World News in German

Mike Pence: Ex-Trump-Vertrauter sorgt mit Tweet für Empörung

Einst war Mike Pence glühender Trump-Anhänger. Nun empört der Ex-Vizepräsident der USA einige Anhänger der republikanischen Partei mit einem harmlosen Tweet. Mike Pence galt mal als erzkonservativer Hardliner. Auch deshalb wählte ihn Donald Trump als seinen running mate im Wahlkampf 2016. Aber das ist lange her. Inzwischen hat sich die Partei unter Trump so weit nach rechts verschoben, dass Pence schon fast moderat wirkt. Das bekam der evangelikale Abtreibungsgegner nun nach einem eigentlich harmlosen Tweet zu spüren, den er nach dem Rücktritt des amtierenden Präsidenten abgesetzt hatte. Pence dankte Joe Biden bei X für die Entscheidung, nicht erneut für das Weiße Haus kandidieren zu wollen. "Präsident Biden hat die richtige Entscheidung für unser Land getroffen", schrieb der ehemalige Trumpist. "Und ich danke ihm, dass er die Interessen unserer Nation über seine eigenen stellt." Eigentlich gehört ein solcher Post zu den guten Gepflogenheiten unter Demokraten, auch wenn Pence und Biden nicht derselben Partei angehören. Doch mit den demokratischen Gepflogenheiten ist das unter Donald Trump so eine Sache. Dessen Unterstützer bekamen sich gar nicht mehr ein, ob Pences kurzem Statement. Das ging in Windeseile viral und wurde bis Montagnachmittag von weit mehr als drei Millionen Menschen gesehen. "Hat das etwa ein Demokrat geschrieben?", fragte der konservative Kommentator Rogan O'Handley. Trump-Anhänger Gunther Eagleman schrieb: "Du solltest dich einfach raushalten Mike, es interessiert uns einen Schei..., was du denkst." Der konservative Influencer Joey Mannarino meinte: "Genau deswegen halten wir dich für einen Verräter, Mike. Verp... dich!". Und Alexander Sheppard, der wegen seiner Beteiligung am Kapitolsturm vom 6. Januar 2021 verurteilt wurde, stieß ins gleiche Horn: "Danke für deine zwei Cents, Verräter". Pence: "Kann Trump nicht guten Gewissens unterstützen" Pence, der Trump bis 2020 als Vizepräsident diente, hatte sich nach der Wahl im November desselben Jahres geweigert, die Abstimmung zu annullieren – obwohl es Versuche des Trump-Lagers gegeben haben soll, genau das zu tun. Doch Pence blieb standhaft und erkannte das Ergebnis der Wahl an. Joe Biden wurde daraufhin Präsident. Das nehmen ihm die Trump-Anhänger bis heute übel. Trump hält bis heute in seinen Reden an der Mär von der "gestohlenen Wahl" fest, und mit ihm seiner Anhänger. Dass der 65-jährige Pence dem demokratischen Präsidenten Biden nun die Hand ausstreckt, er zudem sogar zu einer Versöhnung der beiden zerstrittenen politischen Lager aufruft, bringt offenbar einige Republikaner auf die Palme. So hatte Pence in dem X-Post auch geschrieben, dass nach dem Attentat auf Trump und dem Rückzug Bidens "die Zeit für die Anführer der beiden politischen Parteien gekommen sei, um Ruhe auszustrahlen und eine Botschaft der Stärke an Freunde und Feinde Amerikas zu senden". Doch offenbar werden solche versöhnlichen Töne derzeit in den USA nicht überall gern gehört. Auf die Frage, ob er den Ex-Präsidenten Trump im Wahlkampf unterstützen werde, gab Pence ebenfalls eine klare Antwort. "Es sollte niemanden überraschen, dass ich Präsident Trump dieses Jahr nicht unterstütze. Ich habe ja schon häufiger klargestellt, dass es eine ganze Reihe Differenzen in verschiedenen Bereichen zwischen Trump und mir gibt. Donald Trump propagiert gerade eine Agenda, die vielem zuwiderläuft, was wir in den vier Jahren gemeinsam erreicht haben. Daher kann ich ihn nicht guten Gewissens unterstützen", sagte Pence beim Sender Fox News.

Читайте на 123ru.net