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Olympia Paris 2024: War Pidcocks finales Überholmanöver fair?

Selten zuvor endete ein olympisches Mountainbikerennen derart dramatisch wie jenes der Herren in Paris 2024: Tom Pidcock sicherte sich auf den letzten Metern die Goldmedaille dank eines engen Überholmanövers gegen Victor Koretzky. War dieses Manöver von Pidcock im Rahmen des Erlaubten?

Olympia Paris 2024: War Pidcocks finales Überholmanöver fair?

Selten zuvor endete ein olympisches Mountainbikerennen derart dramatisch wie jenes der Herren in Paris 2024: Tom Pidcock sicherte sich auf den letzten Metern die Goldmedaille am Élancourt Hill dank eines engen Überholmanövers gegen Silbermedaillengewinner Victor Koretzky. Die große Frage, die alle Beteiligten unmittelbar bewegte: War dieses Manöver von Pidcock im Rahmen des Erlaubten, hätte der Brite hinter Koretzky bleiben sollen und ein Duell auf der Zielgeraden in Kauf nehmen müssen?

Es war ein packendes Spektakel, dass die weltbesten Mountainbiker beim großen Highlight des Jahres 2024, den Olympischen Spielen, darboten: Beste Bedingungen, tausende enthusiastische Fans vor Ort und ein bis zuletzt äußerst packender Rennverlauf waren die Zutaten eines ereignisreichen Mountainbikenachmittags.

Das Ergebnis und einen ausführlichen Rennbericht über das gesamte Herrenrennen: Olympia 2024 Mountainbike Cross-Country-Rennen Herren

Ganz besonders wurde am Ende des Herrenrennens über eine Szene diskutiert, die den Kampf der beiden Hauptprotagonisten des Rennens, Tom Pidcock und Victor Koretzky, entscheidend beeinflusste: Im letzten Singletrail-Abschnitt vor dem Ziel – ausschließlich die Zielgerade noch ausstehend – überholte Tom Pidcock in einer Kurve den in Führung liegenden Koretzky. Dabei nutzte Pidcock die Innenlinie, die eine Trennung des Trailabschnittes durch einen Baum erlaubte, während Koretzky die Außenlinie wählte und somit den besseren Kurvenradius nutzen wollte. Pidcock kam wenige Zentimeter vor Koretzky in die Kurve, ein Körperkontakt war jedoch aufgrund der Enge der Situation nicht zu vermeiden.

Victor Koretzky blieb infolge dieser Situation an Tom Pidcock leicht hängen und geriet mit seinem Rad außer Balance. Der Franzose rutschte leicht weg und schien kurz davor, in einen angrenzenden Baum zu stürzen. Ein abruptes Bremsmanöver verhinderte diesen Worst-Case für den Franzosen, doch eine unmittelbar entstehende Lücke zu Pidcock entschied damit den Kampf um die Goldmedaille. Pidcock zog auf und davon, Koretzky konnte auf den verbleibenden Metern lediglich noch die Silbermedaille verteidigen.

War der Überholvorgang von Pidcock regelkonform?

Auch wenn die französischen Fans es anders sehen wollten und Tom Pidcock beim Zieleinlauf mit entsprechenden Buh-Rufen empfingen, war das Überholmanöver nicht Grund genug für die verantwortlichen Rennkomissäre vor Ort, eine Bestrafung Pidcocks in Betracht zu ziehen. Wesentlicher Beweis dafür ist die Tatsache, dass das Ergebnis nach dem Zieleinlauf Bestand hat und Pidcock wenige Minuten nach dem Rennen die Goldmedaille als Olympiasieger überstreifen durfte.

Auch die deutsche Olympiasiegerin Sabine Spitz, TV-Co-Kommentatorin bei Eurosport unterstützte diese Entscheidung: „Aus meiner Sicht war der Überholvorgang fair, Tom Pidcock hat die innere Linie genutzt und Victor Koretzky musste einen Tritt auslassen. Es war nicht der Fall, dass Tom Pidcock ihm in die Linie hineingefahren ist.“

Tom Pidcock entschuldigte sich im Siegerinterview im Ziel für sein Manöver, räumte aber auch ein, dass enge Positionskämpfe im Sport dazugehören würden. „Rennfahren ist immer eng – das habe ich schon immer so beherzigt und die Olympischen Spiele sind da keine Ausnahme. Es tut mir leid für Victor, die Unterstützung der französischen Fans war fantastisch – aber es sind eben die Olympischen Spiele, da geht man ‚All in‘.“

Was denkt ihr über den Überholvorgang von Tom Pidcock?


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