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"Opération Trampolin"– Elfenbeinküste benennt Terrorübung zu Ehren von Baerbock

Preview Annalena Baerbock befindet sich mal wieder im Ausland, diesmal als Kontrolleurin der finanzierten Terrorbekämpfung in der Sahel-Zone. Bei der Vorführung der Ergebnisse der deutschen Ausbildungsmission vor Ort ehrte die "Akademie zur Terrorismusbekämpfung" die Außenministerin durch eine spezielle Namensgebung der präsentierten Übung.

Außenministerin Annalena Baerbock befindet sich seit Wochenbeginn auf einer Rundreise im afrikanischen Raum. So reiste sie zuerst in den Senegal und am Dienstag an die Elfenbeinküste. Dort besuchte sie als Bestandteil des vorgesehenen Programms eine Vorführung eines Anti-Terroreinsatzes im Rahmen einer Übung bei der "Akademie Terrorismusbekämpfung". Ein ZDF-Beitrag präsentiert den Zuschauern die besondere Ehrung für die deutsche Außenministerin. Die Übung wurde "Opération Trampoline" benannt. Der "Codename ist eine Anspielung auf den Sport, den Annalena Baerbock früher betrieben hat", so die Süddeutsche Zeitung.

Im Dezember des Vorjahres informierte die Bundesregierung auf der Webseite über steuerfinanzierte Gründe logistischer Hilfestellungen im fernen Afrika. So heißt es:

"Westafrikanische Staaten beim Kampf gegen Terrorismus unterstützen – Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Ausbildungsmission von Polizeikräften im Rahmen einer EU-Mission in westafrikanischen Staaten beschlossen. Die Sicherheitskräfte in Benin, Togo, Ghana und der Elfenbeinküste sollen im Kampf gegen den Terrorismus unterstützt werden."

Eingesetzt wurden die deutschen Beamten demnach unter anderem in einer "Akademie Terrorismusbekämpfung" (Académie internationale de lutte contre le terrorisme, AILCT). Am 16. Juli heißt es beim Deutschlandfunk, dass die Außenministerin bei ihrer Kontrollvisite "die herrschenden Militärs in mehreren Sahelstaaten zu einem besseren Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen" hätte. Um die deutsche Politikerin etwas zu beruhigen, umfasste das Tagesprogramm unter anderem einen Besuch in einem Trainingslager für kommende Terrorismusbekämpfer. Das ZDF präsentierte am Abend folgende Anekdote von der Terrorübung:

"Ein Knall, ein Schrei, ein paar Schüsse und das Dorf ist befreit (…) 'Opération Trampolin' haben die Ausbilder die Übung genannt, zu Ehren des Gastes aus Deutschland, der höflich beeindruckt ist."

Ein mitreisender Autor der Süddeutschen Zeitung erklärt den Lesern detaillierter:

"Zwei Explosionen hallen durch das Dorf; die Terroristen versuchen, sich in die Luft zu sprengen. Sie werden getötet, ihre Bombenwerkstatt ausgehoben. Opération Trampoline: erfolgreich abgeschlossen. Der Codename ist eine Anspielung auf den Sport, den Annalena Baerbock früher betrieben hat. Die Bundesaußenministerin verfolgt die Übung von einem Beobachtungsstand aus zwei übereinandergestapelten Schiffscontainern."

Das Ausbildungszentrum befindet sich demnach in Jacqueville, "35 Kilometer außerhalb von Abidjan, Regierungssitz und mit etwa sechs Millionen Einwohnern die größte Stadt der Elfenbeinküste". 

Das Social-Media-Team des Auswärtigen Amts befand die Ehrung bis dato für nicht erwähnenswert. Ein weiteres Video von der "Simulation" zu Ehren der Außenministerin, präsentiert von dem ZDF-Mitarbeiter Andreas Kynast:

Baerbock berichtete erst jüngst erneut von ihrer zurückliegenden Begeisterung für den Trampolin-Sport, als mögliche wirksame Vorbereitung ihres gegenwärtigen Berufes. Bei einem Interview unter Bürgerbeteiligung erklärte sie:

"Aber vor allem war ich ja da – in ihrer Heimat – beim Trampolinverein (…) Ich glaub' halt Sport, nicht nur mit Blick auf ländliche Räume, Frage von Demokratiebildung, sondern Sport lehrt einen so vieles, auch das Amt der Außenministerin (…) Da geht es hoch und runter, das hat mich sehr gut darauf vorbereitet, dass es nicht nur im Leben, sondern auch im politischen Leben mal abgehen kann."

Sie wäre daher im Besitz der "Sportlermentalität", "ich hatte da mal einen Trümmerbruch", daher sei man auch "mal gefrustet und dann ist aber die Frage beim nächsten Mal, noch härter trainieren und noch mehr Leidenschaft zeigen, anstatt aufzugeben und den Kopf in den Sand zu stecken", so die Grünen Politikerin zu Gast in Hannover bei der Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) am 26. Juni. In ihrem Beruf sei es in Wahlkampfzeiten oder in der praktizierten Außenpolitik alles "eine Frage der Abwägung".

Nach dem Treffen mit Präsident Ouattara in Abidjan, dem Regierungssitz der Elfenbeinküste, teilte Baerbock den Journalisten mit: "Der Weg müsse auf Frieden gebaut sein statt auf Militär und Gewalt". Zudem forderte die Außenministerin laut der ARD-Tagesschau, dass "alles" dafür getan werden müsse, "dass nicht weitere Demokratien in der Region destabilisiert werden". 

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