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JD Vance: Brisante E-Mails von Trump Vize enthüllen seinen Sinneswandel

Der Vizekandidat von Donald Trump, J. D. Vance, ist bei den Republikanern umstritten. Jetzt sind E-Mails aufgetaucht, die ihn noch weiter ins Abseits stellen könnten. Donald Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J. D. Vance gilt als erzkonservativer Republikaner, doch das war nicht immer so. Wie von der "New York Times" veröffentlichte Auszüge aus privaten E-Mails belegen, hatte der heute 39-Jährige noch vor einigen Jahren ganz andere politische Überzeugungen. Die E-Mails stammen aus Unterhaltungen, die Vance zwischen 2014 und 2017, mit der transgender Anwältin Sofia Nelson, geführt hat. Beide studierten zu dem Zeitpunkt an der Yale Universität Jura. Brisant sind die E-Mails nicht nur, weil Vance – der Jahre später als Senator ein Gesetz durchbringen wollte, das Ärzte, die Geschlechtsangleichungen durchführen, mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft – zu dieser Zeit offensichtlich ein freundschaftliches Verhältnis zu einer trans Person pflegte, sondern auch wegen ihres Inhalts. "Ich kann mir vorstellen, wie es schwarzen Jungen geht" So schrieb Vance 2014 in einer E-Mail, in der es um einen durch einen Polizisten getöteten schwarzen Jugendlichen ging: "Ich hasse die Polizei." Weiter schrieb er: "Wenn ich sehe, wie viele negative Erfahrungen ich selbst mit der Polizei gemacht habe, kann ich mir vorstellen, wie es schwarzen Jungen geht." Neun Jahre später gab sich Vance, zu dem Zeitpunkt republikanischer Senator für den Bundesstaat Ohios, als großer Verteidiger der Polizei. In der Begründung für ein von ihm eingebrachtes Gesetzesvorhaben zum Schutz von Polizeikräften schreibt er: "Ich bin stolz darauf, die Blauen (US-amerikanischer Ausdruck für Polizisten, in Anspielung auf die Farbe der Uniform, Anm. d. Red.) zu unterstützen, und ich ermutige alle meine amerikanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Gleiche zu tun." Vom Clinton-Unterstützer zu Trumps Vize Einen noch größeren Sinneswandel scheint Vance in Bezug auf Trump selbst vollzogen zu haben. Schon vor Veröffentlichung der E-Mails war bekannt, dass Vance keine besonders hohe Meinung von Trump hatte, als dieser zum ersten Mal das Amt des Präsidenten anstrebte. So erklärte Vance 2015 in einem Interview, er sei ein "Niemals Trump-Typ". Doch die E-Mails zeigen, wie tief die Abneigung gegen den Mann ging, an dessen Seite er heute kandidiert. So schrieb er 2015 in einer E-Mail: "Er ist einfach ein schlechter Mann. Eine moralisch verwerfliche Person", und kündigte an, dessen Konkurrentin Hillary Clinton unterstützen zu wollen. Auch machte er sich in anderen E-Mails darüber Sorgen, was eine Präsidentschaft Trumps für schwarze und muslimische Menschen bedeuten könnte. Einwanderer werden Geschlechtsumwandlungen unterzogen Heute klingt das bei Vance anders. In der Rede, die er anlässlich seiner Nominierung zum Vizepräsidenten hielt, nannte er Trump "die letzte Hoffnung für Amerika", dieser habe "die beste Wirtschaft der Geschichte für die Arbeiter" geschaffen. Die Demokraten hingegen hätten das Land in den vergangenen Jahren mit illegalen Einwanderern überschwemmt. In einem Interview mit dem rechten Talkshow-Moderator Tucker Carlson erklärte Vance 2022, die Demokraten würden illegale Einwanderer auf Steuerkosten einer Geschlechtsumwandlung unterziehen. Warum sie das tun sollten, ließ Vance offen. Noch 2015 schrieb er an seine Freundin Sofia Nelson zu solchen Verschwörungserzählungen: "Ich bin über Trumps Rhetorik entsetzt. Ich habe schon immer geglaubt, dass die Leute an verrückte Scheiße glauben. Und es hat immer Demagogen gegeben, die bereit sind, Leute auszunutzen, die verrückte Scheiße glauben." Vance in Partei kritisch gesehen Kurz nach seiner Nominierung innerhalb der republikanischen Partei Stimmen laut, Vance sei eine schlechte Wahl als Vizepräsident. Es gibt zudem Medienberichte, die nahelegen, dass Trump seine Wahl zu bereuen scheint. Lesen Sie hier mehr dazu . Vance selbst versucht, die Bedeutung der E-Mails herunterzuspielen. Auf eine Anfrage der "New York Times" erklärte ein Sprecher, dass Trump über die ehemaligen Ansichten seine Vizepräsidentschaftskandidaten informiert sei und Vance ihm seine Gründe für seinen Sinneswandel dargelegt habe. Trotzdem dürften die jetzt veröffentlichten E-Mails wohl nicht dazu beitragen, seine parteiinternen Kritiker zum Schweigen zu bringen.

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