AfD: Höcke zieht trotz Niederlage in Landtag ein – Winkelzug
AfD-Landeschef Björn Höcke verfehlt ein Direktmandat, doch in den Landtag zieht er trotzdem ein. Grund dafür ist ein politischer Winkelzug von Höcke. Während die AfD als klarer Wahlgewinner aus der thüringischen Landtagswahl hervorgeht, muss ihr Spitzenkandidat Björn Höcke eine persönliche Niederlage hinnehmen . Denn der 52-Jährige kommt in seinem eigenen Wahlkreis nur auf Platz zwei. Dass Höcke höchstwahrscheinlich trotzdem in den Landtag einzieht, verdankt er einem Bericht der "Bild" zufolge einem Trick. Denn die AfD kommt nach dem aktuellen Stand auf 31 Direktmandate, ihr stehen aber insgesamt 32 Sitze im Parlament zu. Somit zieht Höcke über die Landesliste in den Landtag ein. An sich kein ungewöhnlicher Vorgang, wäre da nicht der Umstand, dass der Landeslistenplatz nur deswegen frei ist, weil Björn Höcke den Direktkandidaten in zwei AfD-Hochburgen, den Wahlkreis Wartburgkreis II und III, als Parteichef die Unterschrift verweigert hat. In beiden Wahlkreisen trat also kein Direktkandidat der AfD an. Da den beiden von Höcke geschnittenen Kandidaten gute Chancen ausgerechnet wurden, ihre Wahlkreise zu gewinnen, hätte die Möglichkeit bestanden, dass es Höcke nicht in den Landtag geschafft hätte. Offiziell hatte der Landesvorstand um Höcke angegeben, die Unterschriften verweigert zu haben, da es bei der Wahl der beiden Kandidaten formelle Fehler gegeben habe. Kritiker werfen Höcke jedoch vor, die beiden Kandidaten nicht unterstützt zu haben, da sie sich gegen Parteifreunde von ihm durchgesetzt hatten, auch wahltaktische Überlegungen wurden Höcke vorgeworfen.