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Großbritannien nicht mehr unter zehn größten Industriewirtschaften – Russland und Mexiko rücken vor

Preview Großbritannien gehört nicht mehr zu den zehn größten Wirtschaften der Welt gemäß der Leistung der verarbeitenden Industrie, heißt es aus einer Analyse der Herstellerorganisation Make UK. Nun belegt das Königreich den 12. Platz, während Russland und Mexiko in die Top 10 ziehen.

Großbritannien hat zum ersten Mal die Top 10 der führenden Industrieländer der Welt verlassen. Dies berichtete am Montag die Zeitung The Times unter Berufung auf eine Analyse der Herstellerorganisation Make UK. Die Länder auf der Liste werden gemäß der Leistung der verarbeitenden Industrie eingeordnet. Demnach fiel das Land im jüngsten Rating für das Jahr 2022 auf den zwölften Platz. Ein Jahr zuvor befand sich Großbritannien auf dem achten Platz auf derselben Liste.

Es wurde darauf hingewiesen, dass Großbritannien von Russland und Mexiko überholt worden sei. Die Länder stiegen auf den achten beziehungsweise siebten Platz. Russlands Wachstum führte Make UK auf die Aufstockung der Rüstungsproduktion auf sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zurück, während Mexiko Vorteile aus den zunehmenden Investitionen aus China zog. China selbst führt auf der Liste, die USA folgen auf dem zweiten Platz.

Das verarbeitende Gewerbe sorgt für 217 Milliarden Pfund des britischen BIP und stellt etwa 2,6 Millionen Arbeitsplätze zur Verfügung, betonte The Times. Make UK warnte hierbei, dass die Wirtschaft eine "langfristige Industriestrategie" bräuchte, um die Branche zu unterstützen. Es sei nicht so, dass die britische Industrie einen Untergang erlebe, sondern dass es von spezifischen Faktoren und Entwicklungen beeinflusst würde, die das Profil der globalen Wirtschaft derzeit neu gestalten sollen.

Die Branche stellte die vorherige Regierung des Landes unter Kritik wegen ihrer folgewidrigen Entscheidungen, während Make UK zu einer Änderung der Weichenstellung aufforderte. Im Mai hatte Stephen Phipson, der Vorstandsvorsitzende der Organisation, das Fehlen einer Industriestrategie als Achillesferse des Landes beschrieben. Jede Großwirtschaft, von Deutschland über China bis zu den USA, habe einen langfristigen nationalen Plan für die verarbeitende Branche, wodurch die Wichtigkeit der Industriebasis für den Erfolg der ganzen Wirtschaft betont werde. Das Vereinigte Königreich sei das einzige ohne eine solche Strategie. Weiter zitierte The Times damals Phipson wie folgt:

"Wir können nicht ständig von einer Initiative zur nächsten wechseln, ohne diese in den Kontext eines langfristigen, umfassenderen Plans zu stellen, der von Konsens geprägt und unabhängig überwacht wird."

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