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Bayern: Video des Innenministeriums zur "Salafismusfalle" wird kritisiert

Das bayrische Innenministerium teilt ein Video zum Thema Salafismus. Einige Nutzer werfen dem Ministerium Rassismus vor. Ein Ex-Abgeordneter denkt über eine Anzeige nach. Nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag in Solingen wird in Deutschland über den Einfluss radikaler Muslime und Salafisten debattiert. Das bayerische Innenministerium teilte auf der Plattform X ein Video, das Muslime in Deutschland offenbar vor einem Abdriften in islamistische Kreise warnen soll. Zu dem Video schreibt das Ministerium: "Du denkst, es passiert nur den anderen? Falsch." In dem Video "Die Salafismusfalle. Es geht schneller, als du denkst" wird im Zeichentrickstil mit düsterer Musik dargestellt, wie Musliminnen von angedeuteten Salafisten für ihre Sache gewonnen werden. Unter anderem wird eine junge Frau von einem hämisch lachenden Mann verschluckt und an diesen verheiratet. Anschließend kommt sie als eine von mehreren vollverschleierten, Hausarbeit verrichtenden Ehefrauen mit Tränen in den Augen wieder aus dem Mund des Mannes zurück. Dieser traditionell muslimische Kleidung, wie sie zum Teil auch von Salafisten getragen. Erst in den letzten Sekunden des rund einminütigen Clips wird klar, dass es sich bei dem Video um eine antisalafistische und nicht antimuslimische Botschaft handeln soll – als der Titel "Die Salafismusfalle" für wenige Sekunden eingeblendet wird. "Muslime werden damönisiert" Deshalb stören sich viele Nutzer an der Aufmachung des Videos. Sie kritisieren die Darstellung als rassistisch. Niema Movassat, der bis 2021 für die Linken im Bundestag saß, schreibt auf X: "Muslime werden in dem Clip dämonisiert. Was für ein unfassbarer rassistischer Müll." Er fühlt sich an den "Stürmer" erinnert, so Movassat – in Bezug auf antisemitische und volksverhetzende Wochenzeitung der Nationalsozialisten, die Bilder von angeblich menschenfressenden Juden abgedruckt hatte. Der Ex-Abgeordnete spricht von der "Propagandaabteilung des bayerischen Innenministeriums". Und weiter: "Ich werde eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen den bayerischen Innenminister prüfen." Allerdings teilen diese Auffassung nicht alle, viele Nutzer verteidigen auch das Video des bayrischen Innenministeriums. Der Frankfurter SPD-Lokalpolitiker Alexander Lorenz kommentiert den Beitrag von Movassat: "Wer das Video richtig deuten kann, und es auch versteht, weiß, dass es nicht um Muslime geht, sondern um Salafisten." Werbung dürfe gerne provozieren. Er "sehe keinen Grund für eine Volksverhetzung, oder Rassismus . Es ist kontrovers und zum Teil drüber, aber nicht strafbar", schreibt er weiter.

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