Ikke Hüftgold über Mallorca-Tragödie: "Mich wundert das nicht"
Am Ballermann sind vier Menschen beim Einsturz eines Restaurants gestorben. Partysänger Ikke Hüftgold weiß um die Probleme der maroden Gebäude auf der Partyinsel. Auf den Balearen ist die Feiersaison seit Ende April im vollen Gange. Zahlreiche Touristen besuchen wieder die Urlaubsinsel Mallorca , viele von ihnen sind am Ballermann und kombinieren Sonne und Party. Nun überschattet ein tragischer Zwischenfall die ausgelassene Stimmung: Das Gebäude des Medusa Beach Clubs, einem Restaurant an der Playa de Palma, ist am Donnerstagabend eingestürzt und hat viele Menschen unter Trümmern begraben. Gegen 20.30 Uhr kam es zum Einsturz. Der erste Stock brach dabei sofort bis zum Keller ein, berichteten "El País" und andere Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Eine erste Überprüfung hat ergeben, dass die Überlastung des ersten Stockwerks eine mögliche Ursache für den Einsturz sei, so Feuerwehrchef García. Vier Tote – darunter zwei deutsche Frauen – und 16 Verletzte, die in Krankenhäusern behandelt werden müssen, sind nach aktuellem Stand die Folge. Das Unglück erschütterte zu später Stunde nicht nur Spanien , sondern auch Deutschland, wo die Ferieninsel besonders beliebt ist. "Ich bin geschockt" Auch Partysänger Ikke Hüftgold, der seit vielen Jahren am Ballermann auf der Bühne steht, haben nach dem Einsturz viele Nachrichten erreicht: "Ich bin geschockt, aber wundere mich auch nicht, dass so etwas passiert", sagt er t-online. Zwar müsse man das Gutachten zur Ursache des Einsturzes abwarten, doch er erzählt auch: "Es ist ein offenes Geheimnis, dass gerade auf Mallorca in den vergangenen Jahrzehnten die Regularien in Sachen Bau mit Füßen getreten wurden. Viele Bauten gingen ohne Genehmigung an den Ämtern vorbei." Das gelte auch für eine bekannte Location am Ballermann, erklärt der 47-Jährige: "Das berühmteste Bauwerk ist der Megapark, der aus diesem Grund die oberen Stockwerke nicht mehr nutzen darf." Die Kultlocation, in der viele bekannte deutsche Stars auftreten, liegt keine 15 Fußminuten vom Medusa Beach Club entfernt. "Dazu kommt, dass es viele marode Häuser rund um die Playa gibt, in die lange nicht investiert wurde. Es hat sich in den letzten Jahren zum Glück viel getan, aber jetzt sollte man besser noch mal genau hinschauen", sagt Ikke Hüftgold, der mit bürgerlichem Namen Matthias Distel heißt. Die fehlenden Baugenehmigungen und der Zustand der Immobilien sei auch für interessierte Käufer ein Problem. "Ich selbst wollte mal ein Objekt kaufen. Beim Notar stellte sich dann heraus, dass Dreiviertel des Baus nicht genehmigt war. Hätte ich trotzdem gekauft, hätte mir der Zwangsabriss gedroht." Weil Ämter nicht kontrollierten, werde eventuell bei Materialien gespart, so der Ballermannstar.