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Ciao Schippers

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Kaum ein anderer Name wurde so oft in Verbindung mit der Rettung von Borussia vor der Insolvenz Ende des letzten Jahrtausends genannt. Stefan Schippers, der damals zusammen mit Rolf Königs zu Borussia kam, sorgte mit seiner durchdachten Finanzpolitik zwar öfters für Frust unter den Fans, die gerne teure Neuverpflichtungen gesehen hätten, brachte aber dass damals taumelnde Schiff Borussia wieder auf Kurs. Nun verlässt er nach 25 Jahren die Kommandobrücke des Vereins.

Wer wird der Nachfolger?

„Ich kann verstehen, dass viele Menschen meinen Entschluss nicht ganz einfach nachvollziehen können. Aber nach 25 unglaublich schönen, intensiven und fordernden Jahren auf dieser Position bei Borussia habe ich einfach das Gefühl, dass der richtige Moment für einen Wechsel in der Geschäftsführung und für mich persönlich der richtige Moment für meinen Abschied gekommen ist“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Borussia verliert dadurch nach dem unseligen Abgang von Max Eberl die zweite tragende Säule des Aufschwungs der letzten Dekade. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Nachfolger von Schippers – der laut der Pressemitteilung schon feststeht, aber aus Rücksicht auf den aktuellen Arbeitgeber des Neuen noch nicht genannt werden darf – ebenso professionell wie Schippers arbeitet. Ansonsten droht auf einer weiteren Entscheiderposition ein Vakuum. Gerade in der heißen Transferphase der Saison ist der Rückzug des für die Finanzen zuständigen Geschäftsführers ein schwerer Schlag für Borussia.

Überraschender Rückzug oder lange geplant?

Über die Gründe des Rückzuges kann nur spekuliert werden. Vielmehr gibt die Pressemitteilung von der Hennes-Weisweiler-Allee Rätsel auf. Dort heißt es, dass er kurz nach dem Ende der vergangenen Saison gebeten hatte, ihn von seinen Aufgaben vorzeitig zu entbinden. Wenn Schippers sich schon vor längerer Zeit zu diesem Entschluss durchgerungen hat, stellt sich die Frage, warum sein Nachfolger mit Rücksicht auf seine noch laufende Beschäftigung noch nicht genannt werden darf? Kam der Entschluss von Schippers vielleicht doch für alle überraschend? Ein weiteres Indiz dafür ist, dass auch der gewöhnlich gut unterrichtete Flurfunk im Borussia-Park von der Mitteilung heute überrascht wurde.

Borussia tut gut daran, schnellstmöglich den Nachfolger vorzustellen. Wünschenswerterweise besetzt man diese Position nicht wieder mit „einem fähigen Mann aus den eigenen Reihen“, sondern holt sich wie seinerzeit mit Stefan Schippers einen externen Fachmann, der wünschenswerter Weise auch noch in Borussia-Bettwäsche schläft.

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