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Interview | Soziologe Armin Nassehi: „Uns fehlen Stoppregeln“

Ob Politiker:innen, Journalist:innen oder Engagierte: Der Soziologe Armin Nassehi kritisiert, dass starke Forderungen den Diskurs über Transformation bestimmen, die nicht einzulösen sind. Wer Veränderungen will, muss anders vorgehen

Wenn man sich mit Armin Nassehi unterhält, fällt seine freundliche Gelassenheit auf: Systemtheoretiker, so scheint es, behalten auch zu dramatischen Fragen der Gegenwart das noch größere Ganze im Blick – und verfallen so vielleicht seltener in vollmundige politische Formulierungen. Sein neues Buch will den Blick für Beharrungskräfte schärfen: weil sie normal und erwartbar sind.

der Freitag: Herr Nassehi, in Ihrer „Kritik der großen Geste“ kann man Ihren Ärger über zu einfache Analysen der Gegenwart spüren. Aber auch den Spaß, dagegen die „kleinen Schritte“ für eine gesellschaftliche Transformation zu setzen. Was überwog denn?

Armin Nassehi: Das war eine Kombination aus beidem. Mir geht es um d

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