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Gruppensieg: Handballer reisen selbstbewusst nach Lille

Die deutschen Handballer dominieren Slowenien und starten als Gruppensieger in die K.o.-Phase. Im Viertelfinale könnte es gegen den Europameister gehen, der ordentlich schwächelt. Die deutschen Handballer haben sich als Gruppensieger souverän ins Viertelfinale der Olympischen Spiele geworfen und ihre Medaillenform auch im letzten Vorrundenspiel eindrucksvoll bestätigt. Die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason feierte beim 36:29 (23:14) gegen Slowenien den vierten Sieg im fünften Turnierspiel und sammelte weiteres Selbstvertrauen für die K.o.-Phase in Lille. Gegen die vor der Partie punktgleichen Slowenen war Oldie Kai Häfner mit sieben Toren bester DHB-Werfer. Am Montag zieht das deutsche Olympia-Aufgebot weiter nach Lille. Dort warten bereits die DHB-Frauen, die am Dienstag die Sensation gegen Frankreich schaffen wollen. Auch den Männern droht ein Spiel gegen den bislang enttäuschenden Gastgeber, der im Anschluss an das deutsche Spiel im direkten Duell mit Ungarn um das letzte Viertelfinalticket in der Gruppe B kämpft. Die K.o.-Spiele werden in der Fußballstätte des OSC Lille vor bis zu 27.000 Zuschauern ausgetragen. Den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale hatten die DHB-Männer schon im vierten Spiel mit dem Krimi-Sieg gegen Spanien perfekt gemacht. Dennoch warnte Gislason anschließend davor, nur mit halber Kraft in das Duell mit Slowenien zu gehen. "Weil man danach oft den Schalter nicht wieder umlegen kann", befand der Isländer. Wolff hält und meckert Gegen die Slowenen tat sich sein Team nur in der Anfangsphase schwer. Die Zuspiele von Ballverteiler Juri Knorr waren etwas unpräzise. Die einfachen Ballgewinne und Lücken in der deutschen Abwehr nutzte der Gegner für viele Tore über den Kreis. Torhüter Andreas Wolff war unzufrieden mit der Leistung seiner Vordermänner und motzte nach fast jedem Gegentor. Seine Laune besserte sich, als Deutschland auch dank Wolffs Paraden einen 7:0-Lauf startete und davonzog. Wie aus dem Nichts produzierten die Slowenen einen Fehler nach dem anderen. Das Gislason-Team nahm die Einladungen dankend an und stellte in dieser Phase die Weichen für den Sieg. Vor allem Häfner, der nach den Spielen seine Karriere im Nationaltrikot beendet, agierte eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Auch die Rückraum-Hünen Julian Köster (4 Tore) und Sebastian Heymann (6) zeigten ihre bislang beste Turnierleistung. Jeder darf mal ran Gislason rotierte aus Gründen der Belastungssteuerung viel. Der gegen Spanien überragende Torwart David Späth kam nach dem Wechsel und ließ die mitgereisten deutschen Fans mit sehenswerten Paraden regelmäßig jubeln. Linksaußen Rune Dahmke und der wieder genese Kreisläufer Jannik Kohlbacher sammelten ebenfalls Einsatzminuten. Vom Siebenmeterpunkt war auf Jungstar Marko Grgic (20) fast immer Verlass. Weil die Gislason-Auswahl am Ende zu überhastet agierte, kam Slowenien näher. Dennoch: Das abgezockte und auf olympischer Bühne vergleichsweise unerfahrene deutsche Team beeindruckt bei diesen Sommerspielen. In dieser Verfassung ist für die DHB-Auswahl alles möglich.

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