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Jemen: Großbrand an Hafen Hudaida – Israel führt Vergeltungsschlag durch

Nach einem Drohnen-Angriff der Huthi auf Tel Aviv schlägt Israel zurück. Die Lage könnte weiter eskalieren. Israel hatte nach dem tödlichen Drohnenangriff aus dem Jemen mit Vergeltung gedroht. Nun ist sie erfolgt. Ein wichtiger Hafen im Jemen steht in Flammen. Und nun drohen die Huthi-Rebellen mit Vergeltung. Der Oberste Politische Rat sprach in einer ersten Reaktion von einer "wirksamen Antwort". Die Sorgen vor einer Eskalation in der Region wachsen. Auch die Erzfeinde Iran und Israel äußerten sich zu dem Angriff: Israels "gefährliches Abenteurertum" könne einen regionalen Krieg auslösen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanaani, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach vom Abwehrkampf gegen Irans "Terrorachse". Die "wirksame Antwort" der Huthi sah folgendermaßen aus: In der südisraelischen Stadt Eilat heulten am Sonntagmorgen die Luftschutzsirenen. Die Einwohner rannten in die Schutzräume, berichtet das israelische Militär. Israels Raketenabwehr hatte nach Militärangaben eine Boden-Boden-Rakete abgefangen, die sich vom Jemen aus Israel genähert habe. Das Geschoss sei jedoch nicht in israelisches Gebiet eingedrungen. Berichte über Opfer gab es nicht. Die am nördlichen Roten Meer gelegene Stadt wird immer wieder von den Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Israels Armee griff Hafen von Hudaida an Einen Tag nach dem tödlichen Drohnenangriff in Tel Aviv hatte Israels Militär am Samstag nach eigener Darstellung mit einem direkten Gegenschlag im Jemen reagiert. "Israelische Kampfflugzeuge haben militärische Ziele des Huthi-Terrorregimes im Hafen von Hudaida angegriffen", teilte das Militär auf seinem Telegram-Kanal mit. Es sei die Antwort "auf Hunderte Attacken der letzten Monate auf Israel" gewesen. Angaben zu Toten oder Verletzten macht das Militär in solchen Fällen nicht. Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam sprach von einem israelischen Angriff gegen "zivile Einrichtungen" im Jemen. Ziele seien Öl- und Stromanlagen gewesen. Nasruddin Amir, ein Sprecher der Huthi-Medienbehörde, sagte, an dem wichtigen Hafen sei ein Feuer ausgebrochen. Bei dem israelischen Luftangriff sind nach jemenitischen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Wie der Huthi-nahe Fernsehsender Al-Masirah in der Nacht unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde berichtete, wurden 87 Menschen verletzt. Kampfflugzeuge hatten nach Angaben der israelischen Armee in dem wichtigen Hafen militärische Ziele der Huthi angegriffen. Auf Bildern waren gewaltige Brände zu sehen. Hafen von wichtiger Bedeutung Auf Bildern in sozialen Medien war ein Großbrand am Hafen zu sehen, mit hohen Flammen und einer dunklen Rauchsäule am Himmel. Dem von Saudi-Arabien finanzierten Nachrichtenkanal Al-Arabija zufolge waren an dem Angriff zwölf israelische Flugzeuge beteiligt, darunter auch Kampfjets des Typs F-35. Der Hafen am Roten Meer ist von strategisch wichtiger Bedeutung. Im Jemen tobt seit Jahren ein Bürgerkrieg und eine schwere humanitäre Krise, in der etwa 80 Prozent der Bevölkerung auf Hilfe angewiesen sind. Israel hatte Vergeltung angekündigt Am Freitag waren beim Einschlag einer Kampfdrohne im Zentrum von Tel Aviv ein Mann getötet und mindestens acht weitere Menschen verletzt worden. Die mit Sprengstoff beladene Drohne schlug in ein Wohnhaus ein, wie der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Online-Plattform X mitteilte. Nach Angaben der Armee kam die Langstreckendrohne aus dem Jemen. Die Huthi-Miliz sprach vom Angriff auf ein "wichtiges Ziel" in Tel Aviv. Israels Verteidigungsminister Joav Galant kündigte Vergeltung an. UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich "zutiefst besorgt über die Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region". Er rief "zur äußersten Zurückhaltung" auf. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach derweil mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant über Israels Antwort auf den Drohnenangriff der Huthi-Miliz in Tel Aviv, wie ein Sprecher des Pentagon in der Nacht mitteilte. Israels Schlag sei auf monatelange Angriffe der Huthi gegen den Staat Israel hin erfolgt. Austin bekräftigte "das eiserne Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Sicherheit Israels und zum Recht Israels auf Selbstverteidigung". Huthi-Rebellen bereiten sich auf "langen Krieg" vor Der Militärsprecher der Huthi-Miliz im Jemen, Jahja Sari, sagte unterdessen, man bereite sich auf einen "langen Krieg" mit Israel vor. Die Miliz greift seit Monaten Handelsschiffe in der Region an, die angeblich Bezug zu Israel haben. Sie handelt nach eigener Darstellung aus Solidarität mit den Palästinensern im Gaza-Krieg. Sie hatte auch Ziele in Israel attackiert. Die meisten Geschosse wurden abgewehrt. Der Iran finanziere, bewaffne und lenke die terroristischen Aktivitäten der Huthi, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Im Jemen tobt seit Jahren ein Bürgerkrieg. Zudem herrscht eine schwere humanitäre Krise, in der etwa 80 Prozent der Bevölkerung auf irgendeine Form von Hilfe angewiesen sind. Über den strategisch wichtigen Hafen von Hudaida am Roten Meer kommen nach UN-Angaben etwa 70 Prozent aller Importe und 80 Prozent aller humanitären Hilfsgüter in das Land.

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