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"Ein Land, das viel zu viel in Tristesse verfällt": Nagelsmann mit Appell

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wirkte der Bundestrainer schon halbwegs gefasst, richtete einen Appell an die Gesellschaft und machte eine Kampfansage. Aus Stuttgart berichtet Noah Platschko Der Bundestrainer wirkte erschöpft, aber erstaunlich klar auf der Pressekonferenz nach der bitteren Pleite gegen Spanien. Die Pleite noch in den Kleidern, sprach der 36-Jährige diverse Themen an, von der kontroversen Handspielentscheidung über das Karriereende von Toni Kroos bis zu seiner Entscheidung, in der Startelf auf Leroy Sané und Emre Can zu setzen. Er nutzte die Bühne aber auch für einen bemerkenswerten Appell an die deutsche Gesellschaft: Nagelsmanns Appell im Wortlaut: "Wir hatten ein gutes Miteinander. Das, was man der Nationalmannschaft berechtigterweise vorgeworfen hat, dass sie ihren Job abspulen und dann nach Hause gehen, das hat man in keinem Spiel gesehen. Die Spieler haben viel investiert auf dem Platz. Ich habe die Meinung, dass wir ein Land sind, das viel zu viel in Tristesse verfällt. Stetig und ständig in Tristesse verfällt und in Schwarzmalerei. Ich glaube, wir haben es geschafft, dieses Land ein wenig aufzuwecken und schöne Momente zu bescheren. Und ich hoffe, dass die Symbiose zwischen Fußballmannschaft und Fußballfans auch in der normalen Gesellschaft stattfindet. Dass wir als Gemeinschaft mehr bewegen können, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht. Mit meinem Nachbar bin ich stärker als ohne. Ein Tick wieder 'Dinge gemeinsam machen'." Nach seinem Appell ließ er noch eine Kampfansage folgen. "Das Traurigste ist, dass eine Heim-EM in meiner Karriere nicht mehr kommt. Das tut weh. Und dass man zwei Jahre warten muss, bis man Weltmeister wird, das tut auch weh." Nagelsmann schaute in die Runde und nahm ein leichtes Raunen sowie Gelächter wahr, ehe er nachsetzte. "Die gefällt euch jetzt, die Aussage. Die Augen werden groß. Wahnsinn. Was soll ich sagen, dass wir in der Vorrunde ausscheiden? Natürlich werden wir Weltmeister. Das will jede Mannschaft, die an der Qualifikation teilnimmt."

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