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Wer steht da eigentlich an der Seitenlinie? Real-Legende „Chendo“ im Portrait

Wer steht da eigentlich an der Seitenlinie? Real-Legende „Chendo“ im Portrait

An die jüngsten Feierlichkeiten der vergangenen Saison dürften sich die meisten Madridistas noch gut erinnern. Carlo Ancelotti wollte mit Eduardo Camavinga singen, Toni Kroos bedankte sich bei den Fans und dann knipste da noch der ein oder andere Spieler ein Siegerfoto mit einem unscheinbaren Mann. Dabei stellt sich die Frage: Wer ist der ältere Herr, der so oft an der Seitenlinie neben Ancelotti steht?

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Chendo (r.) gehört seit fast 50 Jahren zu Real Madrid – Foto: Angel Martinez/Getty Images

Der bescheidene Mann im Anzug ist der Delegierte der ersten Mannschaft und heißt Miguel Porlán Noguera (62), auch „Chendo“ genannt. Zu seinen Aufgaben zählen der Austausch mit Schiedsrichtern und Offiziellen hinsichtlich der Spielerlizenzen und Protokolle.

Unrühmliches vom Cheryshev-Gate 2015

In der Saison 2015/16 stand Chendo in seiner Funktion im Fokus, als man im Hinspiel der Copa del Rey gegen den FC Cádiz den aus der Vorsaison gelbgesperrten Denis Cheryshev einsetze. Zwar entschied Real Madrid die Partie mit 3:1 für sich, wurde aber folglich in der ersten Runde disqualifiziert. Bis heute ist unklar, wer tatsächlich für diesen Fauxpas verantwortlich gewesen ist.

Als Spieler gelang Chendo im Jahr 1982 unter Trainer Alfredo di Stefano der Aufstieg in die erste Mannschaft der Königlichen. Es sollten 497 Einsätze binnen 16 Jahren im weißen Trikot folgen, in denen der Spanier stolze 18 Titel gewann. Dabei war er unter anderem Teil der Quinta del Buitre Generation, die fünf spanische Meisterschaften in Folge feiern konnte. 1998 durfte Chendo zum Abschluss seiner erfolgreichen Karriere die lang ersehnte La Séptima in die Höhe strecken.

El caño del Chendo

Seinen Spitznamen verdankt der 26-fache spanische Nationalspieler aus Totana (bei Murcia) nach eigenen Angaben seiner Mutter, die man „Chenda“ nannte. Die Übersetzung des Namens Chendo leitet sich indirekt von „Vicente“ ab und bedeutet „der Siegreiche“. Dabei betont diese Interpretation Eigenschaften wie Erfolg und Durchsetzungsvermögen.

Der Rechtsverteidiger fiel nämlich weniger durch eine herausragende Technik oder Torgefährlichkeit auf. Vielmehr zeichnete ihn seine Arbeits- und Opferbereitschaft aus – mit einer besonderen Ausnahme: Im Europokalspiel gegen die SSC Neapel ließ Chendo in der Defensive nichts zu und tunnelte („caño“) niemand geringeres als Diego Armando Maradona. Unglücklicherweise gelang ihm dieses Kunststück, aufgrund einer Sanktion, vor leeren Bernabéu-Rängen.

Bodenständiger One-Club-Man

Während sich Nacho Fernández erst kürzlich für einen Wechsel entschieden hat, ist Chendo ein lupenreiner One-Club-Man und wer glaubte, dass er sich im Anschluss seiner aktiven Spielerkarriere von Real Madrid trennen würde, irrte sich gewaltig. Denn unmittelbar nach seinem Karriereende 1998 ersetzte er Ignacio Zico als Delegierten der ersten Mannschaft, füllt Spielberichtsbögen aus, bereitet Spielerwechsel vor und mehr. Zählt man also seine Juniorenzeit dazu, ist Chendo nun unfassbare 46 Jahre ein Teil von Real Madrid. Und kein Ende in Sicht – beliebt ist er in der Mannschaft allemal!

Nicht nur in der spanischen Hauptstadt genießt er ein hohes Ansehen, auch in seinem Heimatort Totana wurde er für seine bodenständige Art als „Sohn der Stadt“ geehrt. Chendo bleibt also auf und abseits des Platzes eine Legende. Wenn auch eine in der breiten Öffentlichkeit eher unbekannte.

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