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Triathlon: Athlet bereitet sich ungewöhnlich auf Sprung in die Seine vor

Die olympischen Triathleten bereiteten sich unterschiedlich auf den Wettbewerb im schmutzigen Wasser der Seine vor. Ein Amerikaner wählte eine eher bizarre Methode. Die Wasserqualität der Seine hat den Organisatoren schon mehrfach Kopfzerbrechen bereitet. Zuletzt war unklar, ob die Werte im Pariser Fluss überhaupt einen Wettbewerb im Triathlon zulassen. Nach neuen Messungen kam dann Entwarnung, auch wenn manche Sportler dennoch Bedenken hatten. "Lieber Triathlon unter diesen Bedingungen als einen Duathlon", sagte der deutsche Bundestrainer Thomas Möller nach den Einzelrennen der Männer und Frauen: "Die Wasserwerte waren in Ordnung, die Grenzwerte sind eingehalten worden. Ich gehe nicht davon aus, dass wir demnächst Rückmeldung von Athleten mit Magen-Darm-Problemen bekommen. Wenn doch, wäre das nicht in Ordnung." Damit er gar nicht erst krank wird, hatte der amerikanische Triathlet Seth Rider sich auf ganz besondere Art und Weise vorbereitet. Wie er der amerikanischen Zeitung "USA Today" sagte, habe er sich dem Bakterium E.coli ausgesetzt – im täglichen Leben. Einige Stämme des Bakteriums gelten als Verursacher von Durchfallerkrankungen und sind unter anderem in verschmutzten Gewässern zu finden, aber auch auf Toiletten. Andere, gutartige Stämme, finden sich im menschlichen Körper. Toleranz gegen Bakterien aufbauen Der 27-jährige Sportler entwickelte seine eigene Methode der Vorbeugung. "Es sind kleine Dinge, den Tag über. Wie sich nicht die Hände zu waschen, wenn man auf der Toilette war, und so was", sagte er. Gemeinhin wird empfohlen, zur Vorbeugung einer Darminfektion sich nach einem Toilettengang die Hände gründlich zu waschen. Rider wollte mit seiner Methode offensichtlich eine Toleranz aufbauen. Andere seiner Teamkollegen setzten auf eher herkömmliche Methoden. Die 33-jährige Amerikanerin Taylor sagte, dass sie die Einnahme von Probiotika erhöht hat – lebende Bakterien und Hefen, die zu einer guten Darmgesundheit beitragen können und "uns helfen, jede Art von Krankheit zu überstehen, die uns begegnet". Teamkollege Morgan Pearson sagte, er habe gehört, dass der Verzehr von vielen Kohlenhydraten die Antwort auf einen schmutzigen Fluss sein könnte. Strömung war größerer Störfaktor Bei den Wettbewerben am Freitag habe laut dem deutschen Bundestrainer eher die Strömung die Athleten gestört. Die deutschen Triathleten haben in ihrem um einen Tag verlegten Olympiarennen eine Medaille erwartungsgemäß klar verpasst. Durch das nicht mehr ganz so schmutzige Wasser der Seine und die abgetrockneten Pariser Straßen kam Tim Hellwig als bester Athlet der Deutschen Triathlon Union auf Rang 18. Auf der olympischen Distanz von 1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen fehlten vor der malerischen Kulisse des Eiffelturms satte 1:46 Minuten für die erste deutsche Medaille seit 16 Jahren. Am 5. August ist noch die Mixed-Staffel der Triathleten geplant, ehe am 8. und 9. August die Freiwasserschwimmer um Florian Wellbrock und Leonie Beck in den Fluss sollen.

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