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Atommüll-Endlager: Suche verzögert sich wohl um Jahrzehnte

Laut Regierungsplänen sollte eigentlich bis 2050 ein Atommüll-Endlager bereitstehen. Die Suche nach einem geeigneten Ort wird sich jedoch wohl deutlich länger hinziehen. Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle wird sich einer Regierungsstudie zufolge noch Jahrzehnte dauern. Das im Standortauswahlgesetz angepeilte Jahr 2031 sei keinesfalls zu erreichen, heißt es in der Untersuchung des Öko-Instituts, die am Mittwoch beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) abrufbar war. "Selbst bei einem idealen Projektablauf muss damit gerechnet werden, dass das Verfahren erst im Jahr 2074 abgeschlossen werden kann." Bereits 2022 hatte das Umweltministerium aufgrund einer anderen Studie eingeräumt, das Datum 2031 sei wohl nicht zu halten. Damals wurde in der Untersuchung das Datum 2046 genannt. Über die Studie des Öko-Instituts hatte zuerst der "Deutschlandfunk" berichtet. Das Umweltministerium äußerte sich zunächst nicht. Endlager sollte ab 2050 zur Verfügung stehen Das Atomendlager sollte nach abgeschlossener Standortsuche eigentlich ab 2050 zur Verfügung stehen. Bislang lagert der hochradioaktive Abfall aus den stillgelegten AKW in Zwischenlagern, meist an AKW-Standorten, deren Genehmigungen aber vor 2050 auslaufen. Die Standortsuche war in einem Gesetz detailliert in drei Phasen verankert worden. Dabei war man nach dem Aus für das einmal ins Auge gefasste Lager Gorleben von einer "weißen" Landkarte ausgegangen. Das heißt, theoretisch hätte überall in Deutschland ein Lager errichtet werden können. Öko-Institut: weniger Standorte intensiver untersuchen Eine erste Eingrenzung hatte es 2020 gegeben, doch es kamen immer noch weite Teile Deutschlands mit 90 möglichen Regionen infrage. Das Öko-Institut regt nun zur Beschleunigung an, die Zahl der Regionen früher einzugrenzen und damit weniger Standorte intensiver zu untersuchen. Die Standortsuche ist brisant, da ein solches Lager in Deutschland erfahrungsgemäß auf heftigen Widerstand im jeweiligen Bundesland und der Region trifft. Proteste gab es zuletzt im Juli am Atommülllager Asse II in Niedersachsen. Regenwasser dringt in das ehemalige Bergwerk ein, die Bergung des dort gelagerten Atommülls könnte dadurch erschwert werden. Mehr dazu lesen Sie hier. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erklärte, dass die gelagerten Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Stoffen "allerspätestens 2033" geborgen werden müssten. Als Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall wird derzeit der Schacht Konrad im ehemaligen Eisenerz-Bergwerk in Salzgitter ausgebaut.

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