Lanz und Precht über Beauty-OPs: "Eine ganze Generation steht unter Druck"

Schönheitsoperationen boomen wie nie zuvor. Auch an Talkmaster Markus Lanz und Richard David Precht geht das Thema nicht vorbei. In ihrer aktuellen Podcast-Folge blicken sie kritisch auf den Trend. "Es ist Sommer, Richard. Ich war draußen unterwegs und stelle fest: Es gibt nur noch schöne Menschen", begrüßt Markus Lanz seinen Podcast-Partner Richard David Precht in der aktuellen Folge "Lanz & Precht". Der Moderator und der Philosoph blicken darin kritisch auf den Wert von Schönheit in der Gesellschaft, vor allem für junge Menschen. Auch ihr eigenes Äußeres ist Thema. Als Kind sei Precht eher "klein und dürr" gewesen und habe keine echten Chancen bei Mädchen gehabt. Über die Attraktivität von Lanz als Kind vermutet er hingegen: "Ich könnte mir vorstellen, du hast als Kind schon Werbung für Kinderschokolade gemacht." Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Zwieback-Kind in jungen Jahren gesteht Lanz ein. Vor allem habe er als Kind aber für ein Kleidungsgeschäft vor der Kamera gestanden. Generell sei für die beiden, anders als beim Rest der Gesellschaft, ihre eigene Schönheit aber kein alltägliches Thema. "Es ist die totale Pervertierung von Menschsein" Den Boom der Schönheitsindustrie führen beide auf einen "Gruppenzwang" zurück. Für Markus Lanz sehen viele Menschen aufgrund von Beauty-OPs mittlerweile gleich aus. Generell verteufeln solle man das Thema nicht, betont Lanz. Besonders aber der Druck auf Jugendliche, der auch durch soziale Medien gefördert wird, wird von beiden als kritisch betrachtet. "Eine ganze Generation gerät unter einen unglaublichen Druck", attestiert Lanz. Die Auswirkungen dieses digitalen Schönheitswahns sind laut Precht gravierend. "Es ist die totale Pervertierung von Menschsein", sagt er. Dabei befinde sich die junge Generation in einem Widerspruch, da für sie eigentlich jeder Mensch in irgendeiner Weise als schön gelte, stellt Precht fest. Die Diskussion endet mit einem nachdenklichen Fazit: Der Druck, dem die Jugend heute ausgesetzt ist, sei beispiellos und werde durch die ständige Verfügbarkeit von digitalen Filtern und sozialen Medien nur verstärkt. "Vielleicht sollten wir alle mehr Wert auf den echten Menschen legen und weniger auf das perfekte digitale Abbild", resümierte Precht.