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Rente: ETF-Sparplan beschert Ihnen bis zum Ruhestand 100.000 Euro

Mit einem ordentlichen Finanzpolster in den Ruhestand starten – so hätte es sicher jeder gerne. Und das ist durchaus möglich. Wir zeigen Ihnen, wie. Wer im Alter ohne finanzielle Sorgen leben möchte, sollte dafür auch privat vorsorgen. Berechnungen des Vergleichsportals Verivox zeigen: Wer früh genug anfängt zu sparen und sein Geld klug anlegt, kann schon mit einer geringen Sparrate von 39 Euro pro Monat bis zum Renteneintritt satte 100.000 Euro ansparen. Verivox-Geldanlageexperte Oliver Maier nennt seine vier wichtigsten Tipps auf dem Weg zum dreistelligen Vermögen. Tipp 1: Rendite-Chancen der Börse nutzen Für den langfristigen Vermögensaufbau ist die Geldanlage an der Börse die beste Wahl. Denn hier sind die Rendite-Chancen wesentlich größer als bei klassischen Sparprodukten wie Tagesgeld, Festgeld oder auf dem Sparbuch. "Natürlich können Kurse schwanken. Aber auf lange Sicht ist das Risiko überschaubar", sagt Maier. "Auch nach Crashs haben sich die Börsen immer wieder erholt und hinterher neue Höchststände erklommen." Wenn das Ersparte mindestens zehn Jahre oder länger nicht benötigt wird, kann es ganz oder teilweise an der Börse investiert werden. Wichtig dabei: Niemals alles auf eine Karte setzen, sondern das Kapital möglichst breit streuen. In der Modellrechnung von Verivox fließt das Ersparte in einen Indexfonds (ETF), der die Wertentwicklung des MSCI World nachbildet. Das ist einer der größten Aktienindizes der Welt, in dem über 1.400 Aktiengesellschaften aus 23 Industrieländern enthalten sind. Gerechnet wurde mit einer konstanten Rendite von jährlich 7,2 Prozent. Das entspricht der durchschnittlichen Jahresrendite 15-jähriger ETF-Sparpläne auf den MSCI World in den letzten 40 Jahren. Lesen Sie hier, wie ETFs funktionieren. Tipp 2: Früh anfangen Je früher Anlegerinnen und Anleger mit dem Sparen beginnen, desto mehr Zeit haben sie noch bis zur Rente – und umso stärker wirkt sich die Rendite zu ihren Gunsten aus. Ein 55-Jähriger hat nur noch zwölf Jahre bis zum regulären Renteneintritt. Darum müssten jeden Monat 475 Euro in den ETF-Sparplan fließen, damit bis zur Rente 100.000 Euro auf der hohen Kante liegen. Für viele Menschen sind so hohe Sparbeträge kaum zu stemmen. Wer hingegen schon mit 25 Jahren anfängt zu sparen, muss nur 39 Euro monatlich investieren, um bis zur Rente 100.000 Euro zusätzliches Vermögen zu besitzen. Die Steuerabzüge nach dem Verkauf der ETF-Anteile sind dabei schon berücksichtigt. Nicht einmal ein Fünftel dieser Summe müssen 25-jährige Anleger in den 42 Jahren bis zur Rente selbst in den Sparplan einzahlen. Den Rest erledigt die Rendite. "Wer früh anfängt zu sparen, kann durch die Kraft von Rendite und Zinseszins relativ leicht Vermögen aufbauen und später materiell gut abgesichert in Rente gehen", erklärt Maier. "So können Anleger ihren gewohnten Lebensstandard im Alter halten und den Ruhestand frei von finanziellen Sorgen genießen." Die folgende Tabelle zeigt, wie viel Geld Sparer je nach Alter monatlich anlegen müssen, um sich pünktlich zur Rente 100.000 Euro auszuzahlen – nach Steuern wohlgemerkt. Alter Spardauer Monatliche Sparrate selbst eingezahlt 25 Jahre 42 Jahre 39 Euro 19.656 Euro 35 Jahre 32 Jahre 81 Euro 31.104 Euro 45 Jahre 22 Jahre 179 Euro 47.256 Euro 55 Jahre 12 Jahre 475 Euro 68.400 Euro Tipp 3: Zinseszinseffekt voll ausschöpfen "Um möglichst effizient und schnell Vermögen aufzubauen, sind thesaurierende, also wieder anlegende ETFs am besten geeignet", sagt Maier. "Hier werden Dividenden nicht an die Anleger ausgezahlt, sondern direkt wieder in den Kauf neuer ETF-Anteile investiert. Auf diese Weise schöpfen Sparer die Macht des Zinseszinseffekts bestmöglich aus." Je länger Anleger mit ihren Sparanstrengungen durchhalten, desto mächtiger wirkt sich der Zinseszinseffekt zu ihren Gunsten aus. Das selbst eingezahlte Kapital steigt linear. Aber der Renditeanteil am gesamten Depotvermögen wird mit den Jahren immer größer. Darum ist Ausdauer beim Sparen Trumpf. Lesen Sie hier, wie der Zinseszinseffekt funktioniert. Tipp 4: Wertverlust schon beim Sparen ausgleichen 100.000 Euro sind eine Menge Geld. Doch entscheidend ist, wie viel man dafür kaufen kann. Im Laufe von Jahren und Jahrzehnten nagt die Inflation am Wert der Ersparnisse. Je mehr Zeit bis zum Renteneintritt vergeht, desto weniger sind 100.000 Euro gemessen an der heutigen Kaufkraft dann noch wert. Zwei Prozent – so hoch war die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Die Modellrechnung von Verivox zeigt, wie viel die 100.000 Euro der Sparer bei einer konstanten Teuerungsrate in dieser Höhe zum Zeitpunkt eines Renteneintritts mit 67 Jahren noch wert wären. Alter Spardauer bis zur Rente Wert (kaufkraftbereinigt) 25 Jahre 42 Jahre 43.530 Euro 35 Jahre 32 Jahre 53.063 Euro 45 Jahre 22 Jahre 64.684 Euro 55 Jahre 12 Jahre 78.849 Euro "Zum Glück steigen mit den Jahren nicht nur die Preise, sondern bei der Mehrheit der Beschäftigten auch das Einkommen", sagt Maier. "Wer nach Gehaltserhöhungen – zum Beispiel infolge guter Tarifabschlüsse oder nach einer Beförderung – auch seine monatliche Sparrate zum gleichen Prozentsatz erhöht, kann inflationsbedingte Kaufkrafteinbußen meist gut ausgleichen."

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