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Wegen Trump-Attentat: Chefin des Secret Service laut Medienbericht zurückgetreten

Preview Der Einsatz des Secret Service bei der Wahlkampfveranstaltung, bei der ein Attentäter auf Donald Trump schoss, wird von vielen Experten als katastrophal betrachtet. Nun musste die Chefin des Secret Service doch noch die Konsequenz ziehen und ihren Hut nehmen.

Der US-Nachrichtensender ABC News meldet unter Berufung auf zwei "mit der Sache vertraute Quellen" den Rücktritt von Secret Service-Chefin Kimberley Cheatle.

Sie war nach dem Attentatsversuch auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in Butler, Pennsylvania am 13. Juli, schwer kritisiert worden.

Cheatle war von US-Präsident Joe Biden von ihrem Posten als Sicherheitschefin bei PepsiCo an die Spitze des Secret Service geholt worden. Obwohl sie vor dieser Position 27 Jahre im Secret Service gedient hatte und daher mit allen Protokollen und Erfahrungswerten vertraut war, häuften sich in Butler, aber auch in der Reaktion danach, die Fehler. So kritisierten Experten, dass das Dach, von dem aus der Schütze auf Donald Trump gezielt hatte, nicht besetzt worden war, obwohl es mit einer Entfernung von 150 Metern in der Reichweite handelsüblicher legaler Langwaffen lag und dass auf mehrere Warnungen von Besuchern über eine verdächtige Person nicht reagiert worden war.

Donald Trump überlebte den Anschlag durch reines Glück – eine spontane Kopfbewegung ließ die Kugel ihr Ziel verfehlen, und Trump wurde nur am Ohr verletzt. Ein Besucher der Wahlkundgebung kam allerdings durch einen weiteren Schuss ums Leben.

Nach dem Anschlag verstrickte sich Cheatle in ihren öffentlichen Reaktionen in Widersprüche. So erklärte sie, das Dach sei nicht besetzt gewesen, weil die Neigung zu stark gewesen sei, obwohl die Dächer, auf denen die Scharfschützen des Secret Service platziert waren, deutlich stärker geneigt waren. Dann sagte sie am Tag nach dem Anschlag, es habe keine Anfragen nach zusätzlichem Schutz für Donald Trump gegeben, musste aber später eingestehen, dass es sie doch gab.

Letztlich ausschlaggebend für ihren Rücktritt dürfte allerdings ihr Auftritt vor dem US-Kongress am Montag gewesen sein. In einer zweieinhalbstündigen Befragung, in der auch von  mehreren demokratischen Abgeordneten sehr direkte und scharfe Fragen kamen, hatte sie nur Ausflüchte und Nichtwissen zu bieten. Selbst auf die Frage, wie viele Patronenhülsen beim Attentäter gefunden worden seien, gab sie keine Antwort, und verwies auf die laufende Untersuchung des FBI, die in sechzig Tagen abgeschlossen sein solle.

Bei dieser Befragung ergab sich, dass keine Aufzeichnungen über die Kommunikation zwischen dem Secret Service und den anwesenden Vertretern der Staats- sowie der örtlichen Polizei existieren, und dass wohl bisher keinerlei interne Untersuchung des Secret Service selbst stattgefunden hat – ein Schritt, der in einer solchen Behörde zum selbstverständlichen Ablauf eines Einsatzes gehört. Einer der Fragen stellenden Abgeordneten empfahl ihr nach ihrer Nichtantwort, sie solle besser wieder Doritos bewachen gehen.

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