Walk-Off-Grand-Slam-Homerun befördert Bonn Capitals ins Finale

Die Bonn Capitals stehen im Finale um die Deutsche Baseball-Meisterschaft. Ein spielbeendender Home Run von Sascha Koch beendet ein Baseball-Wochenende, das umkämpfter nicht hätte sein können.

Vor den Spielen war die Ausgangslage klar: Die Best-of-Five Serie war ausgeglichen, beide Teams brauchten also zwei Siege, um das Finalticket zu lösen.

Getragen von einer erneut starken Leistung von Star-Pitcher Markus Solbach gingen die Capitals in Spiel 3 am Samstag. Zwar konnten die Heideköpfe aus Heidenheim im ersten Inning die Führung übernehmen, doch ließ Solbach danach nichts mehr anbrennen und hielt Heidenheim über acht Innings bei einem Run. Die Capitals-Offensive konnte zurückschlagen und das Spiel im dritten Inning zum 1:1 ausgleichen. Im fünften Inning war es dann der US-amerikanische Import Nick Michaels, der mit seinem Schlag gleich zwei Bonner Runner über die Home Plate bringen konnte und die Capitals mit 3:1 in Führung brachte. Im achten Inning erhöhte Bonn auf 4:1, bevor es im neunten und letzten Inning noch einmal knapp wurde: Die Heidenheim Heideköpfe kämpften sich auf 4:3 heran und brachten sogar den möglichen Ausgleich auf die zweite Base. Doch Rickert Koch auf dem Mound behielt die Nerven und schaffte das entscheidende letzte Aus, das den Bonnern den Sieg in Spiel 3 bescherte.

In Spiel 4 gab es somit den ersten Matchball für die Capitals, dieser blieb jedoch aufgrund eines starken Heidenheimer Beginns ungenutzt. Schon im zweiten Inning konnten die Heideköpfe gegen den Bonner Starting Pitcher Niklas Rimmel vier Runs erzielen und die dominierende Führung übernehmen. Auch auf dem Wurfhügel zeigten die Heidenheimer eine starke Leistung, Jared Mortensen hielt die Bonner Offensive über die gesamten neun Innings in Schach und gab dabei nur zwei Runs ab. Spiel 4 ging somit mit 5:2 an den amtierenden Deutschen Meister und das entscheidende Spiel 5 musste her.

Zwar wurde Spiel 5 direkt im Anschluss an Spiel 4 ausgetragen und fand daher ebenfalls in Heidenheim statt, doch hatten die Bonner als Nordmeister das Heimrecht und somit auch das Nachschlagrecht. Trotzdem erwischten die Heidenheimer den besseren Start: Gegen Bonns Marcel Giraud gelang die 1:0-Führung schon im zweiten Inning. Doch im fünften Inning schlug Nick Michaels den Ball bis an den Zaun und brachte damit Eric Brenk und den 1:1-Ausgleich nach Hause. Die Antwort der Heideköpfe ließ nicht lange auf sich warten, Drew Janssens Home Run im siebten Inning stellte die Führung wieder
her, ehe Danny Lankhorst in der unteren Hälfte des siebten Innings das Spiel postwendend wieder ausglich. Nach neun gespielten Innings, der regulären Spielzeit, war somit immer noch kein Sieger gefunden und es ging in die Verlängerung. In dieser startet im deutschen Spielbetrieb jedes Inning mit Läufern auf der ersten und der zweiten Base – eine sehr gute Chance also, Runs zu erzielen. Doch die Bonner haben mit Markus Solbach den besten deutschen Pitcher in ihren Reihen, denn dieser begab sich erneut auf den Mound, ohne, wie im Baseball üblich, mehrere Tage nicht zu pitchen und seinen Arm zu schonen. Doch das Risiko machte sich bezahlt und Solbach konnte verhindern, dass die Heidenheim Heideköpfe die Führung übernahmen.

Und in der unteren Hälfte des zehnten Innings kam der große Moment für Sascha Koch, nachdem die Capitals die Bases geladen hatten. Eigentlich als Pitcher ausgebildet kämpft er mit einer langwierigen Verletzung, hilft als Schlagmann nur aus, wenn Not am Mann ist. In der Verlängerung kam er das erste Mal im Spiel an den Schlag, im gesamten Jahr war es erst das fünfte Mal. Doch Koch fackelte nicht lang und beförderte den ersten Heidenheimer Wurf, den er sah, zum Home Run über den Zaun. Der Home Run mit geladenen Bases bedeutete vier Bonner Runs. Durch das Nachschlagrecht des Heimteams war das Spiel sofort im Anschluss beendet und die Bonner Freude kannte keine Grenzen.

Der gefeierte Mann wollte von den Lorbeeren nichts wissen: „Die Mannschaft hat gut zusammengespielt und am Ende hatten wir das nötige Quäntchen Glück“, so die bescheidene Aussage. Seine Teamkollegen sahen das aber anders und feierten Koch zurecht als Held des Tages.

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