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Depot-Insolvenz: Gutscheinverkauf und Retouren gestoppt

Depot steckt in der Krise. Steigende Preise und Kaufzurückhaltung machen dem Unternehmen zu schaffen. Jetzt bekommen die Kunden die Folgen zu spüren. Der Deko- und Einrichtungshändler Depot ist eine bekannte Marke in vielen Innenstädten. Doch die Geschäfte laufen seit einigen Monaten nicht mehr rund. Die Handelskette aus dem unterfränkischen Niedernberg mit ihren rund 300 Geschäften und Filialen rutschte in die roten Zahlen und musste Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Aschaffenburg hat den Antrag auf Insolvenz in Eigenregie bewilligt. Das Einzelhandelsunternehmen namens Gries Deco Company GmbH schlüpft unter ein Schutzschirmverfahren, um sich vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen. Zu den Gläubigern gehören aber nicht nur Zulieferer, Vermieter oder die Finanzämter, sondern auch Kundinnen und Kunden, die im Geschäft oder im Onlineshop Waren gekauft haben und nun retournieren wollen. Andere haben einen Gutschein erworben oder geschenkt bekommen und möchten diesen einlösen. Aktuell kein Gutscheinverkauf und -einlösen möglich Wegen der Insolvenz in Eigenverwaltung können bei Depot derzeit weder Gutscheine gekauft noch eingelöst werden. Das berichtet die "Augsburger Allgemeine". Dies geht auch aus einer Meldung im Onlineshop des Unternehmens hervor. Auch in den stationären Geschäften können derzeit keine Gutscheine eingelöst werden. Geschäft geht pleite: Was passiert mit meinem Gutschein? Ist über das Vermögen des Händlers, der Ihnen einen Gutschein ausgestellt hat, das Insolvenzverfahren eröffnet worden, können Sie Ihre Forderungen aus dem Gutschein nur noch zur Insolvenztabelle anmelden. Das bedeutet: Ausgegebene Gutscheine verfallen zwar nicht automatisch, aber sie dürfen vom insolventen Unternehmen nicht mehr angenommen werden. Kunden, die noch einen Depot-Gutschein haben, werden damit zum Gläubiger. Sie können Ihre Forderung aus dem Gutschein zwar beim zuständigen Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren anmelden. Aber die Aussichten, den vollen Wert des Gutscheins zu erhalten, sind laut Verbraucherzentrale Brandenburg sehr gering. Meist laufen solche Forderungen wegen der geringen Insolvenzmasse ins Leere. Auch Retouren gestoppt Im gleichen Zug wie die Gutscheine sind auch die Retouren bei Depot gestoppt worden, berichtet die "Augsburger Allgemeine" weiter. Auf der Website des Unternehmens heißt es dazu: "Alle Artikel, die vor dem 16. Juli 2024 bestellt worden sind, können aktuell nicht retourniert werden." Für weitere Fragen hinsichtlich der Bestellungen sollten sich Kunden per Mail an den Depot-Kundenservice wenden. Mietverträge auf dem Prüfstand Um wieder auf die Beine zu kommen, brauche es ein hartes Sparprogramm und auch Zugeständnisse der Vermieter der Depot-Filialen, hatte Gries bereits im März dieses Jahres erklärt. 90 der etwas mehr als 300 Filialen in Deutschland, deren Mietverträge auslaufen, sollen auf den Prüfstand. Laut Gries werde Depot in diesen Fällen den Mietvertrag verlängern, wenn die Vermieter zu Abschlägen bereit seien. Laut "Augsburger Allgemeine" habe Depot bereits einen deutlichen Personalabbau in der Zentrale durchgeführt und die Personalkosten um rund zehn Prozent gesenkt. Bis spätestens Januar 2025 solle zudem der Insolvenzplan stehen. Ziel sei es, Depot finanziell zu stabilisieren und wieder profitabel zu machen. Geschäftsbetrieb läuft weiter Eine gute Nachricht für alle Kundinnen und Kunden von Dekoartikeln und Einrichtungsgegenständen ist zumindest, dass der Geschäftsbetrieb in den Depot-Filialen uneingeschränkt weiterlaufen soll. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland sind bis September gesichert. Ziel sei es, spätestens zum Jahreswechsel ein Konzept für die Neuausrichtung des Unternehmens zu haben. Die Gries Deco Company GmbH erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Angaben zum Gewinn oder Verlust wurden nicht gemacht. Das Unternehmen hatte rund 4.400 Mitarbeiter und mehr als 300 Filialen in Deutschland.

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