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Schweizer Sieg und Medaillenpremiere in Wiesbaden

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Der Schweizer Felix Vogg hat die internationale Vier-Sterne-Prüfung, den Preis der Familie Prof. Heicke, beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden gewonnen. Anna Lena Schaaf ist die erste Deutsche U25-Meisterin in der Geschichte des Vielseitigkeitssports.

„Die Geländestrecke sieht wunderschön aus“, freute sich Bundestrainer Peter Thomsen. „Sie ist toll gebaut, anspruchsvoll und passend für Wiesbaden. Die technischen Anforderungen sind hoch genug, genau richtig für Deutsche Meisterschaften.“ Thomsen hat in Wiesbaden natürlich ein Auge auf seine ‚Senioren‘-Schützlinge geworfen, aber auch einen intensiven Blick auf die DM-Premiere gerichtet. Die U25-DM sei eine weitere Motivation für die Reiter und die Veranstalter. Und: „Man sieht, wie der deutsche Sport aufgestellt ist.“

Premiere mit Sieg für die Schweiz

Der fünfmalige EM-, dreimalige WM- und zweifache Olympia-Teilnehmer Vogg war das erste Mal in Wiesbaden am Start, hatte den elfjährigen Franzosen Dao de L’Ocean gesattelt und hat sich Stück für Stück in Wiesbadens Vielseitigkeit an die Spitze geritten. Mit 26 Strafpunkten lag das Paar nach der Dressur auf Rang sechs, blieb fehlerfrei im Springen, rutschte auf Platz vier des Rankings nach vorne und sauste mit der schnellsten Zeit durchs Gelände – der Sieg! „Ich wusste, dass man hier immer schnell reiten muss, dass die Zeit ein Thema ist. Ich habe wirklich gedacht, dass ich eher langsam unterwegs bin, wollte nichts riskieren und war nachher total überrascht, als ich kurz vorm Einritt ins Stadion auf die Uhr geguckt und gesehen habe, dass ich bei fünf Minuten bin.“ Da sei noch was zu holen, dachte der Schweizer, und gab dann noch mal richtig Gas. Die Uhr stoppte bei 6.07 Minuten, damit lag er 17 Sekunden über der erlaubten Zeit, erhielt 6,8 Strafpunkte und siegte mit einer Gesamt-Strafpunktzahl von 32,8.

Wieso er sich gerade in diesem Jahr erstmals für einen Start in Wiesbaden entschieden hat? „Ich habe mir Wiesbaden wegen Paris rausgesucht“, erklärt er. “Ich möchte mit diesem Pferd zu den Olympischen Spielen und wollte mal gucken, wie er sich in einem solchen Park anfühlt – mit viel nach vorne und zurück und engen Wendungen. Außerdem hat man hier Stadioncharakter in der Dressur und beim Springen, auch das war spannend mit Blick auf Wiesbaden, aber das hat Dao alles super gemacht.“ Sein Wiesbaden-Fazit: Dao de L’Ocean sei ‚fit für Paris‘!

Tim Price ist ein erfahrener und championats-erprobter Vielseitigkeitsprofi aus Neuseeland. Der 45-Jährige hat Olympiaerfahrung und hat bei den Weltmeisterschaften 2022 zweimal Bronze mit nach Hause genommen. In Wiesbaden war er mit dem zwölfjährigen Franzosen Coupe de Coeur Dudevin am Start und belegte am Ende Platz zwei.
„Mein Pferd hat nach dem Regen die ersten paar Geländesprünge gebraucht, bis er mit dem Boden zurecht kam“, erzählt der drittplatzierte Michael Jung. „Dann ist er toll galoppiert, super gesprungen überall, hat sich schön reiten lassen. Der Boden war vielleicht nicht ganz optimal, aber es ging wirklich gut.“ Jung hatte seine ‚Olympiahoffnung Nummer zwei‘ dabei, den elfjährigen Iren Kilcandra Ocean Power. Sechsmal hat der Reitmeister schon im Schlosspark die Vielseitigkeit gewonnen, war aber heute auch mit Platz drei hochzufrieden.

