am Montagvormittag bei einem Stand von zwischen 6,90 und 7,10 Metern erreicht sein. Im Bonner Raum waren erste Folgen bereits am Samstag spürbar. Die Feuerwehr in Bonn rückte bei zahlreichen Einsätzen dabei auch zum Stadthaus an: In das Verwaltungsgebäude im Bonner Zentrum sei Regenwasser eingedrungen, das die Einsatzkräfte beseitigten, berichtete die Feuerwehr am Sonntag. Zudem habe man Wassermassen aus einer unbefahrbar gewordenen Unterführung oder auch aus einer blockierten Tiefgarage herausgepumpt. In Königswinter bei Bonn trat der Rhein an einem Fähranleger über die Ufer. Die Bonner Stadtwerke stoppten vorsorglich den Bahnverkehr der Linie 66 zwischen Königswinter-Oberdollendorf und Bad Honnef. "Aufgrund der starken Regenfälle rechnen die Rheinpegelprognosen mit einem Flusswasserstand, der in Königswinter und Bonn die 6,50-Meter-Marke übersteigen wird. Aus diesem Grund stellt SWB Bus und Bahn ab Betriebsbeginn am Sonntag bis auf Weiteres ein", teilten die Stadtwerke mit. Busse ersetzen den Verkehr im betroffenen Streckenabschnitt. Mehrere Kirmes-Schausteller hatten am Samstag beim Strandfest in Mondorf - ebenfalls nahe Bonn - ihre Fahrgeschäfte abbauen oder umsiedeln müssen. Auch dort schwappten Wellen über den Uferrand. Laut Bonner "General-Anzeiger" wurde die kleine Kirmes am Samstagabend ganz gestoppt. Aus Köln hieß es, man sei gut vorbereitet, Schutzmaßnahmen würden im Bedarfsfall umgesetzt. Flussnahe Rad- und Fußgängerwege etwa am Rheinboulevard seien bereits teilweise gesperrt. Laut online-Portal Elwis, das Wasserstände der deutschen Flüsse anzeigt, wurden bis Sonntagabend im Rheinland und am Niederrhein weiter steigende Messwerte erwartet, am Pfingstmontag sollten die Wasserstände dann wieder leicht abfallen. Nach Daten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) zeichnete sich keine angespannte Lage ab. Die Wasserstände an allen Messpunkten lagen demnach am Sonntagvormittag unter den Meldestufen für Hochwasser. Lediglich im Andernach und in Koblenz im angrenzenden Rheinland-Pfalz war die erste von drei Hochwassermeldestufen überschritten. Laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes sollte es am Sonntag eher nass bleiben - gebietsweise sei mit Gewitter zu rechnen, verbunden "lokal mit Starkregen", vereinzelt könnte das auch "unwetterartig" ausfallen. Der Pfingstmontag werde in NRW wechselnd bewölkt sein, am Nachmittag werde es örtlich Schauer geben, vereinzelt seien auch wieder Gewitter nicht ausgeschlossen. Mit Höchstwerten zwischen 20 und 24 Grad soll es recht mild werden. In der Nacht zum Dienstag geht die DWD-Prognose dann davon aus, dass es niederschlagsfrei zugehen wird - und dann auch am Mittwoch überwiegend trocken bleibt.