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EM: England macht aus seiner größten Schwäche eine Stärke

Jahrzehntelang war England für seine Schwächen beim Elfmeterschießen bekannt. Nun scheint es so, als wird aus dieser eine Stärke. Der jüngste Erfolg der englischen Nationalmannschaft im Elfmeterschießen des EM-Viertelfinals ist offenbar kein Zufall. Die "Three Lions", wie die Engländer genannt werden, arbeiteten "seit acht Jahren an dieser Sache", sagte Geir Jordet, Sportpsychologe und Elfmeter-Experte, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Beim Sieg gegen die Schweiz habe man gesehen, "dass sie sich einem perfekten Elfmeterschießen langsam nähern". Engländer unter Southgate im Elfmeterschießen stark Einen großen Anteil daran besitzt aus Jordets Sicht Gareth Southgate, der das Duell vom Punkt akribisch vorbereitet hat. Englands Teammanager habe "eine Elfmeter-Task-Force" gegründet und nach "einem wissenschaftlichen Ansatz" gesucht. "Ich habe damals mit Chris Markham gesprochen, er hat diese Task-Force geleitet", erklärte Jordet, "und ich habe ihm gesagt, dass es vor allem auf eines ankommt: Kontrolle." Unter Southgate gewannen die Engländer drei von vier Elfmeterschießen bei den vergangenen Turnieren, inklusive der Nations League. Einzig bei der EM-Finalpleite 2021 gegen Italien mussten sich die Briten geschlagen geben. Beim jüngsten Sieg gegen die Schweiz verwandelten alle fünf englischen Schützen – darunter auch Bukayo Saka, der vor drei Jahren vergeben hatte und später rassistischen Anfeindungen ausgesetzt war. "Ich bin voller Bewunderung für ihn. Er hat damals nicht nur den entscheidenden Elfmeter verschossen, die Konsequenzen für ihn waren verheerend", sagte Jordet. Saka habe "seither intensiv an seiner Elfmeter-Routine gearbeitet". Er kenne "kaum einen Spieler, bei dem die Abläufe derart automatisiert sind, der sich auch so viel Zeit lässt vor seinem Schuss."

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