DM-Medaillen für Sportsoldaten
„Bei der ersten U25 Deutschen Meisterschaft das Ding sofort nach Hause zu reiten – das ist natürlich cool!“, freute sich die 22-jährige Anna Lena Schaaf. Mit ihrer langjährigen Partnerin Fairytale schrieb sie ihr eigenes ‚Märchen‘. Nach Dressur und Gelände hatte die Sportsoldatin sich mit der Gesamtführung der Prüfung in die Favoritenrolle geritten, mit einer sicheren Runde durchs Gelände besiegelte sie ihre Goldmedaille. Die Bronzemedaille bei der Senioren-DM im vergangenen Jahr sei schon super gewesen, aber Gold heute setze noch mal eins obendrauf. Der größte Dank galt natürlich ihrer Stute. „In Dressur und Springen war sie schon einfach mega gut. Im Gelände hat man ihr schon angemerkt, dass der Boden etwas gezogen hat. Ich hatte auch ein, zwei Sprünge, bei denen ich nicht hundertprozentig gut hinkam, aber sie hat das sofort verstanden und ihren Job durchgezogen.“ Mit 6,41 Minuten lag sie 51 Sekunden über der erlaubten Zeit, kassierte 20,4 Strafpunkte und beendete die Prüfung am Ende mit 43,5 Punkten – Platz fünf in der internationalen Wertung, Gold in der U25-DM-Wertung.
Die Silbermedaille sicherte sich der 23-jährige Calvin Böckmann auf Altair de la Cense mit 50,9 Strafpunkten, Bronze ging an den 24-jährigen Brandon Schäfer-Gehrau auf seiner langjährigen Partnerin Fräulein Frieda mit 53,0 Strafpunkten.

„Ich war letztes Jahr schon hier in Wiesbaden und wusste, dass die Geländestrecke ihre Stärke ist, weil sie ein grundschnelles Pferd ist“, erklärte der Silbergewinner. Die Dressur sei ordentlich gelaufen, „das Springen lief mit drei Abwürfen alles andere als nach Plan. Aber die Leistung, die sie hier im Gelände gezeigt hat, mit der zweitschnellsten Zeit, das macht mich einfach wieder überglücklich.“ Brandon Schäfer-Gehrau hatte gleich zwei Pferde in Wiesbaden am Start. „Meine Jüngere, die neunjährige Very Special ist als Erstes gestartet. Sie hat mich schon richtig überzeugt. Und mit meiner langjährigen Partnerin Frieda bin super happy. Sie sprang nicht wie sie eigentlich springen kann, hat es aber heute wieder gut gemacht und eine super Runde im Gelände hingelegt.“
Alle Drei waren sich einig: die U25-DM-Premiere war eine „super Sache“!

Eine, die ebenso strahlte wie die drei Medaillenträger, war U25-Bundestrainerin Julia Krajewski:
„Ich muss sagen, ich bin sehr, sehr stolz auf meine Truppe. Wir haben viele sehr gute Ritte gesehen. Wir haben auch gesehen, dass Wiesbaden eine anspruchsvolle Prüfung ist. Ich glaube, es ist am Ende kein Zufall, dass wir drei Reiter aus der Perspektivgruppe auf den Medaillenplätzen haben.“ Für sie sei diese Deutsche Meisterschaften vor der tollen Wiesbadener Kulisse ein wichtiger Wegweiser gewesen.

Albert Schäfer, verantwortlich für den Bereich Vielseitigkeit in Wiesbaden, betonte am Ende der Vier-Sterne-Prüfung: „Ich bin unheimlich happy. Die Zuschauer waren wieder da, 9.000 an der Zahl, es war eine super Stimmung. Ich weiß nicht, ob man das als Reiter so bewusst erlebt, wenn man von Applaus begleitet wird, aber ich habe da immer Gänsehaut.“

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