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Nach Heizungsgesetz: Geschäft mit Wärmepumpen bricht ein

Das Heizungsgesetz sollte eigentlich dazu führen, dass künftig klimafreundlicher geheizt wird. Wärmepumpen sollen dabei eine zentrale Rolle spielen. Die aktuelle Entwicklung wirft Fragen auf. In der ersten Hälfte des Jahres sind deutlich weniger Wärmepumpen verkauft worden als im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mit. Demnach seien 90.000 Pumpen verkauft worden, was einem Minus von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Verband rechnet bis zum Jahresende mit einem Absatz von maximal 200.000 Wärmepumpen. Eigentlich sollte das zum Jahresbeginn in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) das Heizen in Deutschland langfristig klimafreundlicher gestalten und zudem Verbraucher vor Preissprüngen bei Öl und Gas schützen, wenn die CO2-Bepreisung steigt. Für selbstnutzende Eigentümer gibt es sogar einen Geschwindigkeits-Bonus für den frühzeitigen Austausch alter fossiler Heizungen. Der Hauptgeschäftsführer des BDH, Markus Staudt, geht von mangelnder Planungssicherheit aus: "Wir sehen, dass sich der Markt nach der starken Nachfrage im Jahr 2023 deutlich abgekühlt hat." Die kommunale Wärmeplanung, die Städte in den nächsten Jahren vorlegen müssen, bringe Unklarheit mit sich. "In dieser unübersichtlichen Gemengelage schieben die Menschen die Heizungsmodernisierung eher auf." Verkäufer sind pessimistisch Insgesamt verkauften Hersteller 43 Prozent weniger Heizungssysteme im ersten Halbjahr als im selben Zeitraum im Jahr 2023. Darunter fielen nicht nur Wärmepumpen, sondern unter anderem auch Brennwertheizungen oder Pelletheizungen. Eine Konjunkturumfrage der BDH kommt zu dem vorübergehendem Ergebnis, dass Hersteller die Marktentwicklung verschiedener Produkte überwiegend pessimistisch einschätzen. Der Verband erhofft sich laut Mitteilung, dass weiter positive Impulse zur Wärmewende, beispielsweise durch eine Ausweitung der Förderung geschaffen werden. Die zentrale Stellschraube zur Marktbelebung bleibe für den BDH jedoch, das Vertrauen der Verbraucher in die Heizungsmodernisierung zu stärken. Es gebe eine attraktive Förderung, sämtliche technischen Lösungen seien verfügbar und das Fachhandwerk habe Kapazitäten. "Das sind gute Bedingungen, um jetzt in die Heizungsmodernisierung zu investieren", gab Staudt bekannt.

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