Formel 1: Ferrari gewinnt Heimrennen in Monza – McLaren verpokert sich
Ein Fahrer der Scuderia gewinnt das Traditionsrennen zuhause. Schon der Start in Monza verläuft chaotisch – da sich zwei Teamkollegen bekämpfen. Jubel bei den Tifosi: Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat den Großen Preis von Italien gewonnen. Der Star-Fahrer der Scuderia setzte sich beim Rennen am Sonntag in Monza vor Oscar Piastri und Lando Norris (beide McLaren) durch. Für Weltmeister Max Verstappen setzte sich stattdessen ein enttäuschendes Wochenende fort: Nach Platz sieben im Qualifying am Samstag kam der Niederländer auf Position sechs ins Ziel. Verstappen wartet im Red Bull nun bereits seit sechs Rennen auf einen Sieg. Der Titelverteidiger kann glücklich sein, dass sich sein WM-Verfolger Norris, der am Samstag noch die Pole Position herausgefahren hatte, und Piastri bereits beim Start bekämpften. Auch dadurch konnte Norris (16 Punkte) nur acht Zähler auf Verstappen (8) gutmachen. Nico Hülkenberg erlebte indes ein Rennen zum Vergessen. Der einzige deutsche Fahrer kam im Haas auf Rang 17 ins Ziel. So lief das Rennen: Beim Start, seiner Zitterdisziplin, behielt Norris diesmal die Nerven, der Pole-Setter hatte die Führung trotzdem nicht mal eine halbe Runde lang inne. Auf der superschnellen Strecke im Königlichen Park nahm sein Teamkollege Oscar Piastri im Windschatten Schwung und zog in der zweiten Schikane vorbei, auch Leclerc im Ferrari schlüpfte unter dem Jubel der Tifosi durch. Verstappen hing auf Rang sechs hinter Hamilton fest. Nicht der Sieg, sondern "Maximum Podest" sei drin für den Weltmeister, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko kurz vor dem Rennen. Das Team fischt im Trüben, woher der Leistungsabfall seit dem Frühjahr rührt. "Irgendetwas passt da überhaupt nicht zusammen. Wir wissen nicht, wo wir falsch abgebogen sind", räumte Marko ein. Verstappen fasste auf dem Weg in die Startaufstellung frustriert zusammen: "Insgesamt sind wir zu langsam." Norris kam nicht an Leclerc heran, nach 14 von 53 Runden holte ihn der Kommandostand deswegen vorzeitig zum Reifenwechsel rein – und der Undercut gegen den Monegassen funktionierte, in Runde 16 war Norris Zweiter vor Leclerc. "Du darfst Oscar angreifen, gemäß den Papaya-Regeln", wurde Norris ins Ohr gefunkt. Die beiden papaya-orangen McLaren kamen sich nicht näher, im Gegenteil: Norris' Reifen bauten rapide ab, als erster aus der Spitzengruppe fuhr er zum zweiten Mal die Box an. 20 Runden vor Schluss fand er sich nur auf Rang sechs wieder, fuhr aber plötzlich Bestzeiten, bis er ausgerechnet an Verstappen heranrückte. Der Niederländer bremste ihn einige Runden lang ein. Auch dies spielte Leclerc in die Karten, der wie sein Teamkollege Carlos Sainz mit einem Stopp durchfuhr. Zumindest bei Leclerc ging das Risiko auf, Sainz fiel an seinem 30. Geburtstag auf Rang vier zurück.